// Kapitel 8 //

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🎵 ~ Lithium ~ Evanescene ~ 🎵

Rana's POV

Ich hegte etwas Vorbehalte, als ich heute Morgen auf dem Weg zur Schule war. Ob sich Ms Low bezüglich der Unterbrechung besinnen würde und sich nun distanzieren wird? Viny hatte mich schweigend via Rückspiegel beobachtet, richtete aber bisher allerdings kein Wort an mich.

„Viny .. frag doch einfach", gab ich zu bekennen, dass ich wusste, wie sich mich anzusehen pflegte. Ich kannte und hassten den bestimmten Blick von ihr.

„Ich wollte lediglich sicher gehen, dass du nicht den Tränen nahe bist."

„Echt jetzt? War ich denn je nahe am Wasser gebaut?"

„Das ist ja das Problem. Anstatt dich mal zu öffnen und uns deine Bedenken und Gefühle mitzuteilen, hast du dich jedes Mal vor uns verschlossen."

Nicht schon wieder das öde Gespräch ... „Ist das etwa ein Delikt?"

„Rana ...", Viny warf mir einen herzerwärmenden Seitenblick zu und missachtete damit mein genervtes Augenrollen. „.. für wie schlau du dich auch immer hältst, ich weiß, wenn es dir nicht gut geht."

„Ich möchte momentan darüber nicht reden okay?", ich seufzte in den Satz hinein. Es war mit Abstand die dämlichste Idee gewesen, in den Kuss mit Ms Loq etwas hineinzuinterpretieren. Ihn überhaupt anzusetzen. Zwar hatte ich Ablehnung erwartet und das Gegenteilige bekommen ... doch es war falsch. Und das schlimmste: Es hatte mir so gut gefallen, dass ich fast fürchtete, es wiederholen zu wollen. Bevor mich Viny noch weiter bombardieren konnte, ragte bereits das Schultor vor uns. Eine Erlösung. In gewisser Hinsicht jedenfalls. Schnell stieg ich aus dem Auto, knallte die Tür hinter mir zu.

Ich schritt gerade den Flur entlang, als mir ein seltsam vertrautes Gesicht auffiel. Sie war hübsch, nicht, dass das unter dem Lehrerkollegium irgendwie ungewöhnlich wäre, nein, die Tatsache, dass sie mich unweigerlich an Adriana erinnerte, verblüffte mich. Sie hatte gesund gebräunte Haut, braune Augen, welliges schwarzes Haar und attraktiven, kirschroten Lippenstift aufgetragen. Trotzt dass ich sie nie zuvor gesehen hatte, war ich mir ziemlich sicher, dass es sich um eine ferne Verwandte von Adriana Low handeln musste.

Sie trug ein perfekt gebügeltes Hemd, schwarze Long Bow und eine helle Skiny Jeans. Ihr Outfit wirkte schon fast unnatürlich und endete mit roten Burberys. Sie ging wie Ada, sah Ada zum Verwechseln ähnlich, doch ihre Augen waren von einem furchteinflößend, selbstbewussten Ausdruck geprägt, der mir sofort einen Schauer über den Rücken jagte. Wie habe ich jemals sagen können, dass Saphir eine kalte Farbe ist? Diese Augen, die gerade ihren Weg zu meinen gefunden hatten, waren von einer tiefen Kälte erfasst, wie man es nur von Severus Snape aus Harry Potter kannte.

Sie fixierte mich, als würde allein meine sanfte Aura, angreifbare Stellen anbieten. Geschmeidige Schritte von einer ungeheuerlichen Präzession. Vielleicht hatte ich es ja doch mit einer Auftragskiller zu tun. Der Moment, in dem ich fürchtete, sie würde mich verspeisen wendete, als sie sie geradewegs an mir vorbeiging.

„Hallo Ada"

Perfect 1 (txs) *Überarbeitung*Where stories live. Discover now