Kapitel 9: Alpträume oder Visionen? (Percy)

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Als ich nach dem Essen, einem schönen Abend und dem Abschied von meiner Mutter, dann endlich im Bett lag, dachte ich über die verschiedensten Ereignisse von heute nach.

Ich probierte nicht mehr an die Tatsache zu denken, dass die Haie mich voller Angst angeguckt hatten, aber es nagte an mir, obwohl ich mir einredete, dass die Haie es verdient hatten und, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hatte. Aber was ich auch tat, ich wurde es einfach nicht los. Vor meinem inneren Auge stellte ich mir vor, wie die Delfine und die anderen Meeresbewohner geguckt hatten, als ich dies Haie verscheuchte. Das Problem dabei war nur, dass ich zu große Angst hatte, mir dies vorzustellen, denn was wäre, wenn sie ebenso oder noch ängstlicher geguckt hatten, als die Haie. Mir lief es bei diesem Gedanken eiskalt den Rücken runter.

Auch überlegte ich, wie ich das Problem lösen würde, wenn ich es noch einmal erleben würde und die Antwort erschreckte mich, gab mir aber auch andererseits Hoffnung, dass es wirklich nicht anders gegangen war. Meine Antwort wäre nämlich: Ich würde alles genauso machen.

Dann wanderten meine Gedanken zu den Fragen von Billy. Es war mir unangenehm gewesen, sie zu beantworten. Wie komisch sie mich danach angeguckt hatten. Ich vermutete stark, dass sie wussten, dass das was ich ihnen erzählt hatte noch längst nicht alles war.

Und dann war da noch mein Ausraster mit meiner Mom. Dafür musste ich mich unbedingt in der nächsten IM, die ich ihr schickte, entschuldigen. Darüber, besonders über unsere Gesprächsthema, wollte ich jetzt einfach nicht weiter nachdenken, also verschob ich die Gedanken in die tiefsten Ecken meines Kopfes, obwohl ich wusste, dass ich mich irgendwann damit auseinander setzen musste.

Irgendwann schlief ich ein. Nachträglich hätte ich mir gewünscht, dass ich die ganze Nacht über nachgedacht hätte, denn dann hätte ich nicht die gesamten nächsten Tage mit dunklen Vorahnungen im Unterricht gesessen.

Meine Träume fingen wie immer im Tartarus an. Ich stand erneut auf dem kalten mit spitzen Steinen übersäten Boden des Ortes, den ich am meisten verachtete. Der eklige, verranzte und stickige Geruch des Tartarus geriet in meine Luftröhren, was mein Atmen erschwerte. Man sollte meinen ich hätte mich daran gewöhnt, aber glaubt mir es war unmöglich sich auch nur irgendwann, daran zu gewöhnen. Auch wusste ich das es ein Traum war, aber ich war nun mal ein Halbgott, was meine Träume so wirklich erschienen ließ, wie es eben nur ging.

Ich torkelte umher. In meinen Traum hatte ich schmerzhafte Wunden über den ganzen Körper, die mich außerdem nicht mehr klar sehen ließen. Immer noch ging ich weiter, kein bestimmtes Ziel vor Augen. Ich hatte nur die Hoffnung vor ihm davon laufen zu können, obwohl ich wusste, dass dies nicht ging. Es war mir egal, dass sich die Steine in meine nackten Füße bohrten, ich war von meinen anderen Wunden eh schon so betäubt, dass es mir schien, als hätte ich gar keine, obwohl der Schmerz, wie Feuer durch meinen Körper raste. Plötzlich hörte ich ein Geräusch und ich dachte schon, Tartarus wäre gekommen, um mich wie jede Nacht zu quälen, aber stattdessen war es nur die Stimme von ihm, die von allen Seiten gehässig, wie schwere Brocken, auf mich einprasselte: „Heute wartet eine andere Art von Qual auf dich! Aber morgen bist du hier wieder herzlich willkommen!" Er lachte höhnisch auf. Dies hörte ich allerdings schon bald nicht mehr, denn ich wurde von einem schwarzen Licht verschlungen.

Heraus kam ich woanders. Wie ich diesen Ort beschreiben soll, weiß ich nicht, denn es war nichts zu erkennen. Es war alles nur in Finsternis gehüllt.

Immer noch mit tiefen Wunden am Körper torkelte ich in die Dunkelheit hinein auf der Suche nach Licht oder sonst irgendetwas, woran ich mich orientieren konnte.

Plötzlich blieb ich, wie zu Eis erfroren, stehen. Ich hatte etwas gefunden und es erinnerte mich ein bisschen an Medusas Stein Figuren nur, dass sie eben nicht aus Stein waren, sondern einfach nur völlig reglos da standen.

Es waren insgesamt vier Personen. Nur eine stand und schaute mir direkt ins Gesicht. Die anderen drei lagen auf dem Boden. Ihre Gesichter konnte ich nicht erkennen, denn sie waren nur schwarze Schemen, die mich einzig erkennen ließen, dass es sich um Menschen handelte.

Schnell ging mein Blick, aber wieder zurück zu der erkennbaren Person, der ich nun auch ins Gesicht starrte. Die Person hatte schwarze zerzauste Haar, die aber noch schwärzer waren als meine, was ich nie für möglich gehalten hatte. In ihnen befand sich eine silberne Strähne. ,Wie in meinen Haaren!', stellte ich erschrocken fest. Das konnte nicht ich sein. Nein, das konnte nicht sein. Ich suchte nach Beweisen, welche ziemlich einfach zu finden waren. Die Person hatte nämlich rot leuchtende Augen, was diesen Beweis aber wieder vernichtete, war, dass das rot sich wie Wellen kräuselte und bewegte. Es war das einzige am gesamten Körper, was sich bewegte. Aber das wirklich gruselige dabei war, dass es war als würde ich in meine eigenen Augen schauen, nur, dass sie eben rot, statt meergrün waren.

Zufrieden stellte ich fest, dass die Gesichtszüge meinen nicht glichen. Obwohl...stopp! Da war etwas... Nein, widersprach ich mir selbst, da existierte keine Ähnlichkeit! Oder doch? Unsicher und verzweifelt ich könnte das sein, trat ich etwas näher ran um das Gesicht des hoffentlich Fremden näher betrachten zu können. Erschrocken stellte ich fest, dass ich mich in den Gesichtszügen meines Gegenübers wieder erkannte. Das konnte einfach nichts gutes bedeuten, besonders, da die drei anderen Personen auf den Boden, wirkten als wären sie tot, als wären sie Leichen...

Plötzlich wurde ich erneut von einem schwarzen Licht verschlungen und kam erneut woanders heraus, denn ich war nicht mehr da, wo die drei Leichen und vielleicht eine Abbildung von mir sich befanden. Allerdings war ich auch noch nicht von diesem dunklen Ort verschwunden.

Ich wollte nicht noch einmal irgendwo hinlaufen, was brachte mir das auch?

Insgeheim wusste ich aber, dass der wahre Grund, wieso ich nicht mehr nach einer Lichtquelle suchen wollte, darin bestand, dass ich vielleicht noch einmal auf den Ort von eben traf und dann erfuhr, dass ich das wirklich war. So hatte ich jedenfalls noch eine kleine Hoffnung, dass ich mich nur verschaut hatte.

Dann hörte ich auf einmal Pfoten, die näher kamen. Ich guckt in meine Tasche von der zerfetzten Jeans, die ich in meinem Traum trug. Riptide war weg. Ich hörte beinahe schon mein Herz schneller klopfen. Was sollte ich denn jetzt tun? In meinen Träumen mit Tartarus hatte ich auch nie mein Schwert, aber da wusste ich auch, dass ich mich erstens eh nicht wehren konnte und zweitens wusste ich dann, was auf mich zu kam: Qualen und Folter.

Ich hörte, dass das Tier immer näher und näher kam, dann sah ich es. Es kam aus der Dunkelheit hervor mit den gleichen roten Augen, wie eben, welche in der Dunkelheit leuchteten. Den Körper konnte ich nicht gut erkennen, aber ich vermute, dass es ein Wolf war mit schwarzem Fell.

Wem außer mir fallen noch die Parallelen auf? Schwarzes Fell, Haare, und rote Augen. Klingelt es jetzt bei euch?

Ich wusste echt nicht was Tartarus mir damit sagen wollte, aber wenn das hier gar keine Alpträume, sondern Visionen waren...

Plötzlich schoss der Wolf auf mich zu. Ich hatte gar keine Chance mehr auszuweichen und während er auf mich zurannte, wurde er kurz zu der Person eben, bei der ich mir jetzt hundertprozentig sicher bin, dass ich es war.

Dann erreichte er mich. Aber anstatt mich zu zerreißen, schien es als würde er in mich reingehen.

Die Möglichkeit es besser zu beschreiben, blieb mir verwehrt, denn plötzlich litt ich an heftigeren Schmerzen als im Styx und Tartarus. Ich konnte es nicht mehr unterdrücken zu schreien, also schrie ich aus vollem Leibe.

Hey, hier ein neues Kapitel. Es hat sehr viel Spaß gemacht dieses Kapitel zu schreiben, da ich es liebe mir Träume auszudenken, denn dort ist schließlich alles möglich. Ich hoffe es hat euch gefallen und lasst doch bitte einen Kommentar und/oder Vote da. Bald, mit dem nächsten, sind es schon zehn Kapitel! Juhu!

Bye, und ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

(1285 Wörter)

Percy Jackson und Twilight - Das ErwachenWhere stories live. Discover now