.:Kapitel 3:.

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MUSIC ON FÜR BESSERES FEELING! ;D





Der alte Lehrmeister kreist murmelnd mit der geschlossenen Hand in der Luft, bis er sie öffnet und auf Asarias Kopf ruhen lässt. "Mögen die Geister der vergangenen Vidae mit euch sein, Eure Hoheit."

"Erarem...", flüstert Asarias, die Stimme voller Emotionen, bevor er den gebrechlichen Mann umarmt. "Danke für all das Wissen, was du mich gelehrt hast. Ich habe jede Sekunde zu schätzen gewusst, auch wenn es nicht danach aussah, weil ich öfters mitten drin eingeschlafen bin, oder dir Streiche gespielt habe."

Ein Lächeln breitet sich auf dem faltigen Gesicht des blinden Ältesten und er klopft ihm liebevoll auf den Rücken. "Es war mir zwar eine Ehre, aber ich bin froh, dass es vorbei ist...", räuspert Erarem, um seine Traurigkeit zu verbergen, doch der junge Vidae durchschaut seine Lüge und lächelt in sich hinein, bevor er sich von seinen älteren Geschwistern und seiner Mutter verabschiedet.

Bei seinem Vater zögert Asarias etwas, wegen der Auseinandersetzung des vorherigen Tages, aber zum Glück schließt ihn sein Vater ohne lange zu überlegen in die Arme und wispert mit zittriger Stimme in sein Ohr: "Ich weiß, ich habe es dir nie gezeigt, aber vor deiner heiligen Rolle als der Vidae bist und wirst auch immer mein geliebter Sohn bleiben. Vergiss das nie und bleibe, wohin du auch gehen magst, glücklich. Wir sind stolz auf dich."

Nun kann Asarias nicht mehr länger seine Tränen zurückhalten und beginnt zu weinen. Niemals wäre ihm in den Sinn gekommen sich von seiner Familie zu trennen. Der schwarze Wolf kam immer zu dem Vidae auf den Felsen, mit dem Ziel ihn zu schwängern und wiederholte diesen Vorgang bis er sein Vorhaben erreicht hatte. Derweil musste die Reinkarnation des weißen Hirsches sein Leben lang auf dem Felsen bleiben und hoffen, dass er Erfolg hatte.

"Die Sicherheit meines Sohnes ist in deinen Händen. Beschütze unseren Vidae gut, Nyan", verordnet Asarias' Vater und der junge Leibwächter verbeugt sich tief. "Mit meinem Leben. Seid unbesorgt, Häuptling", entgegnet er ernst.

Die Zeit für Asarias ist gekommen. Nachdem Asarias' Mutter ihm die Kapuze seines Umhangs aufsetzt, tritt er aus dem Zelt, wo ihn sein Volk schon erwartet. Sie berühren ihren Vidae alle mit stolz glänzenden Augen, als Asarias durch die Menge hindurch läuft.

Der aufgewühlte Junge ist glücklich, aber fühlt sich gleichzeitig auch schuldig, weil er sie zurücklassen und ohne sie diesen Felsen verlassen muss. Doch statt der Neid in ihren Augen, ist pure Hoffnung und Freude zu sehen. Sein Volk scheint mehr denn je zuversichtlich zu sein, dass er sie erlösen würde. Unbewusst steigern sie damit den Druck auf Asarias' Schultern ins unermessliche.

Dem Vidae ist so, als würden sich die dunklen Klippen, die seine Heimat für so viele Jahre waren, ebenfalls verabschieden. Deswegen lässt er sich besonders Zeit, als sie dem Pfad entlang der Felswand hinunterfolgen. Sein Herz beginnt schneller zu schlagen, nicht nur wegen der Aufregung, sondern weil er sich dem schwarzen Wolf nähert, der vor dem Boot steht und die Augen keinen Augenblick von Asarias nimmt.

Ihm sind diese Gefühle immer noch ein Rätsel. Obwohl Asarias ihn kaum länger als ein paar Minuten kennt, fühlt er sich sehr zu ihm hingezogen.

Lass dich nicht täuschen, Asarias. Es ist nur, weil du der Vidae bist...

Sie blicken sich tief in die Augen, als der weißhaarige Vidae vor dem großgewachsenen Alpha stehen bleibt. Eskil ist jedes Mal aufs Neue von Asarias' Schönheit fasziniert. Das verraten seine grünen Augen, die wie hypnotisiert jede kleine Bewegung des zierlichen Jungen verfolgen.

Wolfs Bride (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt