Teil 12

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PoV Taro:

Ich klopfte an Osanas Tür, weil ich mit ihr zur Schule wollte. Eigentlich stand sie immer an einer gewissen Straßenecke, doch heute war sie nicht da, ging nicht an ihr Handy und zualler letzt war ihre Mutter auch noch auf einer Geschäftsreise. Ich schau mal besser nach... ,,Osana?", ich klopfte noch ein paar mal an die Tür, doch sie antwortete nicht. Schläft sie etwa noch? Eigentlich bin ich doch immer derjenige, der verschläft. Ich öffnete die Blütenweiße Tür von Osanas Zimmer und trat ein. Osana lag im Bett. Ich ging vorsichtig zu ihr ihr, sie hatte die Bettdecke bis zum kinn hochgezogen. War ihr im Sommer wirklich so heiß? Ohje, vielleicht ist sie krank... ,,Osana! Ich bins, Taro, komm, wach auf." ich rüttelte an ihrer Schulter, als ich etwas kaltes nasses berührte. Ich zog erschrocken meine Hand zurück und betrachtete die rote Farbe an meiner Hand. D-das ist Blut. Und kein Menstruationsblut, sondern... Panisch rüttelte ich an der Decke und an Osana ,,O-Osana! Wach auf, bitte! Osana! Hey, was ist los?! Sprich mit mir! Tu mir das nicht an! Nein!! Wach auf, bitte! BITTE!!" ich zog die Decke von ihrem Leib und riss panisch die Augen auf, als ich ihren Kopf von ihrem Rumpf getrennt gesehen habe Um ihren Kopf herum war überall Blut, das aus dem Hals gesickert war. Ich schlug mir schockiert die Hand vor den Mund und schüttelte den Kopf ,,Nein! Osana!! Oh mein Gott!! W-wie konnte das nur passieren?", schrie ich dann entsetzt auf. ,,Osana!! TU MIR DAS NICHT AN! BITTE!" kreischte ich noch ein letztes verzweifeltes mal, bevor ich ein paar Schritte nach hinten taumelte , stolperte und hin fiel . Ich fühlte mich so, als müsste ich gleich brechen und der süßlich-metallische Geruch von Osanas Blut machte es nicht besser. Verängstigt flüsterte ich bloß nur noch ,,Bitte, Osana, tu mir das nicht an... Tu mir das nicht an. Lass alles nur ein Alptraum sein. Wach auf, Osana..Osa-" der rest des Satzes ging in einem schluchzen unter, das ich von mir gegeben hatte. Osana. Ich kannte sie seit ich 3 war und wir haben absolut alles zusammen gemacht. Und ich hatte mich in Osana, meine Kinheitsfreundin verliebt. Und nun lag sie vor mir auf dem Bett, blutüberströmt, den Kopf vom Rumpf getrennt. Ich konnte ihr nicht mal sagen, wie ich für sie fühlte.


Ich wachte schweißgebadet und mit Tränen in den Augen auf. Das ist nicht das erste mal, das ich von Osanas Tod träume. Sie sind immer ein bisschen anders, manchmal brutaler, mehr Blut, mehr Verletzungen, manchmal auch gar kein Blut- doch sonst war es immer dasselbe: Bett, Rumpf vom Kopf getrennt und ein heulendes ich, das auf dem Boden saß, unfähig irgendetwas zu tun. Das schlimmste ist, dass es nicht bloß ein paar dumme Alpträume sind, sondern Erinnerungen. Es ist wirklich passiert, genauso, wie ich es gerade geträumt hatte. Ich zitterte, obwohl es mitten im Sommer war und mir verdammt heiß war. Mich verfolgten die Erinnerungen an Osana jeden Tag, bis ich... Ayano traf....

Ayano... Sie war der Lichtblick in meiner Dunkelheit. Sie war es, die mich nach langer Zeit wieder zum lächeln gebracht hat und mich von Osana abgelenkt hat. Osana war Tod, für immer, sie würde nie wieder aufwachen, also wäre es nur das beste sie zu vergessen... Was jedoch nicht möglich ist. Klar, mit Ayano vergesse ich sie, aber ich kannte sie seit über 15 jahren... Immer wenn ich ins Bett gehe, sehe ich nochmal Osanas Lächeln vor mir. Das Lächeln, das ich nicht retten konnte. Und das schlimmste ist, dass ich es nicht geschafft habe es ihr zu sagen...

Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Ich tu's. Ich sage Ayano wie ich fühle, mir ist egal was Budo davon hält. Ich mache nicht den gleichen Fehler wie bei Osana. Ich werde es ihr sagen und er wird mich nicht aufhalten können... Und ich sage es ihr heute. Es ist Freitag. Heute ist wunderschönes Wetter und nach der Schule ist niemand da. Ich sage es ihr am Kirschblütenbaum der Schule. Nachmittags fällt dann immer das goldene Licht der Untergehenden Sonne auf den Kirschblütenbaum und wenn die Blüten fallen, dann sieht es aus, als ob magische goldene Blätter runter schweben würden.

Ayano... Ich liebe dich.


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