five.

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Sarah war wirklich aufgeregt. Es war Sonntagabend und sie würde gleich zum ersten Mal mit ihren Internetfreunden telefonieren. Sicher, mit Haru hatte sie das schon oft gemacht, vor allem abends. Meistens hatten die beiden Freundinnen so lange geredet, bis sie beide eingeschlafen waren. Aber heute war es anders. Zum einen würden sie einen Videoanruf machen und zum anderen waren neben Haru heute noch drei andere Personen dabei.
Dann, um achtzehn Uhr zweiundzwanzig nahm Sarah den Anruf auf ihrem Laptop entgegen. Sie wurde augenblicklich leicht rot, als die vier Gesichter sie ansahen. Haru sah wie immer schön aus. Ihre mittlerweile beste Freundin sah das nie so, aber Sarah fand sie einfach nur schön.
Jisung saß mit einem Kugelschreiber in der Hand da, hatte eine Mütze auf, um seine ziemlich verwuschelt aussehenden Haare zu verdecken.
Chan saß auch da, schrieb irgendetwas auf und sah ab und an hoch und lächelte leicht. Wahrscheinlich schrieb er Texte, so wie er es meistens tat, wenn er nicht mit den anderen im Gruppenchat schrieb oder für die Universität lernte.
Changbin saß relativ lässig da, starrte sie einfach nur durch den Bildschirm an. Er hatte leichte Augenringe.
„Hi.", sagte Sarah dann, sie fühlte sich wackelig, wie ein Rehkids, was gerade seine ersten Schritte tat, „Wie gehts? Sorry, dass ich erst bisschen später dazukomme, ich musste meiner Mutter noch helfen.".
„Kein Ding.", Chan lächelte warm. Sarah hatte immer das Gefühl, er wäre der große Bruder dieser Gruppe, der auf alle aufpasste. „Und mir gehts gut, danke der Nachfrage.".
„Mir auch!", Jisung lächelte ebenfalls.
Haru gähnte. „Bisschen müde, aber sonst ist alles super.".
Dann fiel Sarahs Blick auf den Kasten mit Changbins Gesicht drin. Er schwieg noch immer. „Und dir, Changbin?".
Er zuckte leicht mit den Schultern. „Es muss gut gehen. Was anderes bleibt einem ja fast nie übrig.", seine Stimme klang ziemlich rau.
„Bist du krank? Erkältet oder so?", fragte Haru besorgt. Changbin meinte, dass es so etwas sein musste, aber Sarah schenkte seinen Worten keinen Glauben.
Dann entwickelte sich das Gespräch lebhaft und auch hier wurde sich über alles unterhalten, Schule, Universität oder Job, Hobbys, Probleme und Zukunftspläne. Es dauerte wirklich fast fünf Stunden, dieses lebhafte Plaudern unter Freunden, bevor sich einer nach dem anderen ins Bett verabschiedete und auflegte.

camera | seo changbin ✓Where stories live. Discover now