Der Morgen danach

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|•CALEB•|

Nachdem ich Jordan ins Bett gebracht habe, bin ich erstmal ins Bad, um mich abzureagieren.
Jordan hat mich so verdammt heiß gemacht. Es war ein Kampf, ihn in seinem Zimmer alleine zu lassen, aber ich weiß, dass es das Richtige war.
Er ist betrunken und hat keine Ahnung, was er tut.
Allein, dass er gesagt hat, er würde mich lieben, beweist schon, dass er total labil ist.

Nachdem ich mich beruhigt habe, gehe ich zurück nach unten, wo ich Riley im Flur antreffe. „Gehst du?“
Er nickt und zieht mich in eine Umarmung. „Sag mir, was das mit Jordan ist“, flüstert er in mein Ohr, wobei ich den Klang seiner Stimme nicht ganz deuten kann.
„Mit ihm ist gar nichts. Er ist mein Bruder“, lüge ich, was Riley wohl du bemerken scheint, denn er löst sich wieder von mir und sieht mich verletzt an. „Du kannst mir alles sagen, aber lüg mich nicht an“
Ich nicke und sage gar nichts, was Antwort genug sein muss.
Er scheint zu verstehen, denn er zieht scharf die Luft ein und geht einen Schritt zurück. „Ich muss für ein paar Tage weg, aber wenn ich wieder da bin, melde ich mich bei dir“, meint er distanziert.
„Riley, bitte sieh mich nicht so an“ Schlechtes Gewissen? Steigt.
„Wir sehen uns“ Dann macht er einen Abgang und lässt mich im Flur stehen.
Toll. Jetzt hab ich Jordan nicht nur eine Liebeserklärung gemacht, sondern auch noch den einzigen vergrault, der mich von dem ganzen Scheiß ablenken kann.
Der Abend war ein voller Erfolg.

Müde gehe ich zu Mum, um sie zu fragen, ob ich noch beim Aufräumen helfen soll, aber sie meint, dass sei das schon mit Riley erledigt hat.
Sie labert mich zu, wie sehr sie sich freut, dass ich wieder mit Riley zusammen bin und irgendwann halte ich es einfach nicht mehr aus. „Ich bin nicht mit ihm zusammen, wie oft denn noch?!“
Meine Mutter zuckt zusammen, Georg kommt aus dem Garten rein. „Was ist denn hier los? Beruhige dich, Caleb“
Ich schüttele den Kopf. „Ich will mich nicht beruhigen. Mum, halt dich einfach aus meines Liebesleben raus, okay?“ Ich sehe sie eindringlich an und verschwinde dann in mein Zimmer.

Ich schreibe Riley eine Nachricht. „Wann bist du wieder zurück?“
Er antwortet ein paar Minuten später. „Kann ich noch nicht genau sagen. Aber nicht mehr als 3 Tage
Seufzend schalte ich mein Handy aus und lege es beiseite.

Was soll ich denn drei Tage machen, wenn ich ihn nicht habe um mich abzulenken?
Wie soll ich es überleben?
Tja, es stellt sich schwieriger heraus als gedacht.

Am nächsten Morgen kommt Jordan total gerädert zum Frühstück und schluckt erstmal 2 Aspirine.
„Kann mir mal einer sagen, was gestern los war?“, fragt er mit seiner heißeren Morgenstimme, die mich noch verrückter werden lässt.
Allerdings ist es seine Frage, die meinen Herzschlag so sehr erhöht. Er erinnert sich nicht mehr. Naja, kein Wunder bei seinem Alkoholpegel...
„Wir hatten Besuch...“, setzt meine Mutter an.
Jordan reißt die Augen auf. „Riley!“
Fuck, er erinnert sich doch!

„Ja, aber er musste schon wieder gehen, nachdem Caleb dich ins Bett gebracht hat“, meint Mum, Jordan zieht die Augenbrauen zusammen und sieht mich ungläubig an. „Du hast mich ins Bett gebracht?“
Ich zucke mit den Schultern. „Du warst betrunken und wolltest nicht reingehen, also hab ich das übernommen.“
Er nickt nur, nuschelt ein danke und widmet sich dann seinem Frühstück.

Als ich fertig bin, gehe ich schon mal zur Schule, weil ich nicht bei Sam mitfahren will.
Irgendwie habe ich keine Lust mehr auf ihn und seine psycho-Gespräche und außerdem müsste ich dann mit Jordan in einem Auto sitzen.
Eigentlich hätte ich gestern einfach mit ihm schlafen sollen. Dann hätte ich jetzt einen Camaro und eine heiße Nacht gehabt mit dem, von dem ich es mir am meisten wünsche, aber das wäre ihm gegenüber nicht fair gewesen.

Ich will, dass er sich daran erinnert, dass er es genießen kann und vorallem, dass er es wirklich will.

(Keine) Liebe auf den ersten Blick  (BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt