Chapter 32 - The Pain is still the same

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Ein paar Tage später ging ich mit Norah, Shane und Alec zu Aurora's Kleidergeschäft, um für Norah und mich ein Kleid auszusuchen.
„Was für ein Typ Kleid sucht ihr denn?" fragte Aurora höflich.
„Es ist kein Ball, sondern eine Gala, deswegen eher was schlichtes oder Kyrie?"
„Ja, also es soll jetzt nicht schlicht schlicht sein, immerhin muss ich an dem Abend singen."
„Ich habe einige Kleider für euch beide schon ausgesucht und auf eine Garderobe gehängt.
Sie stehen da hinten, schaut sie euch einfach mal an, ich muss kurz andere Kunden bedienen."
Gesagt, getan.
Norah und ich standen bei den zwei Garderoben und schauten uns die Kleider an.
Norah's Kleider waren alle eher heller, während meine dunkler waren, Aurora wusste einfach, was wir wollten.
„Boah, dieses Kleid nehm ich. Es sieht so geil aus!"
Ich schaute zu ihr, sie hielt freudig das Kleid hoch um es mir zu zeigen und lächelte dabei wie ein Honigkuchenpferd.
Ihr Kleid war wirklich schön, schlicht und doch nicht zu schlicht, so wie Norah und ich es uns vorstellen.
„Ich kann es kaum abwarten, bis Alec mich in dem Kleid sieht! Glaubst du, er fragt mich nächste Woche endlich?"
„Wenn er dich in dem Kleid sieht, stellt er Dir sogar einen Heiratsantrag und wenn nicht, dann ist er einfach nur strohdumm."
Norah lachte laut auf und verkroch sich dann in der Umkleide.
Ich durchsuchte weiter die Kleider, die Aurora uns ausgesucht hatte, schob Kleid zu Kleid immer wieder zur Seite, aber ich fand einfach nicht das richtige.
„Nichts gefunden?" fragte Aurora mich.
„Nein. Die Kleider sind alle wunderschön, aber..."
„Aber es sind nicht die Kleider, die deiner Mutter gehörten."
Ich nickte langsam.
„Komm mit, ich habe einige Kleider vor vielen Jahren zugeschickt bekommen, die ich als Ausstellung in einem speziellen Lager stehen lassen habe, da jedes Kleid einmal getragen wurde, unter ihnen sind auch Kleider deiner Mutter."
„Wie kommen Kleider meiner Mutter in die Hände fremder Menschen?"
„Als deine Mutter und Kay Starben, wurde ihr Haus ausgeräumt und die Kleider waren anscheinend zu schade um sie wegzuschmeißen, also schickten sie die Kleider an eine enge Freundin von Gabriela."
„Du kanntest meine Mutter?"
„Wir waren in der High School beste Freundinnen, unsere Wege trennten sich, aber niemals unsere Herzen. Ihr Tod hat mich genauso erschüttert, wie Elijah, ihn vielleicht doch etwas mehr." sagte sie traurig und schloss dabei eine Tür auf.
Das Licht ging automatisch an und sofort erblickte ich dutzende Kleider und die Hälfte von ihnen waren wirklich die von meiner Mutter.
„Das sind wirklich die Kleider meiner Mutter...ich...darf ich?"
Aurora nickte.
„Natürlich! Du bist immerhin die Rechtmäßige Besitzerin der Kleider. Such dir eines aus."
„Hab ich schon. Das Kleid hatte auch meine Mutter an, als sie bei einem Auftritt das selbe Lied, was ich singen werde, gesungen hat."
Ich lief auf das Kleid zu und strich einmal den Stoff glatt.
„Hast du eigentlich keine Angst, dass mein Vater nur mit dir zusammen ist, weil du mit meiner Mom befreundet warst?"
Ich mochte Aurora und wollte nicht, dass sie verletzt wird, deswegen sprach ich das Thema an.
„Doch. Anfangs hatte ich riesige Angst davor, aber jetzt weiß ich, dass er mich liebt.
Er beweist es mir jedes Mal aufs neue, er ist für mich da, tut alles für mich, er hat mir sogar gesagt, dass er niemals richtig über Gabriela hinweg kommen wird und ich finde, dass diese Beichte am meisten beweist, wie sehr dein Vater mich liebt.
Ich bin Dir auch nicht böse, dass du mir diese Frage gestellt hast, ich weiß, dass du dir nur sorgen um mich machst, dass sehe ich in deinem Blick und das finde ich wirklich lieb von dir. Du bist deiner Mutter so ähnlich."
Ich lächelte schwach und umarmte dann Aurora, weil mir und wahrscheinlich auch ihr gerade nach einer Umarmung war.
„Ich weiß, dass Mom jedem von uns fehlt.
Ich weiß, dass jeder hier darunter leidet, aber mein Leid fühlt sich irgendwie am schmerzhaftesten an, jeder teilt sein Leid und er verringert sich, aber bei mir nicht." schluchzte ich in ihre Schulter.
Ich weiß selbst nicht, was gerade mit mir los war, vielleicht weinte ich einfach den Schmerz raus, den ich damals nicht rausbringen konnte, da Kyriana in meinem Körper steckte, vielleicht war es auch der ganze Schmerz der letzten Monate, der Schmerz, den ich runter schlucken musste um keine schwäche zu zeigen.
„Sie war deine Mutter und es wird immer weh tun, sehr sogar, aber die schönen Erinnerungen werden es dir leichter machen oder schwerer.
Und wie du gesagt hast, leidet jeder darunter, aber jeder leidet anders, mal mehr oder weniger und manche verarbeiten etwas schneller und andere langsamer, du und dein Vater verarbeiten es langsam, ich und Kenay schneller, aber ich sage nicht, dass es nicht mehr weh tut.
Sie war für jeden von uns ein wichtiger Teil des Lebens, sie hat einen großen Platz in jeder Manns Herzen gehabt und eine riesige leere hinterlassen, als sie gegangen ist.
Ich sage nicht, dass der Schmerz besser wird oder gar ganz verschwindet, du lernst nur mit ihm zu leben und irgendwann kommst du damit klar, auch wenn es noch immer höllisch weh tut."
„Wie kommst du nur damit klar, dass Dad immer noch nicht ganz über Mom hinweg ist?"
„Es fällt mir manchmal schwer, aber wie gesagt, man lernt damit klar zu kommen, aber der Schmerz bleibt."
„Dad braucht dich. Du gibst ihn nicht auf und Liebst ihn trotz seinen Problemen, er braucht das. Er braucht dich.
Wegen Dir lernt er mit den Schmerz umzugehen und seine Augen glänzen von Tag zu Tag immer mehr mit Freude und sein Lächeln erreicht endlich wieder seine Augen.
Du tust ihm gut, verlasse ihn nicht; er würde dran kaputt gehen."
Sie drückte mich wieder, diesmal etwas fester, ich konnte all ihre Gefühle durch diese Umarmung spüren.
„Ich verspreche dir Kyrie, ich werde deinen Vater niemals verlassen, dafür liebe ich ihn zu sehr. Und ich danke dir, dass du es so siehst."
„Es ist mein Dad, solange er glücklich ist, bin ich es auch."
Wir beide lächelten uns an, dann streifte sie das Kleid vom Puppenständer ab und packte es mir vorsichtig in eine Tüte.
„Deine Mutter wäre wahnsinnig stolz auf dich, Kyrie."
Ich lächelte Aurora an, aber dennoch tat dieser Satz mir unendlich weh, da ich diesen Satz nie wieder aus dem Mund meiner Mutter hören werde.

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