Jungchen

{3} Alleine in Gedanken.

Das Mädchen saß alleine und verlassen da. Die Bank, die sie sich diesesmal ausgesucht hatte, befand sich an einem großen See. Es nieselte leicht, doch ein starker Wind zerzauste ihre Haare.

Ihre Beine an sich gedrückt und dem Handy in der Hand, überlegte sie.

Einen Monat lang meldete sich Jungchen nicht bei ihr. Sie wusste nicht was los war. War er krank? Lag er im Krankenhaus? Oder hat sie letzendlich ihn doch vergrault?

Hat er einfach keine Lust mehr auf ihre Gegenwart?

Sie wollte ihm während diesem vergangenen Monat nicht schreiben, denn würde sie nicht egal aus welcher Persektive gesehen, schwach wirken?

Er würde doch nur eine Bestätigung erhalten, dass sie ihn braucht und auf irgendeiner Weise abhängig von ihm ist. Als wäre er ihr so wichtig.

Aber das muss sie noch lernen sich einzugestehen. Dass er ihr wichtig ist und ihr etwas bedeutet. Nicht auf romantische Weise, das muss klar gestellt werden.

Sie muss sich eingestehen, dass ihr sehr viele Menschen in ihrem Leben wichtig sind, auch wenn sie nicht will, dass diese Menschen davon erfahren.

Also steckte sie ihr Handy wieder ein, denn sie war sich sehr sicher: Jungchen, wird nicht kommen, wenn sie ihn ruft.

Und so wartete sie weiter.