Glücksgefühle

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„Guten Morgen, Sweetheart." Gut gelaunt stand Michael Patrick in Idas Büro. Er gab ihr einen Kuss und legte ihr von hinten die Arme um. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und genoss seine Nähe. „Wie lange musst du heute arbeiten?" „Warum?" „Naja, ich fliege ja morgen früh und da dachte ich, vielleicht können wir den Nachmittag noch irgendwie nutzen?" „Hast du etwas Bestimmtes im Sinn?" „Hm, das Wetter ist so schön. Was hältst du von einem Ausflug?" „Gerne. Ich frage mal Schwester Agathe, ob sie heute Nachmittag auf mich verzichten kann." Kurz darauf kam Ida mit guten Nachrichten zurück. „Sie gibt mir heute Nachmittag frei. Sie hat gemeint, jetzt stehen ja dann wieder mehrere Abendveranstaltungen an, da soll ich das schöne Wetter doch nutzen." „Das hört sich gut an. Dann hole ich dich um zwölf ab, okay?" „Ich freue mich." Michael Patrick gab Ida einen Kuss und dann eilte er davon. Ida beobachtete ihn, wie er über den Hof zu seinem, nein ihrem, Haus ging. Hach, dieser Mann konnte einfach Glücksgefühle in ihr auslösen.

Pünktlich um zwölf wurde Ida wie versprochen abgeholt. Michael Patrick hielt ihr die Tür seines Autos auf und sie fuhren an den Starnberger See. Er parkte das Auto und holte eine Tasche aus dem Kofferraum. Sie gingen an den See und Michael Patrick führte Ida zu den Bootshäusern. Erstaunt sah sie zu, wie er mit einem Mann sprach und ihr dann seine Hand hinhielt. „Komm, wir machen jetzt einen Ausflug." Der Bootsverleiher führte sie zu einem Elektroboot und Michael Patrick half Ida dabei, einzusteigen. Er stieg hinterher und der Mann reichte ihm eine große Papiertüte. Ida sah, dass ein größerer Schein den Besitzer wechselte und dann steuerte Michael Patrick das Boot auch schon auf den See hinaus. Mitten drin machte er den Motor aus und sah sich zufrieden um. „Ist das nicht wunderschön?" „Ja, wirklich." Man konnte sogar die Berge richtig gut sehen. Es war einfach perfekt. „Was für eine schöne Idee. Vielen Dank." „Hast du Hunger?" „Ja, ein bisschen." Michael Patrick öffnete die Papiertüte und holte verschiedene Behälter heraus. „Hier haben wir Cesars Salad. Hier ist Foccacia und hier Tomate-Mozzarella und noch ein paar Kleinigkeiten. Hier haben wir etwas zu trinken und da sind die Teller. Lass es dir schmecken." Ida staunte. Wann hatte Michael Patrick das alles nur organisiert? Und dass er sich für sie so viel Mühe machte. „Danke!" Ida beugte sich zu ihm herüber und gab ihm einen Kuss. „Schön, dass es so spontan geklappt hat." „Wie hast du das alles so kurzfristig geschafft?" „Ach, der nette Herr Zickler hat alles organisiert." „Es ist wirklich schön hier." „Ja, wunderschön. Und nächstes Jahr gehen wir zwei mal segeln, oder?" „Ja, sehr gerne." Nachdem sie satt waren, packte Ida das restliche Essen zusammen und sie kuschelten sich aneinander. „Es ist leider zu kalt glaube ich, aber ich hätte Badesachen dabei." Ida hielt eine Hand ins Wasser. „Es geht, es war ziemlich warm bisher. Vielleicht nachher. Du bist ja süß, dass du sogar an Badesachen denkst." Sie lachte über Michael Patricks Gesichtsausdruck. Er hasste es, wenn sie ihn süß nannte, aber er war nun mal so süß, wenn er sich extra für sie so viel Mühe gab.

„Ich bin so unendlich froh und dankbar, dass es dich nach München verschlagen hat," sagte Ida nachdenklich. Sie drehte eine ihrer Haarsträhnen um den Zeigefinger und lächelte Michael Patrick an. „Und ich erst! Sonst hätten wir uns ja nie kennengelernt und das mag ich mir gar nicht vorstellen." „Ich mir auch nicht!" „Und ich freue mich darauf, dass ich jetzt dann endlich mehr Zeit für dich habe, dass ich dann nicht mehr ständig unterwegs bin." „Ich mich auch!"

„Du Ida, wenn du irgendwann deine Familie besuchen möchtest ..." „Ja ich weiß, ich muss, aber irgendwie ..." „Ich kann gerne mitkommen." „Wirklich?" „Ja, wir können gerne zu Hause schaun, wann ich Zeit habe und dann .... Hast du eigentlich Weihnachten schon etwas vor?" „Kommt drauf an, was du machst." „Naja, also ich muss dir da was beichten. Ich habe die Hütte gebucht." „Echt? Die, in der wir letztes Jahr waren?" „Ja, genau die. Es war so schön und so ... Aber wir müssen nicht. Ich möchte dich da zu nichts drängen, falls du lieber etwas anderes machen möchtest, oder mit deiner Familie in Schweden feiern oder ...." „Nein, das hört sich toll an. Ich werde in der Adventszeit nach Schweden fliegen, auf jeden Fall. Aber Weihnachten mit dir, das hört sich toll an." „Und dieses Jahr schenken wir uns wirklich nichts, okay?" „Aber ich bekomme eigentlich gerne Geschenke, sowas, wie das hier ...." Ida deutete über den See. „Sowas kannst du doch jederzeit haben. Aber ich mag dieses zwanghafte irgendwas kaufen nicht. Wenn ich was sehe, was mir gefällt, dann kaufe ich es sowieso, auch wenn nicht Weihnachten oder Geburtstag ist. Aber das tollste Geschenk ist es doch, wenn wir Zeit zusammen haben." „Ja, das stimmt. Du bist so weise. Ach, ich liebe dich!" Ida setzte sich auf Michael Patrick Schoß und er küsste sie. Der Kuss war sehr intensiv und Ida schob irgendwann bedauernd seine Hände zur Seite. „Das geht hier nicht!" „Nein, leider nicht. Kaltes Wasser?" Er hielt ihr ein Handtuch fest, damit sie sich umziehen konnte. „Das Boot haut ja nicht ab, oder?" „Nein, es treibt nur ein bisschen weg, hier gibt es ja nicht wirklich viele Wellen oder so."

Ida sprang einfach ins Wasser und quietschte vor Schreck, denn das Wasser war doch kälter, als sie gedacht hatte. Michael Patrick wollte sich keine Blöße geben und sprang hinterher. Er paddelte wie ein Hund umher, bis sich auch sein Körper an die Kälte gewöhnt hatte. „Wirklich sehr erfrischend," schnaufte er. Ida legte sich auf den Rücken und sah glücklich in den bayerischen Himmel: strahlend blau mit weißen Wölkchen. „Ist das schön hier." „Schön, aber kalt." Michael Patrick kletterte zurück ins Boot und zog sich schnell um. Ida tat es ihm nach und die beiden fuhren zurück ans Ufer. „Vielen Dank!" Sie bedankten sich beim Bootsverleiher und fuhren nach Hause, um sich gemeinsam in der Badewanne aufzuwärmen.

„Ich vermisse dich jetzt schon! Manchmal wünschte ich, ich hätte einen anderen Job und wäre jeden Abend zu Hause, aber dann stehe ich auf der Bühne und weiß, dass es keine Alternative gibt." Michael Patrick strich Ida nachdenklich über den Rücken Sie lagen nebeneinander im Bett und genossen die letzten Stunden, die sie gemeinsam hatten.

Das Leben ist zu kurz für Irgendwann!Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang