Mein zweiter Verrat

1 1 0
                                    


Nun reifte ein Plan. Zuerst wollte ich meinen Vater Glaur töten. Auf das nie wieder ein Yrch sich mit einer Elbe paart. Dann wollte ich ein paar Gefangene nehmen und fliehen. Und wenn ich das überleben würde, so würde ich den Elben vor Augen treten können und ihnen einen Wusch äußern. Sie sollten mich töten. Vielleicht würden sie mir sogar eine kleine Gnade gönnen. Ein elbisches Gericht oder mich den König noch einmal sehen lassen. Aber darauf war wenig Hoffnung.

Doch ich lag todkrank im Stroh und die Yrch hassten und verachteten mich. Nach ein paar Tagen war ich wieder gesund und ich erfuhr, dass Glaur den fünften Kerker bewachte. Also ging ich in den tiefsten Tunnel. Dort stand er in seiner schwarzen Rüstung und bewachte die dritte Tür.

Er grinste als er mich sah. „Da ist ja unsere Heulsuse. Willst wohl nochmal versuchen?" er blickte mich höhnisch an.

„Leb wohl... Glaur."

„Wie nicht Vater? Du bist also doch zu retten Würsten?"

„Du bist nicht mein Vater."

„Ach nein? Wer sonst? Sag mir wessen Blut fließt in deinen Adern?" Er grinste mich höhnisch an. Ich begann innerlich zu zittern. „Sag mal, wie lange willst du noch gegen dich selbst kämpfen und dein wahre Bestimmung verfehlen?" krächzte Glaur. Er sah mich lange an. „Du bist einer von uns also sei doch einer. Wohin sonst willst du gehen?" Sein höhnischer Blick ging mir unter die Haut. Ich begann innerlich zu kämpfen. Zweifellos war ich sein Sohn. Alles in mir schrie. Ich wollte nach Hause zu den Elben. Aber mit ihnen hatte ich es mir verdorben. Ich wollte dazugehören. Doch ich wusste genauso dass ich niemals glücklich sein würde. Und doch war ich viel zu grausam für einen Elben. Schließlich

Fasste ich einen Entschluss.

„Lebe wohl Vater. Ich werde niemals dein Sohn sein." Ich atmete tief ein und zog meinen Dolch. Meine Hand zitterte. Glaur war eindeutig überrascht doch dann musste er lachen.

„Du schaffst das nie. Wenn du mich tötest beweist du nur, dass du wie wir bist. Und du bist ein Weichling."

Meine Hand umklammerte den Dolch. Nie wieder wollte ich seinen Spott hören. So schnell ich konnte stieß ich zu. Mitten in seinen Hals. Er war sofort tot. Das grinsen war noch auf seinem Gesicht. Die glasigen Augen starrten mich immer noch an, doch nun waren sie leer. Blicklos für immer.

Mit einer tiefen Erleichterung sah ich auf das tote etwas neben mir. Mir war als wäre meine eigene Yrchnatur mit ihm gestorben. Ich seufzte erleichtert auf. Die Elbnatur hatte gesiegt.




DämonologieWhere stories live. Discover now