23.12.2073

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23.12.2073

Mein Leben ist vorbei. Mein perfektes Leben hat aufgehört zu existieren. Wie es meiner Familie geht, weiß ich nicht. Genauso wenig wie bei meinen Freunden und Studienkollegen. Und das alles wegen einem Idioten. Dabei hat der Tag so schön begonnen.

Die Sonne stand am Himmel heute Morgen, als wir drei aufwachten. Die Vögel zwitscherten. Alles war friedlich. Wir sind von unserem Schlafplatz aus weiter gezogen Richtung einer Burgruine. Von dort aus sollte man einen schönen Ausblick haben. Bevor wir aber die Ruine sahen, ging es erstmal steil bergauf. Sehr steil. Wir drei waren auf der Ruine erstmal außer Atem und mussten uns kurz erholen. Aber schon jetzt sah es traumhaft aus. Wir konnten bin auf den Bodensee blicken. Nach der Pause ging es zu der Plattform. Es sah zwar gefährlich aus, wie die Plattform auf einem Mauerrest gebaut ist, aber es hielt. Es hielt wunderbar. Wir wussten aber nicht, welcher Albtraum begann. Wir genossen lieber den Ausblick, immerhin konnten wir bis nach Paris schauen. Die Ruine sollte einer der letzten Punkte unseres Kurzurlaubs gewesen sein. Danach wollten wir noch wandern. Den friedlichen Ausblick noch genießend, bemerkten wir ein Flugzeug, welches über uns wendete. Liz meinte, dass es ein Kampfflugzeug war. Sie wusste aber nicht aus welchem Land. Wir dachten, dass es ein Übungsflug der Bundeswehr war. Das wir uns irrten, wurde uns erst später bewusst.

Auf der Ruine aßen wir noch was Kleines, bevor wir uns wieder auf den Abstieg machten. Nichts trübte diese Ruhe in unserer Nähe. Wir kamen an ein Waldgebiet und fingen an zu wandern. Es war schön. Es war ruhig. Es war trügerisch. Wir sind gut 4 km gewandert, es war also eine kleine Runde. Als wir an mein Ford ankamen, machten wir uns auf den Rückweg. Oder besser gesagt, wollten wir uns auf den Rückweg machen. Aber wir kamen nicht weit. Wir kamen bis in die nächste Großstadt, als wir bemerkten das etwas nicht stimmte. Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Dafür wurden die Straßen von Polizisten mit Gasmasken abgeriegelt. Einer dieser Polizisten fragte uns, was wir hier zu suchen haben. Wir erklärten ihm alles, worauf er nur erklärte, dass wir die Nachrichten checken sollten. Das Problem hierbei war aber, dass unsere Phonies schon lange kein Akku mehr hatten. Weswegen er uns das Problem schilderte. Uns ist der Atem stehen geblieben.

Der Präsident der Vereinigten Staaten hat eine Bombe abgeworfen. Eine radioaktive. Diese fiel auf Paris. Deswegen wurden jetzt in einem bestimmten Umkreis alle Städte evakuiert. Eben auch Städte in Deutschland. Ich muss ja wohl nicht beschreiben, wie wir reagiert haben. Das ist der blanke Horror. Vor allem für Finja. Ihre gesamte Familie wollte Urlaub in Paris machen und heute zurückkommen. Aber erst abends. Sie werden also nie mehr zurückkommen. Die arme Finja. Sie weint jetzt immer noch und wir können nichts unternehmen, um sie glücklich zu machen.

Wir drei haben jetzt Angst. Was ist mit unserer Familie? Wie geht es den anderen? Wir bekommen leider keine Antwort darauf. Wir folgten auf jeden Fall denn Tipp des Polizisten und sind erstmal zurückgefahren. Erstmal ab in den sicheren Wald. Und da planen wir weiter. Ich habe nie an jemanden oder etwas geglaubt. Aber jetzt will ich beten. Ich will beten für all meine Familie und Freunde. Für die Familie und Freunde von Finja und von Liz. Hoffentlich geht es allen gut. Hoffentlich konnte sich Finjas Familie rechtzeitig aus Paris flüchten. Wieso muss ausgerechnet jetzt das ganze passieren? Solange dachte man, dass der dritte Weltkrieg ausbricht. Aber jetzt wo jeder denkt, dass es endlich Frieden gibt, werden wir eines Besseren belehrt. Ausgerechnet jetzt fällt eine Bombe, die durch einen Idioten gezündet wurde. Das war. Der Frieden ist wahrscheinlich hinfällig. Ich versuch jetzt zu schlafen. Was wahrscheinlich unmöglich ist.

Als die Welt verfielWhere stories live. Discover now