Jordans Initiative

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|•CALEB•|

Ich überlege gerade, was ich jetzt machen könnte, um Jordan harmlos näher zu kommen, da steht er auch schon vom Sofa auf, kommt auf mich zu, legt seine Hand in meinen Nacken und küsst mich fordernd.

Zunächst perplex schaffe ich es nicht einzusteigen, doch dann finden unsere Lippen einen gemeinsamen Rhythmus.

Als seine Zunge über meine Unterlippe gleitet, öffne ich den Mund etwas, lasse ihn dadurch hinein.
Unsere Zungen spielen ihr Spiel, mein Herz spielt verrückt, mein Hirn hat längst aufgegeben.
Seine Hand fährt wie in Zeitlupe von meinem Nacken, über meine Schulter, in meine Hand, die er schließlich in seine nimmt und mich hinter sich herzieht.
Ich lasse es zu, er bringt und in sein Zimmer.

Sofort als wir darin sind, schließt er die Tür, indem er mich dagegen presst und mich nochmal wild küsst.
Er ist zu unwiderstehlich, um mich zu wehren und ich will das auch gar nicht. Ich hätte nicht mal die Kraft dazu. Okay, körperlich schon, aber willentlich nicht.

Irgendwann verabschieden sich seine Lippen von meinen, er küsst meinen Mundwinkel, meinen Kiefer entlang und schließlich meinen Hals. Er probiert herum, bis er eine Stelle findet, an der ich keuchen muss.
Seine Zunge fährt darüber, er saugt sich daran fest, knabbert, leckt.

Ich muss mir Mühe geben, auf den Beinen zu bleiben, weil meine Knie langsam schwach werden, auch, weil all mein Blut in die untere Region schießt.
„Jordan, was...“ Ich will ihn fragen, was er vorhat, doch er unterbricht mich, indem er seine Lippen auf meine legt und mich ohne den Kuss zu unterbrechen zu seinem Bett zieht.

Als wir dort angelangen, dreht er uns und setzt sich rittlings auf meinen Schoß. Seine Küsse werden leidenschaftlicher, ich schaffe es immer wieder gerade so nicht los zu stöhnen, als er sein Becken gegen meines reibt.

Irgendwann entweicht meiner Kehle doch ein erregter Laut, Jordan hält inne, zieht sich etwas zurück, bleibt jedoch trotzdem auf mir sitzen und sieht mir tief in die Augen.
Ich spüre, dass ihn das auch nicht kalt lässt und langsam beginnt mein Glied ziemlich wehzutun, weil es in der Hose so eng wird.

Normalerwiese würde er schon längst stöhnend unter mir liegen und ich würde ihn gnadenlos durchnehmen, aber bei Jordan ist alles anders.
Ich will nichts tun, das er nicht will, ich will ihn nicht verschrecken und vorallem will ich ihm nicht wehtun. Okay, mir ist schonklar, dass er nicht zerbrechlich ist, aber ich werde ihn trotzdem so behandeln.

„Was ist?“, frage ich nach einer Zeit, weil er mich nur noch stumm angesehen hat.
Ich dachte, er wollte es... Ich meine, er ist doch quasi über mich hergefallen... und jetzt sitze ich hier mit einer rießen Beule, er auf mir, ebenfalls mit dem Problem, doch er scheint mit sich zu ringen.

„Ich weiß nicht“, murmelt er und sieht weg.
Ich seufze, umfasse sein Kinn uns drehe sein Gesicht zu mir, damit er mich ansieht. Er tut es wiederwillig.
„Ist okay, Jordan.“
Er wirkt nicht, als würde er es mir glauben, also senke ich meine Lippen auf seine, doch nicht annähernd fordernd, sondern ganz sanft.
Er seufzt und gibt sich dem hin. „Tut mir leid“, murmelt er, als er sich wieder von mir löst.
Ich lächele in ehrlich an, will, dass er weiß, dass ich ihm nicht böse bin. Ich meine, wir hatten beide schon viel Sex, aber er hat es noch nie mit einem Mann getan, also ist er quasi noch Jungfrau in meiner Welt.
Ich werde warten, bis er bereit dazu ist.

„Ist wirklich okay, Joe. Lass uns noch einen Film schauen, mh?“, schlage ich vor, auch damit mich irgendetwas von meiner Erregung ablenken kann.
Er nickt, steigt von mir herunter.

Wir machen es uns in seinem Bett bequem, wobei ich mich absichtlich an ihn kuschele und meinen Kopf auf seiner Brust platziere.
Zum einen, weil ich es einfach will, zum anderen, damit er sich nicht weniger männlich vorkommt.
Es ist ein mieses Vorurteil, dass Beziehungen bei Schwulen immer so ausgerichtet sind, dass es einen männlichen und einen weiblichen Part gibt.
Okay, natürlich gibt es auch solche, oder welche, in der der eine immer Bottom ist und so, aber ich denke nicht, dass das bei Joe und mir der Fall sein wird.
Falls es überhaupt mal zu sowas wie einer Beziehung kommen sollte.

Jedenfalls soll er wissen, dass ich es liebe in seinen Armen zu liegen, außerdem fühle ich mich bei ihm immer beschützt und sicher und das brauche ich eben auch mal.

Der Film, den Jordan reingemacht hat, ist aber ziemlich langweilig, weswegen ich nach einer Zeit die Position wechsele, mich ganz auf ihn lege und mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrabe, sie ich hin und wieder ein wenig küsse und liebkose.
Er seufzt zufrieden und streicht durch meine Haare.
Ich weiß, dass er es liebt, wenn man das bei ihm macht. Ich hasse das eigentlich, aber bei ihm lasse ich es zu, weil ich es irgendwie genieße.

„Hast du morgen schon was vor?“, fragt Jordan irgendwann, nachdem er diesen mehr als schlechten Film endlich ausgemacht hat.
„Mit dir kuscheln“, brumme ich etwas verschlafen.
Sein Brustkorb wackelt kurz, was auf ein Lachen hindeutet.
Es ist das schönste, was ich je gefühlt habe, einfach hier mit ihm zu sein, zu wissen, dass es nur uns gibt, solange wir zusammen sind.

(Keine) Liebe auf den ersten Blick  (BxB)Where stories live. Discover now