Kapitel 5

4.7K 105 20
                                    

Herzlich willkommen zum neuen Kapitel ❤️ heute gibt es nicht so viel von Marten, aber dafür werden einige neue Gesichter auftauchen 🤫

Mein Vater saß mit röchelndem Atem auf dem großen mit Samt bezogenen Sofa im Wohnzimmer, während der Rest unserer Familie um ihn herum saß und ihn abwartend ansah. Selbst mein Onkel Thomas war gekommen, der es ansonsten nicht sehr ernst nahm was die Familienzusammenführungen anging.

"Papa, ich frage dich ein letztes Mal: was war da gerade passiert?", fragte Philipp nachdrücklich und sah unserem Vater ernst ins Gesicht. Er schien ruhig, doch ich konnte sehen wie angespannt seine Fäuste waren und wie sehr er um Beherrschung rang.

Ich saß indessen auf einem der Sessel am großen Fenster zum Garten, während meine Augen den Regentropfen beim Fallen zusahen. Was auch immer mein Vater uns erzählen würde ich hatte das Gefühl bereits tief mit drin zustecken. Ich wandte meinen Blick ab und begegnete dem meines Vaters, der mich unverhohlen ansah.

"Celine", sagte er heiser und ich hielt gespannt den Atem an. "Wieso teilst du mit ihm dein Bett?"

Diese Frage brachte mich und alle Anwesenden komplett aus dem Konzept. Woher wusste er davon? Hatte Philipp etwas erzählt?  Meine Augen fuhren zu eben diesem, doch er sah genauso verblüfft aus wie der Rest meiner Familie.

"Wie bitte, Vater?", fragte ich nach, wobei meine Stimme unnatürlich hoch klang. Mein Herz schlug wild in meiner Brust und meine Hände wurden schwitzig.

Seine kalten Augen zeigten keinerlei Gefühl. "Du hast mich schon verstanden. Denkst du ich weiß nicht, wer hier ein uns ausgeht? Nur weil ich krank bin heißt es nicht, dass ich blind wäre."

Schwer schluckend dachte ich gut nach über meine nächsten Worte. Ich wollte weder ihm, noch Philipp oder Filicia einen Grund geben mich erneut aus diesem Haus zu schmeißen, schließlich verfolgte ich einen Plan.

"Es war nur eine Nacht. Ich kenne ihn nicht und weiß nicht einmal seinen Namen. Was er aber bei dir wollte interessiert mich dann doch.". Leise atmete ich aus, während ich meine Beine übereinander schlug. Ich wollte nicht, dass mir jemand meine Anspannung ansah.

Philipp schnaubte wütend und sofort funkelte ich ihn an. "Als ob du ihn nicht kennen würdest. Bei deinen Verbindungen würde es mich nicht wundern, wenn du ihn Vater auf den Hals gehetzt hast."

Dieser Vorwurf traf mich mehr als ich wollte und alte Wunden begannen aufzureißen. Heiße Wut braute sich in meinem Bauch zusammen, während Filicia mich abschätzig musterte. Ihre Blicke waren mir schon immer zuwider und erinnerten mich nur genug daran, was sie unserer Mutter angetan hatte.

"Vielleicht ist es ja so. Würde es auch besser gehen, wenn es so wäre? Würdet ihr dann aufhören zu wüten? Wahrscheinlich nicht. Also lasst mich bei euren Spekulationen außen vor und klär uns auf, Vater.", sagte ich gepresst. So gut es ging versuchte ich meine Wut im Zaum zu halten.

"Wie kannst du es wagen so..", weiter kam Filicia nicht, denn mein Vater unterbrach sie barsch, "Ruhe. Celine mein Kind, du hast wohl Recht. Ich sollte euch ein für alle Mal erzählen, was vor einigen Jahren passierte."

Gebannt hing ich seiner Erzählung nach. Nie hatte ich für möglich gehalten, dass mein Vater einen derartig großen Haufen Schulden im Keller liegen hatte, den er nicht aus Eigen- oder Firmenkapitel tilgen könnte. Das er sich dann aber an eine mir bekannte Hehler Familie gewandt hatte und mit ihnen einen Deal aushandelte, schockierte mich am meisten. Vor allem da diese Familie bis zum Kopf in den Machenschaften der Hells Angels steckte.
Im Wohnzimmer war es ungemütlich still. Nur das pfeifende Atmen meines Vaters war zu vernehmen. Niemand von uns wusste so recht, was er auf diese Offenbarung erwidern sollte.

Loderndes Eis ⎜MartenWhere stories live. Discover now