Kapitel 15. Das Geschenk

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Es vergingen zwei Tage seit dem Selbstmord meines Onkels. Dad war... sehr mitgenommen, aber ich und Chloe versuchten ihm zu Seite zu stehen. Manchmal wenn ich im Unterricht saß oder zuhause Hausaufgaben machte fragte ich mich oft warum mein Onkel es getan hat. Was hat ihn so mitgenommen oder traumatisiert? Die Polizei konnten zwar fest stellen das es Selbstmord war, aber mysteriöser  Weise hatten sie nicht herausgefunden mit was er sich umgebracht hatte. Er wurde erwürgt, aber man fand kein Seil, oder irgendwas im Raum das daraus schließen konnte das er damit sich das leben genommen hat. Ich wollte Dad fragen ob er eine Idee hätte, aber das wäre jetzt der schlechte Zeitpunkt. Dad redete zwar nie viel von Onkel Henry, aber sie schienen sich sehr nahezu stehen. Ob sie auch sowas hatten wie ich und Chloe? Wenn ich Chloe verlieren würde, würde ich wahrscheinlich komplett ausrasten. Ich hatte schon damals wegen dem Unfall mit Sammy Alpträume das ich sie auch umbringe. Bah! ich will gar nicht daran denken! Gott sei Dank geht es ihr gut.

Ich war gerade unterwegs Nach Hause von der Schule und überlegte wie Chloes Geburtstag sein wird. Wenn ich so darüber nachdenke.. dachte ich mir. Ich bleibe besser zuhause wenn ihre Geburtstagsparty losgeht. Ich kann nicht zulassen das ich wieder irgendwas anstelle. Ich muss mich eh auf die kommenden Klausur vorbereiten in Englisch. Ich hab dann zumindest ein gutes Argument warum ich nicht komme.

Ich kam in's Haus rein und wurde von Chloe begrüßt. Mir viel auf das seit der Sache mit Onkel Henry sie weniger lächelte. Ich hasse diese Zeiten. Genau wie damals bei Sammy...

"Hey." sagte sie nur und lächelte. "Hey." antwortete ich zurück. "Wie geht's dir?" fragte sie mich "Ganz gut. Und dir?" "Ah. Es...geht. Du weißt ja ich versuche Dad zu helfen bei allem was ich kann, aber...naja." Ich seufzte. " Ich weiß. Es ist schwer..." jetzt seufzte Chloe. "Erst Sammy. Jetzt..." fing sie an und schien was zu bemerken. "Tut mir leid! Ich hab 's nicht so gemeint!" Ich lächelte. "Schon okay. Ich weiß wie du es gemeint hast." Chloe guckte erleichtert und ich verwuschelte wieder ihre Haare. "Hey! Verwuschel sie nicht." ich kicherte und sagte: "Tut mir leid. Ich kann einfach nicht anders." Chloe guckte wieder genervt und fing an zu schmollen. 


Es war Mitternacht. Und ich lag im meinem Bett und überlegte wie fast jede Nacht über meine Familie. Wie viel passiert ist. Wie ich... Sammy vermisse. In solchen Nächten guckte ich immer aus dem Fenster und betrachtete den Himmel. Es war überwiegend Bewölkt, aber man sah trotzdem meistens den Mond. Diese Nacht war Vollmond und der Himmel sah wieder wunderschön aus. Keine Ahnung was, aber ich liebte es einfach in den Himmel zu starren, um die wunderschönen Sterne anzuschauen. Oder den Mond. Ich überlegte wie ich Sammys' Tod hätte verhindern können. Andauernd. Immer und immer wieder. Aber selbst wenn Sammy noch leben würde, ich wäre nicht derselbe der ich heute bin. Ich würde immer noch auf die Schule scheißen, auf Sam. So wollte ich nicht mehr sein. So will ich nicht mehr sein. Wie viele hätte ich noch verletzt? 

Von einem zum anderen Gedanken fing ich an zu überlegen, was ich Chloe zum Geburtstag schenken würde. Ich hatte bisher vielleicht ihr eine Puppe oder eine Rose gebracht oder so weil ich nie Ideen hatte und ich damals mich nicht um sowas scherte. Aber ich musste ihr jetzt was schenken. Ich will beweisen das ich mich verändert habe.

ich überlegte und überlegte. Bis ich endlich eine Idee hatte.


Ich fuhr früh am morgen in die Stadt um mir schnell noch vor der Schule noch Chloes Geschenk zu besorgen. Als ich in der Schule ankam verspätete ich mich und sagte zu meinem Lehrer das sowas nicht nochmal passieren würde. Ich setzte mich auf mein Platz und der Schulalltag begann. Da ich mich seit Sammy mehr und mehr anstrengte in der Schule gut zu werden, wurde ich bald einer der besten aus meiner Klasse und wurde häufig gefragt wie die Hausaufgaben ging oder ob ich jemanden den Stoff für die nächste Klausur beibringen könnte. Ich wurde in der Schule unter meiner Klasse zwar Respektiert, aber außerhalb wurde ich eher von der Schule als Außenseiter gesehen. Einige dachten daran mich zu Mobben, bis sie hörten was meinem Bruder passiert wäre. Klar einige versuchten mir trotzdem Angst zu machen, aber ich hatte meine Wege sie zu überzeugen, um mich in ruhe zulassen. Natürlich keine Schlägereien! Nur vielleicht... Paar Erpressungen hier und da. Der eine betrügt seine Freundin. Der andere hat fragwürdige Fetische. Ich tat aber sowas nicht oft und  auch nicht gerne. Wenn ich eins lernte als Mobber, dann das die meisten selbst Probleme hatten zuhause oder mit sich selbst. Also half ich den und ihr und mein leben wurden besser. Trotzdem hatte ich keine Freunde und wollte ehrlich gesagt auch keine. Wenn ich zurück an damals denke... war vielleicht Thomas mein einzig wahrer Freund. Er war seltsam, aber schon auf seiner eigene weise cool und nett. 


Als ich Nachhause ging hatte Dad früher Schluss gemacht und saß gerade im Wohnzimmer und trinkte ein Bier. Oh man dachte ich mir. 

Ich setzte mich neben ihm hin und fing an mit ihm zu reden. "Hey Dad." "Hm. Hi Mike. Wie geht's dir in der Schule?" "Alles bestens. Ich mach gleich Hausaufgaben und bereite mich weiter auf die nächste Klausur vor, aber davor möchte ich mit dir sprechen." er guckte überrascht und setzte sich gerade hin. "Was ist denn los?" "Es geht um dich Dad." "Ah. Du und Chloe macht euch zu viele sorgen... mir geht's gut." und er trank ein Stück weiter. "Hmph. Jetzt weiß ich, von wem Chloe das schlechte lügen hat." "Was?" "Dad. Ich sehe doch das es dir nicht gut geht." erklärte ich. "Leg bitte wenigstens die Flasche weg." Ich musste ihn aufhalten noch Alkoholiker zu werden bevor es zu spät ist. Dad sah wieder traurig aus und versteckte nicht mehr seine Gefühle und legte die Flasche weg. "Dad. Wir wissen wie es dir geht. Glaub mir ich weiß es am besten, aber bitte. Alkohol wird nicht deine Probleme lösen, sondern alles nur verschlimmern." sagte ich und atmete tief ein und Dad auch. "Du hast es mir ja beigebracht." "Hmph. Ich weiß Mike. Und du hast recht. Es ist einfach...es tut weh..." erklärte er. "Dad. Bitte ich weiß wie du dich fühlst... ich war einst wie du gerade, aber...Chloe hat mir geholfen da rauszukommen. Sie hat mir gezeigt das es wichtig ist das man sich nicht klammern sollte an das was war sondern das du dich daran klammern solltest was du jetzt tun kannst. Du bist unser Vater wir lieben dich und wollen das du glücklich bist. Und du willst es auch für uns oder?" Dad antwortete zwar nicht, aber ich sah im seinem Gesicht wie er darüber nachdachte. "Wir brauchen dich Dad." sagte ich und atmete wieder tief ein und aus. Es war kurz Stille zwischen uns und ich wollte schon aufstehen und gehen bis Dad sagte: Ich weiß. Es... tut mir leid das ich in letzter Zeit für euch nicht da war." sagte er. "Ich...brauche euch auch." und ich lächelte. Dad nahm die Flasche goss den rest der da war in das Waschbecken in der Küche und schmiss die Flasche in den Müll. Er dankte mir und ich nickte. "Da ist ehrlich gesagt noch eine Sache wo ich deine Hilfe brauche Dad." "Worum geht's?" fragte er. Ich wies mit dem Kopf nach oben zu Chloes' Zimmer. "Um Chloe. Ich hab ein Geschenk für sie." ich erklärte ihm was ich brauchte und half mir. "Danke Dad." "Kein Ptoblem Mike. Ich... fühle mich ehrlich gesagt etwas besser." "Und noch was Dad..." "Ja?" ich hielt kurz inne, aber sagte es ihm schlussendlich. "Ich werde nicht mit zur Geburtstagsparty kommen. Ich bleibe lieber zuhause." "M-Mike..." "Nein. Dad. du kannst meine Meinung nicht ändern. Außerdem. Ich mich eh auf die Klausur vorbereiten. Sie ist schon nächste Woche." Dad guckte leicht enttäuscht, aber verstand und nickte. "Gib es ihr wenigstens Persönlich. Dein Geschenk." Ich kicherte. "Mach ich Dad. Keine Sorge." 

   


Five Nights at Freddy's: The forgotten TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt