thirty three.

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Sarah quälte sich durch die letzten paar Schulwochen. Es hatte zwar aufgehört, aber trotzdem redete kaum ein Mensch mehr mit ihr. Alex ignorierte sie komplett und Changbin und Chan waren beide wieder zu sich nach Hause zurückgekehrt.
Sarah fühlte sich unendlich einsam und irgendwann beschäftigte sie sich in ihrer freien Zeit damit, Studienplätze in Korea zu suchen. Sie wollte wieder zurück und sie würde es auch schaffen, für sich selbst und für Changbin. In seiner Zeit, als er hier gewesen war, hatten die beiden viel Zeit zum Reden gehabt. Er hatte ihr viel erzählt, von seinen Problemen und seinen Angstzuständen und davon, dass Sarah ihm eine Sicherheit in seinem Leben gab, die er zuvor nie verspürt hatte. „Ich hoffe, dass du das genauso fühlst.", hatte er mit bemüht ruhiger Stimme gesagt, Sarah war trotzdem nicht entgangen, dass Angst mitschwang. Sie hatte ihm dann von all dem, was sie fühlte, erzählt und er, er hatte alles geglaubt und akzeptiert und das hatte sie sehr glücklich gemacht.
Dann war es so weit; ihr letztes Schuljahr war beendet, sie hatte den Abschluss geschafft. Und ohne ihren Eltern auch nur irgendwas zu sagen hatte sie sich eineinhalb Monate bei einer Universität in Seoul beworben. Am Tag ihres Abschlussballs hatte sie dann mit ihren Eltern geredet. Ihr Vater war nicht begeistert, ihre Mutter hatte schon Verständnis und ihre Schwester begann nahezu sofort zu weinen.
„Du darfst nicht gehen!", schniefte sie, „Ich brauch' dich noch für... für alles! Vor allem für meine Mathehausaufgaben!".
„Ich komme euch bei jeder Gelegenheit besuchen.", Sarah lächelte leicht und zog ihre Schwester fest in ihre Arme. Dann sah sie auf zu ihren Eltern und fasste all ihren Mut zusammen. „Mir ist es... fast egal, was ihr von meiner Entscheidung haltet. Ich werde fliegen, in zwei Wochen. Ich habe schon eine Wohnung und werde mit meinen Freunden zusammenziehen. Egal, was ihr davon haltet, ich werde euch trotzdem immer lieben.".
Nun hatte ihre Mutter angefangen zu weinen. „Soyeon, Schätzchen-", sie brach ab und weinte noch mehr, lehnte sich an ihren Vater. „Ich bin stolz auf dich.", Sarahs Herz schien vor Schock stehen zu bleiben. Ihr Vater hatte noch nie sowas zu ihr gesagt. „Du bist so erwachsen geworden und hast gelernt auf deinen eigenen Beinen zu stehen.", er presste die Lippen aufeinander, es schien als müsste er auch fast weinen, „Ich werde dich immer unterstützen, Soyeon.".
Dieser Abend war mit Abstand der schönste und erfolgreichste Tag seit Monaten für Sarah gewesen und als sie spät in der Nacht in ihr Bett fiel, schlief sie auch zum ersten Mal seit einem halben Jahr sofort und erholsam ein.

camera | seo changbin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt