Kapitel 10

4.7K 114 37
                                    

Es geht weiter. Ich habe das Kapitel gestern Abend mit einem Glas Wein geschrieben, als verzeiht mir, wenn einige Fehler auftauchen, was ich allerdings nicht hoffe 😂 Ich wünsche euch ein schönes Wochenende ♥️ 

Grüße gehen raus an @The_Scatcat. Viel Spaß beim neuen Kapitel. Jetzt bist du dran 😏



Kopfschüttelnd betrachtete Talia mich und ich fühlte mich dumm. Noch dümmer als vorher.

„So schlimm?", hakte ich vorsichtig nach während ich nervös meine Handflächen an meine Jeans rieb.

Kurz sah sie mich stumm an. „Ja, echt doll. Man Celine. Bist du dir echt so wenig wert?"

Niedergeschlagen ließ ich die Schultern hängen. Ihre Frage traf genau ins Schwarze. Eigentlich war ich mir selber so viel mehr Wert, hatte in den letzten Jahren so viel über mich gelernt, aber bei ihm vergaß ich einfach meine Prinzipien, was echt furchtbar dumm war.

„Er beleidigt dich, ist dir gegenüber der größte Arsch der Nation und du nimmst ihn einfach so zurück.", schlussfolgerte Talia und traf erneut ins Schwarze. „So einen Mist würde ich John niemals durchgehen lassen."

„Er hat sich ja entschuldigt.", startete ich einen kläglichen Versuch, aber Talias böser Blick ließ mich verstummen.

Eine Weile starrte ich auf die Holzmaserungen in dem rustikalen Tisch an dem wir saßen. Das ich so blind vor Verliebtheit war passte absolut nicht zu mir und ich könnte mir dafür echt in den Arsch beißen.

„Und jetzt?"

„Jetzt lässt du ihn ein wenig zappeln, ganz einfach.", antwortete sie, doch das hörte sich in meinen Ohren kindisch an.

„Sind wir aus dem Alter nicht raus?"

Talia lachte kurz auf, schüttelte dann den Kopf, sodass ihre langen Haare im Licht golden glänzten. „Klar, aber er hat sich so sehr daneben benommen, dass es an der Zeit wird für einen Denkzettel."

Ich vertraute ihrer Aussage und wir bezahlten beim Kellner unsere Rechnung, bevor wir den Asiaten auf dem Schulterblatt verlassen. Draußen war es nass und kalt. Heute war wieder einer dieser Tage an denen es hier in Hamburg einfach nicht hell werden wollte und eben genau diese Tage verabscheute ich. Ich wurde weder wach, noch schlug sich der Tag positiv auf meine Stimmung aus, während Talia scheinbar wunderbar mit solchen Tagen zurechtkam, denn sie war wie immer das blühende Leben und strahlte. Dennoch sah ich immer wieder in ihren Augen eine Dunkelheit aufblitzen was mich darauf schließen ließ, dass auch sie Dämonen quälten. Doch welcher Art wusste ich nicht und es war deutlich zu früh danach zu fragen.

Wir liefen die Straße hinab in Richtung der roten Flora und blieben vor der Haspa stehen, da Talia noch Bargeld abheben wollte. Ich wartete draußen auf sie und vermied es auf mein Handy zu schauen. Die Enttäuschung, dass Marten mir mal wieder nicht geschrieben hatte wollte ich mir einfach ersparen.

„Celine!", ertönte da auf einmal eine tiefe Stimme und ich sah mich suchend um.

Als ich in Johns blaugrüne Augen blickte, begann mein Herz augenblicklich schneller zu schlagen, während ich schnell die Umgebung nach Johns Cousin abscannte. Zu meiner Erleichterung war er nicht bei ihm.

„Na, wen suchste?", fragte John feixend und hatte mich also direkt durchschaut.

„Hi, niemand bestimmtes.", antwortete ich abweisend, doch sein Grinsen wurde nur breiter.

„Ist Talia nicht bei dir?", wollte er wissen und ich deutete mit einem Kopfnicken auf die Bankfiliale, aus der sie gerade herauskam. Als sie John erblickte breitete sich ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus, während ihre Augen aufgeregt funkelten.

Loderndes Eis ⎜MartenWhere stories live. Discover now