Glaur

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Bei den Yrch begegnete ich jemandem den ich schon immer kennenlernen wollte. Ich hatte mich immer gefragt wer mein biologischer Vater war. Nun stellte man mir einen buckligen, krummbeinigen Yrch vor. Glaur war sein Name. Seine haarigen Arme gingen bis zum Boden. Die wenigen schwarzen Haare hingen wie verfaulte Wasserpflanzen runter. Die krumme Nase beschnüffelte mich solange die schielenden Augen mich argwöhnisch musterten. Er stampfte einmal um mich herum und Speichel tropfte von seinen Fangzähnen. Sein bohrender Blick machte mich nervös und von seinem Gestank wurde mir übel. Endlich ergriff er nach einer ganzen Weile das Wort.

„Sie dich nur an!", knurrte er, „Währest du doch besser in der Erde herangereift. Dann wärst du prächtig. Ist sie wenigstens geborsten?"

„Nein, aber sie ist tot."

„Ist das alles? Sag nicht du warst klein und schwach wie sie!"

„Soll ich lügen?"

„Schschsch!!!! Ehrlich ist er auch noch.", zischte der Yrch entsetzt. Wut verzerrte sein Gesicht.

„Vater?", fragte ich vorsichtig.

Er gab mir eine Schallende Ohrfeige. „Was willst du?", schrie ich, „Was soll ich tun um dir zu gefallen?"

„Er will geliebt werden!" Noch eine Ohrfeige. Die anderen Yrch grölten vor Lachen solange das Blut aus meiner aufgesprungenen Lippe lief. Er war mein Vater ich wollte ihm gefallen doch dann sah ich ein anderes Gesicht.

Ich sah mich als kleines Kind auf des Königs Schoß.

„Magst du mich?" fragte ich ihn.

„Ich bin dein Vater. Ich kann nicht anders," erwiderte der König und küsste mich.

Nun stieg Wut ihn mir auf. „Du bist nicht mein Vater und wirst es niemals sein," brüllte ich den Yrch an.

„Sieh mal einer an," sagte er zufrieden, „Vielleicht bist du doch meiner. Beweis doch mal das du einer von uns bist." Sein spöttischer Blick heftete sich an mich.

Ich schlug nach ihm, aber er wich grinsend aus. Die anderen grölten. Ich versuchte es wieder und wieder doch irgendwas in mir wollte nicht das ich ihn schlage und ich schlug nur langsam zu. Er platzte schier vor Lachen. Dann als ich müde wurde kam er auf mich zu und schlug mir in den Magen dass ich zu Boden ging.

Lange lag ich in meinem Winkel. Irgendwo tief im Tunnelnetz fern ab vom Licht. Ich rieb mir den Bauch und fragte mich viele Dinge... „Ein guter Sohn enttäuscht seinen Vater nicht," sagte ich mir selbst. Nur wer war mein Vater. Der Elbenkönig hatte mich mit so viel Liebe aufgezogen und sich immer um mich gekümmert. Er hatte mich als seinen Sohn großgezogen, aber war er mein Vater? Oder war es dieser Yrch ohne den ich nicht existent wäre? Er der niemals Liebe kannte und mich nach Lust und Laune schlug. Oder war der Wunsch ihn nicht zu enttäuschen elbisch? Die Yrch kannten keine Familien. Den ersten hatte ich bitter enttäuscht. Zu ihm führte kein Weg zurück. Der zweite war nicht fähig zu lieben, aber dennoch wollte ich es versuchen.

Die nächsten Tage sah ich ihn immer wieder. Ihm zur Liebe versuchte ich zu foltern. Zuerst machte ich mich an die Yrch ran. Obwohl ich sie wirklich gerne tot sah gingen mir ihre Schmerzensschreie auf die Nerven. Nie folterte ich einen zu Tode. Immer erstach ich ihn kurz davor. Und was war der Lohn dieser Mühe? „Zu gefühlsduselig um etwas zu Ende zu bringen," zischte er immer. Sein Spott kränkte mich. Ich wollte einen Vater der stolz auf mich war.

Ich war bereit alles zu tun. Nur eine Frau wollte ich niemals anrühren. Weder Schnaps noch zureden konnten meinen Willen brechen. Zwar spürte ich deutlich ihre Reize und gewisse Bedürfnisse kamen in mir hoch... Doch hätte ich auch nur einen Nachkommen gezeugt, wäre ich ersetzbar geworden.

DämonologieWhere stories live. Discover now