Einladung

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„Was wirklich?", war Eunsangs Stimme zu hören. „Da bin ich einmal nicht mit von der Partie und schon passiert sowas aufregendes.", schmollte sie weiter.

„Naja und seitdem rückt sie jedenfalls nicht mehr mit der Sprache raus.", wisperte Soojin zurück, war jedoch eindeutig zu verstehen.

„Also glaubst du...", setzte Eunsang an.

„Klar glaub ich das da was läuft.", unterbrach Soojin sie. „Ich meine, schau sie dir doch an." Eine kurze Pause. „Sie geht dem Thema völlig aus dem Weg und blockt alles ab was ich sie frage. Außerdem kennst du Mina, so war sie noch nie, ich meine-"

„Ihr wisst schon das ich euch hören kann?" Genervt sah ich von meinem Buch auf und Soojin und Eunsang, die nur wenige Meter entfernt an einem Bücherregal standen, zuckten erschrocken zusammen.

Wir hatten eine Freistunde und ich hatte meine Freundinnen dazu überreden können Diese fürs Lernen zu nutzen. Nun war wohl ich aber mehr Diejenige die lernte und meine Beiden Freundinnen tratschten munter vor sich hin und Soojin brachte Eunsang auf den neusten Stand aller Geschehnisse am Wochenende. Zumindest auf den Stand den sie vermutete zu kennen.

„Wenn ihr über mich redet, versucht wenigstens zu flüstern." Ich schnalzte missbilligend mit der Zunge und verdrehte die Augen. Dann wandte ich mich von den Beiden ab, griff nach einem Stift und begann mir weiter Notizen zu machen. Meine nächste Klausur durfte ich nicht so versemmeln wie die letzte. Zum Glück hatte meine Mutter davon noch keinen Wind bekommen, sonst würde meine Situation um einiges brenzlicher aussehen als sie ohnehin schon war. Seit der Aktion am letzten Wochenende schien mir meine Mutter noch weniger zu trauen. Soojin hatte meinen Hals zwar mehr oder weniger aus der Schlinge gezogen, doch so ganz schien meine Mutter uns die Situation trotzdem nicht abzukaufen.

Hoseok hatte ich von dem ganzen nichts erzählt, ich wollte ihn damit nicht auch noch belasten. Um ehrlich zu sein hatten wir seit dem besagten Wochenende erst wenige Worte gewechselt. Seine Zwischenprüfungen standen an und ich traf ihn immer seltener auf den Gängen der Schule. Meist rief er mir nur eine Begrüßung zu und das wars dann auch schon wieder mit unserer Unterhaltung. Ich vermisste unsere Gespräche. In den Mittagspausen traf ich ihn und die Anderen auch nicht mehr, vermutlich trainierten sie, also saßen Soojin, Eunsang und ich wieder allein zusammen. Eunsang schien ein wenig geknickt darüber. Ich konnte mich ihrer Stimmung nur anschließen.

Ich hatte gehofft das Lernen würde mich von dem ganzen ablenken, doch selbst hier gab Soojin keine Ruhe. Seit dem Wochenende versuchte sie eine Antwort auf die Frage zu bekommen, die sie mir gestellt hatte bevor ich ihr Haus verlassen hatte. Die Frage auf die sie keine Antwort bekommen hatte.

Anfangs hatte ich es noch als eine Art Spaß gesehen, doch als Soojin anfing mich das ganze Wochenende immer und immer wieder darauf anzusprechen und auch in der Schule keine Ruhe gab, war ich genervt. Mit Ausreden gab sie sich nicht zufrieden und mit der Wahrheit erst recht nicht. Ich wusste genau was Soojin hören wollte, doch das ging nicht. Erstens, weil es nicht stimmte und zweitens, weil ich mir über die ganze Situation selbst nicht ganz im Klaren war.

Ich hatte Soojin wirklich gern, doch ihre aufdringliche Art und die Blicke und Sprüche die sie mir zuwarf sobald es um Hoseok ging, gingen mir auf die Nerven.

„Du könntest uns auch einfach die ganze Situation erklären, dann müssten wir nicht mehr spekulieren." Soojin ließ sich mit einem breiten Lächeln neben mir am Tisch nieder. Eunsang folgte ihr mit einem Nicken.

„Du könntest auch einfach aufhören mich zu nerven und warten bis ich bereit bin dir alles zu erzählen.", entgegnete ich sarkastisch mit einem ebenso breiten gespielten Lächeln wie sie.

Ballerina Girl | OCxJung Hoseok ✔Where stories live. Discover now