The STRAIGHT roommate

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Ich mach das was Gisela sagt jetzt fett. Die Sternchen irritieren mich.

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Tim pov

Ich trug meine letzte Kiste in das Zimmer dass ich mit einem noch unbekannten Mitbewohner für meine gesamte Collegezeit bewohnen würde.
Als ich die Tür öffnete sah ich einen schwarzhaarigen Jungen der vielleicht einen halben Kopf kleiner war als ich.
Sein linker Arm zuckte komisch und als er mich bemerkte zeigte er mir den Mittelfinger und schrie ganz laut: „VIER, DU ARSCH!“
Seine Augen waren dabei in zwei unterschiedliche Richtungen verdreht.
Einen Sekundenbruchteil später wurden seine Augen wieder normal, er nahm den Mittelfinger zurück und streckte mir stattdessen die Hand hin.
„Hey, ich bin Jan und das gerade tut mir echt leid. Ich habe Tourette.“
Ich nahm seine Hand und schüttelte sie.
„Ich habe in der ersten Klasse einen Mitschüler gehabt der hatte auch Tourette, aber der hat nur manchmal gezuckt. Ich weiß aber was das ist, mach dir keine Sorgen. Es könnte allerdings sein dass ich vielleicht mal bei etwas lachen muss, nimm das dann bitte nicht persönlich.“
„Mit mir lachen ist völlig okay. Ich habe mich mit dem Tourette inzwischen ganz gut arrangiert und nehme es mit Humor. BALL! “
Ich nickte und beobachtete fasziniert wie Jans linker Arm nochmal zuckte.
Ich habe ihm geholfen seine Kisten aufs Zimmer hochzubringen und wir verstanden uns auf Anhieb super.
Ich konnte über fast alles Lachen was seine Gisela, wie ich sie prompt getauft hatte, so anstellte.
Im Laufe des Semesters wurden wir richtig gute Freunde und verbrachten fast unsere ganze Zeit zusammen, bis vor zwei Wochen.
Da hatte er plötzlich immer etwas zu erledigen wenn ich zu Beispiel mit ihm feiern gehen wollte.
Auf jeden Fall hatte ich Jan auch an dem Tag gefragt ob er mit feiern gehen wollte und er hatte wie in den letzten zwei Wochen abgelehnt.
Bisher war ich dann oft geblieben und wir hatten gemeinsam auf meinem Bett Netflix geschaut.
Ein paar mal waren wir dabei nebeneinander eingeschlafen und aneinander gekuschelt wieder aufgewacht.
Jan war am Morgen immer mit einem seltsamen Blick in seinen Augen schnell im Bad verschwunden.
Heute war ich alleine zum feiern losgelaufen, hatte dann aber auf halbem Weg gemerkt, dass ich meine Jacke vergessen hatte.
Also ging ich zurück ins Zimmer öffnete die Tür und wurde mit dem Anblick eines mir unbekannten Mannes ohne Hemd begrüßt.
Er drückte Jan in seine Matratze und war gerade dabei einen Knutschfleck auf seinen Nacken zu saugen.
Auch Jan hatte kein Shirt an.
Für einen seltsamen Moment hatte ich das tiefe Bedürfnis ihn von Jan wegzureißen um... genau, was eigentlich zu tun?
Verwirrt schüttelte ich den Kopf und schaute zurück zu Jan, der sich aufgerappelt hatte und mich etwas betreten ansah.
Immer noch verwirrt griff ich schnell meine Jacke und rief bevor ich die Tür mit mehr Schwung als nötig schloss ins Zimmer: „Du hättest mich vorwarnen können!“
Der Rest des Abends verlief in einem nebligen Dunst und irgendwann ging ich einfach wieder zurück ins Zimmer.
Jan schien nicht da zu sein, also beschloss ich mich morgen bei ihm zu entschuldigen und ging ins Bett.
Am nächsten Morgen wachte ich spät auf und wollte gerade aus dem Bett steigen, als die Tür aufging, Jan mit dem Typen von gestern reinkam und ihn küsste, nur kurz diesmal, aber mir wurde schlecht.
So ging es die nächsten Wochen immer weiter.
Jan und der Typ, inzwischen wusste ich das sein Name Jonas war, trennten sich nie. Sie klebten praktisch aneinander.
Und mir wurde jedes Mal wenn ich sie sah übel.
Ich fing an Jan und unser Zimmer zu meiden aber mir ging es nur immer schlechter.
Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und erzählte meiner Exfreundin, die festgestellt hatte das sie lesbisch war, von meinen Problemen.
Sie sah mich mitleidig an und sagte: „Du bist in Jan verliebt.“
Ich wusste es tief in mir schon länger, aber das Gefühl jetzt ganz klar identifiziert zu haben machte  mir ein wenig Angst.
Identifizieren, ja schön das ging, aber akzeptieren war etwas ganz anderes.
Und weil ich feige war entzog ich mich der Situation, immer wenn Jans Freund in der Nähe war musste ich etwas wichtiges erledigen, immer wenn Jan über ihn sprechen wollte gab es irgendetwas wichtiges für mich zu tun.
Das ging zwei Wochen so.
Doch dann drückte mich Jan, als ich Abends aus dem Club zurück kam an die Tür, sein Gesicht kam ganz nah an meins.
„So“, zischte er. „Diesmal wirst du nicht weglaufen. Was hast du gegen Jonas? HEY, JONAS! Warum verhält du dich auf einmal so homophob? ARSCHLOCH!
Was soll das?“
Ich holte vorsichtig Luft, sofort konnte ich seinen Geruch riechen und mein Kopf begann sich noch schneller zu drehen als er das wegen der Nähe sowieso schon tat.
Alles drehte sich und Schauer liefen durch meinen Körper.
Kurz flackerte mein Blick zu seinen Lippen und mein Herzschlag beschleunigte sich noch etwas mehr.
Schließlich schaffte ich es meine Gedanken soweit zu ordnen, dass ich ein gepresstes „Er betrügt dich!“, hervorbringen konnte.
Jan sah mich ruhig an.
Dann anstatt wütend zu werden sagte er nur ruhig: „Ja, und weiter? FICKEN! Die Person mit der er mich betrügt, wie du so schön sagst, ist sein Freund und ich habe ihm geholfen ihn eifersüchtig zu machen. Als Gegenleistung sollte er mir helfen jemanden eifersüchtig zu machen.“
Ich war grenzenlos überrascht, weshalb ich statt einer vollständigen Frage nur ein ersticktes: „Wen?“, herausbrachte.
Jan lächelte nur und drückte sich noch näher an mich.
„Dich, du Idiot. EY SCHWUCHTEL! Ich habe meinen angeblichen Ärger genutzt um dich an die Tür zu heften und du hast Herzklopfen bekommen und bist erschaudert. Außerdem ist dein Blick kurz auf meine Lippen gesprungen. Ich nehme an das reicht um sicher zu sein dass du mich auch magst und das es dir nichts ausmacht wenn ich dich küsse.“
Mit diesen Worten drückte Jan seine Lippen auf meine und begann mich zu küssen.
Es war das beste Gefühl der Welt und ich seufzte zufrieden.
Später legten wir uns zusammen in Jans Bett, schliefen ein träumten vermutlich beide voneinander.

          

GiK - Tian ONESHOTSWhere stories live. Discover now