„Er musst dich ja ziemlich mögen."

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Eine Woche später stand ich nun wieder mal vor dem Spiegel zum üben. Fast täglich lag mir nun nicht nur Mrs. Choi mit ihren Mahnungen zu üben in den Ohren, sondern nun auch noch meine Mutter. In wenigen Tagen stand zwar unsere Aufführung an, bei der auch einige Talentscouts anwesend sein würden, doch wieso sich die Beiden so sehr auf mich versteift hatten verstand ich jedoch nicht, immerhin war ich nicht die einzige die auftreten würde. Damit sie mir endlich nicht mehr auf die Nerven gingen hatte ich mich schließlich ins Tanzstudio verkrümelt um meine Ruhe zu haben. Doch so ganz hatte das nicht wirklich funktioniert.

Gerade übte ich eine besonders komplizierte Schrittabfolge und korrigierte dabei immer wieder meine Haltung mit einem schnellen Blick in den Spiegel. Es folgten einige Drehungen, wieder eine Schrittabfolge und ich wollte gerade zum Sprung ansetzten, als–

„Sag mal Mina, wieso trainierst du in letzter Zeit eigentlich so viel?" Hoseoks Stimme durchbrach meine Konzentration und ich bremste abrupt ab.

Auf dem Weg zum Training hatte Hoseok mich abgefangen und war mir schließlich bis ins Tanzstudio gefolgt. Er hatte sich auf dem Boden niedergelassen und schaute mir zu. Gegen Zuschauer hatte ich prinzipiell nichts, doch er rutschte ständig unruhig auf dem Boden umher und stellte mir gefühlt alle zwei Minuten irgendeine komische Frage. Das lenkte mich einfach nur ab, ein ruhiges Training war das ganz und gar nicht.

„Mina?", fragte er jetzt wieder, setzte sich auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die verspiegelte Wand.

„Was?", entgegnete ich leicht ärgerlich und wandte den Kopf. Er hatte mich völlig aus dem Konzept geworfen. Versteht mich nicht falsch ich hatte ihn gern in meiner Nähe, doch wenn mich jemand vom Training abhielt wurde ich schnell gereizt.

„Ich hab dich gefragt wieso du-"

„Hoseok, wieso bist du überhaupt hier?", unterbrach ich ihn seufzend und schüttelte den Kopf. „Ich meine, du hast doch bestimmt was Besseres zu tun, als mir beim Training zu zugucken."

„Nö, eigentlich nicht." Hoseok zuckte mit den Schultern. „Außerdem, sollte man sich nicht für die Hobbies seiner Freunde interessieren?"

Du interessierst dich für Ballett?" Skeptisch hob ich eine Augenbraue. Niemals! Nein, das glaubte ich ihm einfach nicht.

Doch statt zu antworten nickte Hoseok nur stumm.

„Na gut. Wenn das so ist, kannst du ja auch zu unserer Aufführung am Wochenende kommen." Ich grinste. Eine zwei Stunden lange Ballettaufführung, begleitete von klassischer Musik. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das sein ding war.

„Klar.", entgegnete Hoseok jedoch sofort. „Wenn du mich dabei haben willst komm ich natürlich gerne."

„Warte, was?" Mit der Antwort hatte ich um ehrlich zu sein nicht gerechnet, trotzdem freute ich sie mich natürlich.

„Wirklich?" Überrascht sah ich ihn an.

Er nickte.

„Äh, okay.." Ich ging auf ihn zu und begann in meiner Tasche zu kramen die neben ihm auf dem Boden stand. „Hier." Ich zog ein Ticket heraus und reichte es ihm. „Da muss man aber ganz leise sein und vor allem ruhig sitzen bleiben." Ich streckte ihm die Zunge raus und lachte dann.

„Hey, was soll das denn heißen?", mit gespielter Empörung sah er mich an.

„Naja, seitdem ich hier versuche zu üben unterbrichst du mich alle zwei Sekunden mit irgendwelchen Fragen." Entgegnete ich gespielt beleidigt und verschränkte die Arme.

„Na dann.. ich kann auch gehen." Er stand auf.

„Nein, nein so meinte ich das nicht!" Rief ich bestürzt und hielt Hoseok am Arm fest.

„Weiß ich doch." Er lachte. „Ich wollte dich nur etwas ärgern." Er wuschelte mir mit der Hand über den Kopf und zog dabei die Hälfte meiner Haare aus meinem Zopf.

Ich warf einen zerknirschten Blick in den Spiegel. Ich sah aus wie ein zerrupftes Huhn. „Vielen Dank auch für die wundervolle Frisur.", murmelte ich wenig begeistert.

„Ach komm schon Mina, du siehst eh immer gut aus." Hoseok grinste und zog dann an meinem Haargummi, was dazu führte das meine Haare aus dem Zopf und in mein Gesicht fielen.

„Lass das." Ich schnappte ihm schnell den Haargummi aus der Hand und wandte mich ab um mir einen neuen Zopf zu machen, und um zu verhindern dass er meine roten Wangen sah.

***

Nach dem ich beschlossen hatte, dass das Training keinen Sinn mehr hatte (Ich hatte um ehrlich zu sein auch keine Lust mehr und Hoseok alberte eh nur noch rum.), liefen wir gemeinsam zum Bus.

Als wir uns verabschiedeten sah ich Hoseok noch eine Weile nach. Plötzlich drehte er sich doch nochmal um und winkte mir mit dem Ticket, das ich ihm gegeben hatte, in der Hand zu.

„Wir sehen uns am Wochenende, Mina.", grinste er. „Ich freu mich schon!" Und mit diesen Worten verschwand er um die nächste Ecke.

Ich lächelte und plötzlich hatte ich Eunsangs Worte wieder im Kopf. „Er musst dich ja ziemlich mögen."

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Achtung diese Woche gab es ein DOPPELUPDATE! Chapter davor schon gelesen??

Hab ich eigentlich je erwähnt, dass das hier alles unedited ist... naja jetzt wisst ihr es :'D

Eure Nina ✿

Ballerina Girl | OCxJung Hoseok ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt