{2} Verspätung.

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Das Mädchen trank sitzend ihren Bananen-Smoothie auf einer Bank, an einem Weg, in einem großen, grünen Park. Sie gab sich viel Mühe so unsympathisch wie möglich auszusehen, damit sich niemand zu ihr setzte. Sie wollte die Bank ganz für sich alleine.

Die Sonne schien grell, aggressiv und ohne jegliches Erbarmen. Die Bank stand nicht im Schatten. Hinter ihr erstreckte sich eine weite Wiese, inwelcher sich ein künstlich angebauter See befand. Auch vor ihr erstreckte sich eine weite Wiese, die in eine künstliche Hügellandschaft überging.

Kinder schrien, Eltern schimpften, Sportler liefen stark schwitzend vorbei und Hunde trotteten hechelnd.

Das Mädchen versuchte sich auf den Geschmack ihres kühlen Getränks zu konzentrieren. Sie versuchte diese Grellheit der Welt, die tosenden Geräusche, die erdrückende Hitze und alles um sie herum auszublenden, doch dies gelang ihr schlecht.

„Sorry. Ich bin zu spät.“, hörte sie die fast vertraute Stimme. Es war Jungchen. Das Mädchen blickte wütend, erleichtert, enttäuscht und frustriert auf. Erhob sich von ihrer hart verteidigten Bank, öffnete den Mund und sprach kontrolliert, klar und deutlich.

„Du weißt, wie anstrengend es für mich ist.“

Sie schloss kurz die Augen als konzentriere sie sich darauf nicht auszuflippen oder aber, dass sie nicht umkippte.

Sie ging an ihm vorbei in die Richtung aus der Jungchen gekommen war, in den Schatten.

JungchenWhere stories live. Discover now