Four

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Die halbvolle Obstschale steht auf dem Nachttisch und Jimin und ich liegen mal wieder im Bett.

Ich liege seelenruhig auf dem Rücken und lerne an einer Sprachlernapp ein bisschen Englisch.

Jimin hingegen ist neben mir ganz unruhig und zappelig. Dauernd schielt er abwertend zu dem restlichen Obst.

Nachdem er sich bestimmt zehn Mal innerhalb von fünf Minuten umgedreht hat, packe ich seufzend mein Handy weg. Er ist so in Gedanken, dass er das garnicht merkt.

Er setzt sich auf und legt sich wider hin, dann setzt er sich auf und legt sich wieder hin, dann setzt er sich au- Macht er da Sit-ups?

Bevor er das nächste Mal Anstalten macht, seinen Oberkörper wieder aufzurichten, halte ich ihn an seinen Schultern fest.

Erst jetzt sieht er mich an und sein Blick ist irgendwie panisch.

"Was ist los Jiminie?", frage ich besorgt, kenne die Antwort aber insgeheim.

"Jungkook." wispert er und sieht mich flehentlich an.

"Jungkook, das war eine ganz blöde Idee.", kommt es nur mit gequälter Stimme von ihm, während er mit dem Kopf in Richtung der Schale deutet.

"Jimin."

Jetzt bin ich derjenige der gequält klingt.

Ich weiß nicht was ich ihm sagen soll. Ich weiß nicht was ich in so einer Situation machen kann. Es ist meine Schuld das es ihm schlecht geht, aber ich kann doch nicht dabei zugucken, wie er verhungert.

"Komm her zu mir."

Vorsichtig ziehe ich ihn zu mir, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passt. Ich streichele beruhigend über seinen Rücken und durch seine Haare und ich spüre wie er langsam etwas runter kommt.

"Es waren keine zehn Tage.", flüstert er.

Ich weiß nicht was er meint.

"Keine zehn Tage?", frage ich daher nach.

"Wieso breche ich für dich meine Regeln?"

Seine Stimme wird immer leiser.

Ich lasse ihn los und rutsche ein Stück von ihm weg, um in seine Augen sehen zu können.

"Was machst du da?", fragt der kleinere und sieht traurig und unschuldig zu mir auf.

"Ich will nur w-"

"Nein, bitte nicht weggehen!", unterbricht er mich panisch.

Die Angst in seinen Augen lässt mein Herz weinen. Ihm geht es so schlecht.

Augenblicklich rutsche ich wieder zu ihm und nehme ihn fest in den Arm.

"Hey hey, alles gut. Weggehen ist das letzte was ich mache, okey?"

Er nickt.

"Weißt du was Jimin? Du musst mir garnichts erzählen. Wir bleiben einfach hier liegen, bis zum nächten Morgen. Ich halte dich einfach im Arm okey? Hier bist du in Sicherheit."

"Danke.", ist das letzte was ich von ihm höre, bevor er einschläft.

Während er schläft, bin ich hellwach. So ist Jimin eigentlich nicht. Heute muss ein besonders schlimmer Tag für ihn gewesen sein und der Gedanke lässt mich nicht los, dass ich daran Schuld bin.

Auch wenn hier jeder sieht das es Jimin nicht wirklich gut geht, pflegt er eine perfekte Fassade. Er ist lustig, gibt sich besonders viel Mühe bei den Proben und sonst ist er wie immer: Einfach liebenswert.

So wie gerade öffnet er sich mir nur sehr selten. Eigentlich kennt nur Tae diese Seite an ihm. Irgendwie macht mich dieser Gedanke eifersüchtig...

Ich sollte so nicht denken. Es gibt gerade wichtigeres als meine hoffnungslose Gefühlswelt.

Ich lege mich etwas bequemer hin und sobald ich auf dem Rücken liege, bettet der kleinere auch wieder seinen Kopf auf meine Brust und schlingt einen Arm um meinen Bauch.

Mein Herz schlägt schneller und ich seufze.

Park Jimin, was machst du bloß mit mir?

Strawberry Kisses  ʲᶤᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now