Auf mich selbst gestellt

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Als ich klein war zog Hilurim an die Front und seine Kraft verschwand aus unserem Haus. Er lehrte den Feind fürchten. Oft schickte er mir Botschaften und die Soldaten sangen von seinen Taten. Allein in der Schlacht an den Wasserfällen hatte er 82 Mann erschlagen. Sein Platz war im Krieg. Ich war stolz und traurig zu gleich.

Seine Kraft hatte mich gestützt. Auch mein Vater hatte nun wenig für mich übrig. Seine Energie floss nun in strategische Planung, die Ausrüstung der Armee. Seine Kraft verschloss die Tore und kontrollierte den Fluss, jeder Zeit bereit ihn unpassierbar zu machen.

Großmutter half wie sie konnte. Sie kümmerte sich um den Kauf von Rohstoffen und wachte über der Innenpolitik. Zudem suchte sich ständig neue Verbündete. Jeder wusste, dass wir es nicht alleine schaffen würden. Keiner wagte sich auszumalen was geschehen würde, wenn der Herr des Dunkels gewann. Der Tod wäre bei weitem das harmloseste.

Zu dieser Zeit merkte ich bitter wie haltlos ich doch war. Alle die mich gestützt hatten waren beschäftigt. So blieb mir nichts anderes übrig alles zu versuchen alleine zu stehen, oder zu fallen.

Der Dunkle gewann immer neue Kraft. Er spürte, dass in mitten des Elbenreiches ein Halbyrch war. Er wollte mich besitzen. Ich war der perfekte Verräter.

Solange ich mir ein schönes Leben machte, griff er nach mir. Damals schien ich ein Elbenprinz wie alle zu sein. Wie alle jungen Elben, sang ich Lieder in den Bäumen, schrieb Gedichte und zeigte wenig Interesse für Politik. Schließlich war ich kaum 200. Ich war unsterblich und die Welt stand mir offen. Natürlich wollte ich helfen, aber Vater erlaubte mir nicht an die Front zu ziehen. Er wusste, dass ich desertieren könnte und dann hätte der Feind eine neue Waffe. Mich. Also gab ich mir jede Mühe Diplomat zu werden. Doch ich war streitsüchtig und unversöhnlich, was mit der Zeit immer schlimmer wurde.

Zu unserer aller Sorge verschlechterte sich mein Charakter. Ich wurde jähzornig. Einmal verprügelte ich meinen besten Freund, weil er eine Viertelstunde zu spät kam. Jeder und jedes begann mich zu nerven. Ich hasste die Sonne, weil sie so hell war, ich hasste den König weil er so streng war, ich hasste Musik, ich hasste Gedichte,... Ich haste die Elben für ihre Fröhlichkeit. Und ich hasste alles was sie liebten, weil es mich an sie erinnerte. Meine einzige Freude war das Leid anderer. Jede Dankbarkeit war gewichen und Liebe hatte ich völlig vergessen. In mir schrie der das Elbische, doch das Yrchische erdrückte es.

Eines Nachts schlich ich mich zu Mauer. Der Wächter stand alleine auf seinem Posten und spähte in die Dunkelheit. Ich sprang ihn an und wollte ihn erwürgen, aber er sah mich kommen und sprang zur Seite. Mein Kopf schlug an die Mauer. Der Schmerz trieb mich zur Weißglut und ich knurrte wie ein Tier. Ich fletschte meine Fangzähne und nahm den Speer, den der Wächter an die Wand gelehnt hatte. In mir brannte die Lust nach seinem Blut. Ich wollte ihn fangen, doch dann hörte ich das Alarmhorn. So schnell ich konnte, sprang ich über die Mauer. Wahrscheinlich hätte ich mir den Hals gebrochen, aber ein Baum fing mich auf und ich verschwand grunzend wie ein wildes Schwein im Wald.

DämonologieWhere stories live. Discover now