22.12.2073

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22.12.2073

Heute war der Plan komisch. Wobei wir keinen richtigen Plan hatten. Liz wollte unbedingt zu einem Garten. Der soll alte Heilpflanzen gerettet haben, was für unsere angehenden Ärztin interessant erscheint. Immerhin will sie was über die alte Kultur der Heilpflanzen lernen. Das soll auch noch ihr Bachelor-Thema werden. Deswegen besuchten wir ihren Garten. Ich konnte nicht ahnen, dass mein Auto danach voll gestänkert wird durch diese Heilpflanzen. Oder dass Liz in so einen Kaufrausch verfallen konnte. Sie hatte ungefähr zehn verschiedene Pflanzen gekauft. Sie sollte aber bedenken, dass wir noch bis morgen Abend unterwegs sind.

Nach dem Kaufrausch haben wir eine Wanderung gemacht. Wir sind zu einer Ruine von einer alten Mühle gegangen. Soviel Finja wusste, wurden solche Mühlen wie wir es gesehen haben, im Mittelalter erbaut. Also lange vor unserer Zeit. Noch immer sollen welche wie anno dazumal stehen und den nächsten Generationen als Denkmal der Baukunst dienen. Heute geht das alles zum Glück digital. Die Ruine lag in einem wunderschönen Wald. Es war ruhig und malerisch. Ein kleiner Bach rauschte an uns vorbei, weswegen wir uns entschlossen haben, eine Pause einzulegen und unsere Füße im kühlen Wasser zu stecken. Leider wurde die Pause nicht so wie erhofft, da Liz eine Wasserschlacht anfangen musste. Im Winter nicht gerade angenehm, aber zum Glück schien heute wieder die Sonne. Laut Finja gab es damals etwas, dass man Schnee nannte. Damals soll der Winter auch kalt gewesen sein. Kaum zu glauben. Wie wäre es wohl, wenn der Winter heute noch kalt wäre. Das könnte niemand überleben. Dann würde es so ablaufen wie im Norden von Russland, wo die Menschen reihenweise starben, da die Temperatur in einem tiefen Minusbereich sank. So was könnte ich mir hier nicht vorstellen. Zum Glück war die Wasserschlacht von Liz bald vorbei, weswegen wir schnell zum Ford zurückkehren konnten.

Unser nächster Stopp führte uns zu einer Ansammlung an Mauern. Laut Finja war das irgendwie eine Burg. Eine Wohnstätte von Reichen lange vor unserer Zeit. Heute sind es nur noch ein paar Mauerreste. Mehr nicht. Ansonsten gab es dort nur Grün. Die Natur scheint es sich wieder geholt zu haben. Aber einen Ausblick hat man. Das ist nicht zu beachten. Dort oben haben wir auch was zum Essen gemacht. Immerhin nagte der Hunger an uns.

Da wir noch morgen was unternehmen wollten, sind wir heute nur noch Spazieren gegangen. Durch einen Wald. Das hat Spaß gemacht. Ansonsten war nichts Besonderes. Jetzt liegen wir wieder im Auto. Finja hat wieder ein komischer Gutshof gefunden, wo wir parken können. Was noch interessant war, war das ich ein Reh gesehen habe. Ich dachte, die seien ausgestorben. Aber mit diesem Erlebnis kann ich jetzt ruhig einschlafen. Und morgen geht es dann weiter, bevor es heim geht.

Als die Welt verfielWhere stories live. Discover now