Teil 10

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Aaach, glücklich sein ist so toll! Schade, dass ich dieses Gefühl nicht schon früher kannte. Zuhause angekommen sang ich und tanzte fröhlich durch mein Zimmer. Und ich dachte die ganze Zeit nur an Taro. Wie er mich anschaute, mich berührte und wie er mich fast küsste. Ich bekam eine Gänsehaut und ich starrte gebannt auf meine Haut. Mein Körper hat noch nie so reagiert. Es ist immer wieder ein neues Erlebnis Gefühle zu spüren. Ich machte mir gerade einen Tee, als Budo durch meinen Balkon in die Küche kam ,,Huh? Was machs'n du hier?" fragte ich ich, jedoch ohne jeglichen Gefühle. Bis jetzt kannte ich nur Liebe und Faszination bei Senpai und bei allen anderen nur Wut oder dessinteresse. ,,Öh. Naja, ich hab voll oft geklingelt aaaaaber du hast nicht aufgemacht!" er schmollte mich an.,, Voll fies!" Ich seufzte ,,Jaja, schon gut. Aber das ist erstens Einbruch und Zweitens will ich nicht, dass du in meiner Wohnung rumlungerst. Und da ist gar nichts fies dran, ich entscheide wen ich reinlasse und wen nicht." Er starrte mich an, als ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte. Dann schaute er sich in meiner Wohnung um sagte ,,Hübsch hast du's hier." und setzte sich auf meinen roten Küchenstuhl. ,,Aber... Nun ja, du wirst mich nicht mehr so schnell los, Yan-Chan. Wir werden -früher oder später- Zusammen sein, Heiraten und zu guter Letzt ein Kind bekommen." Er verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust und schaute mich grinsend an nach dem Motto Deal with that.

,, Pf, du spinnst doch. Such dir ne andere, Budo. Ich hab kein Interesse an dir. Ich liebe Taro und es scheint eigentlich ganz gut für mich zu stehen. Aach es war so romantisch! Wir beide allein, im dunkeln, ich saß neben ihm und schon fast auf seinem Schoß und dann hat er mich fast geküsst. Er wollte es, das habe ich gespürt, doch dann ist diese Lehrerin rein gekommen und da-" Budo sprang entsetzt auf und rief ,, Er hat was?!" Ich schaute ihn kurz an. Er starrte mich entsetzt an, als hätte ich ihm soeben erzählt, dass Taro vor kurzem seine Mutter umgebracht hätte. Dann sagte ich schlicht ,, ...Mich fast geküsst. Was willst du dagegen tun?" Als Antwort bekam bloß ich nur ein verletztes und wütendes schnauben und Budo stürmte hinaus.


Ich schaute im Badezimmer in den Spiegel. Ich hatte Budo schon vergessen ich dachte nur noch an Taro. Ich wollte gerade Duschen gehen und stand also natürlich nackt vor dem Spiegel.

Anstatt des kühlen, emotionslosem Gesicht strahlte mich nun ein glücklich lächelndes Mädchen an. Ich ging unter die Dusche, ließ das Wasser an, lehnte mich gegen die Fliesenwand und schloss freudig die Augen. Es ist genauso wie meine Mutter es mir erzählt hatte! Meine Welt war voll mit Wärme und Farben. Ich hatte den Sinn meines Lebens gefunden!

Ich dachte an früher. Da hatte mir meine Mutter immer dasselbe erzählt und ich habe mein ganzes Leben lang auf diese eine Person gewartet, seit ich klein war. Ich wurde wegen meiner kühlen, emotionslosen Art gemobbt, mir wurde an den Haaren gezogen, die Klamotten aufgeschnitten und meine Schulhefte sind regelmäßig in der Toilette durchnässt worden...

Ich ging raus, trocknete mich ab und kämmte mir vor dem Spiegel die Haare. Plötzlich hielt ich inne. Ich spürte was... Was neues... Was ist es?

Ich starrte auf meine Brüste. Dieses Gefühl fühlte sich recht seltsam an. Und ich dachte Sachen an die ich noch nie zuvor gedacht habe.

Was wenn Senpai meinen Körper nicht mag?

Wie findet er denn meinen Körper überhaupt? Sind ihm meine Brüste vielleicht zu groß? Ich schritt zurück und begutachtete mich von allen Seiten. Oder vielleicht meine Hüften zu Breit? Was wenn er gar keine breiten Hüften mag? Oder sind sie doch zu schmal? Was wenn er auf extrem breite Hüften steht?!

Ich schüttelte mich. Keine Ahnung was dies für ein Gefühl war, aber ich würde es schon irgendwie herausfinden.

Ich setzte mich auf die Toilette und Cremte mich mit Bodylotion ein. Genau wie mein Shampoo und mein Duschgel roch es nach Kirschblüten. Es war Senpais Lieblingsduft. Das weiß ich, weil er im Drogerieladen immer am längsten an Kirschblüten Shampoos riecht. Außerdem hat er heute a- Ich hielt inne.

Ich habe doch gerade was gehört... Da. In der Küche... Ein Rumpeln, Stille, wieder Rumpeln, dann ein Fluchen. Ich starrte auf die Badezimmertür als sie aufgerissen wurde und Budo plötzlich vor mir Stand.


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