Five ~ Hiding

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Ich hielt inne und versuchte die Person, die auf mich zu gelaufen kam, zu erkennen

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Ich hielt inne und versuchte die Person, die auf mich zu gelaufen kam, zu erkennen. Jedoch war alles, was ich sah, ein Umriss, der mir gefährlich nahe kam. In der Ferne hörte ich Sirenen, was hier eigentlich üblich und normal war, aber mein Hirn dachte ein wenig weiter und meinte, dass die Person, die immer näher kam, auf der Flucht war.

Ich schüttelte meinen Kopf und wollte endgültig ins alte Fabrikhaus hineingehen. "Zwerg?!"

Ich zuckte zusammen. Das konnte doch nicht wahr sein. Verfolgte er mich oder war das alles einfach ein riesiger Zufall? Wie konnte es sein, dass wir schon wieder aufeinandertrafen?

Ohne jegliche Anstalten mich umzudrehen, drückte ich die Tür auf und wollte verschwinden. "Halt! Halt!" Eine Hand zog die Tür wieder zu und ich spürte eine Anwesenheit direkt hinter mir. "Wieso mache ich die Tür zu?!" Seine Worte waren wohl eher an sich selbst gerichtet, denn mit einem Schwung drückte er die Tür wieder auf und schubste mich hinein.

Perplex stolperte ich ins Treppenhaus und sah ihn wütend an. Er zog die Tür hinter sich zu und lauschte, ob ihm jemand bis hierhin gefolgt war. Als er sich sicher war, dass ihn hier niemand finden konnte, wandte er seinen Blick auf mich.

Auf mich. Diejenige, die gleich vor Wut explodieren würde. "Willst du mich verarschen?! Raus!" Ich zeigte auf die Tür, doch der Typ klopfte bloß seine Hände an seiner Hose ab und rieb sich übers Gesicht. "Ganz ruhig, Zwerg."

"Was zum Teufel soll das hier werden? Verfolgst du mich?" Der Kapuzenträger sah sich um und schlenderte auf mich zu. "Ich verstecke mich. Was denn sonst?" Als wäre es das normalste auf der Welt, klopfte er mir auf die Schulter.

Mein Mund war offen und ich konnte es nicht fassen. Was wollte mir mein Schicksal damit sagen? Hasste mich mein Leben so sehr? Ich hätte die Barbie von der Schlampe niemals wegwerfen sollen.

"Warum hier!?" Er lief an mir vorbei und ging die Treppen hoch. Ich stand hier wie bestellt und nicht abgeholt. Ihm war schon klar, dass er nicht hier sein durfte und das ein Privatgebäude war? "Warum nicht?", hörte ich ihn antworten, als ich oben im großen Musikraum ankam. Meine Tasche lag noch an der genau gleichen Stelle, was auch Sinn ergab. Wer hätte sie denn nehmen können?

"Du musst hier weg." Der Kapuzenträger lief an dem Klavier vorbei und fuhr langsam über die Tasten. "Du spielst?" Mit großen Schritten näherte ich mich dem Piano und klappte es zu. Er sollte die Finger bei sich behalten. "Hörst du mir überhaupt zu?"

"Spielst du gut?" Ich verdrehte meine Augen und nahm einen Schluck von meinem Wasser. "Nein, sonst würde ich ja nicht auf meine Klavierlehrerin warten, die übrigens gleich hier sein wird. Also verschwinde hier!" Mit einer einfachen Bewegung entblößte er seinen Kopf und seine Kapuze fiel hinten über seine Schultern. Sein Blick wanderte durch den ganzen Raum und blieb dann bei mir stehen.

Er hatte giftig grüne Augen und sein braunblondes Haar hing ihm ein wenig in die Stirn. In der Schule hatte ich bereits festgestellt, dass er ein kantiges Gesicht hatte, aber es in komplett zu sehen, verstärkte den Effekt von Schönheit noch mehr.

KayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt