Kapitel 20

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Langsam aber sicher neigt sich diese Geschichte dem Ende zu. Dieses Kapitel ist leider nur ein kleiner Lückenfüller, bevor es wieder etwas spannender hergeht 🥰

Dennoch wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen ♥️



Ich konnte nicht verhindern, dass ich wie ein angetrunkener Teenie kicherte, während wir Hand in Hand zurück zu den anderen schlenderten. In der Hoffnung, dass man uns vielleicht nicht direkt ansehen würde, was gerade passiert war, liefen wir ins Vereinshaus hinein zur Bar. Marten bestellte uns beiden Cola, was angesichts meines Pegels eine gute Idee war. Die kühle Limonade tat gut und beruhigte meine aufgekratzten Nerven.

„Da seid ihr ja!", hörte ich Talia da plötzlich neben uns sagen. Ich wandte ihr ertappt das Gesicht zu.

„Ja, hast du uns gesucht?", fragte ich scheinheilig nach und sah aus dem Augenwinkel, wie Martens Mundwinkel verräterisch zuckten. Dieser Mistkerl. Er wusste ganz genau, wie unangenehm es mir wäre, wenn Talia rausbekommt, dass wir es eben in der Umkleide getrieben haben.

Mit einem misstrauischen Gesichtsausdruck sah sie zwischen uns hin und her. „Ja, schon länger. Aber auch egal. John und ich wollen bald los, aber wir haben keine Lust nach Hause zu fahren. Wollen wir noch an Hafen? Es ist noch so schön."

Ich sah zu Marten herüber, der mit den Schultern zuckte. „Klar, warum nicht.", sagte er.

Ich nickte ebenfalls, was Talia ein freudiges Quietschen entlockte. Scheinbar hatte sie ebenfalls schon ein wenig tiefer ins Glas geschaut.

„Dann sage ich John und Adam Bescheid. Wir können ja noch unterwegs was zu trinken holen.", schlug sie vor, bevor sie wieder nach draußen ging.

Das Adam mitkommen würde, ließ mich schlucken. Das er mich erkannt hatte stieß mir unangenehm auf, weil es mich mehr an meine Vergangenheit erinnerte, als mir lieb war. Ich war zwar permanent durch Marten mit dem Milieu in Kontakt, aber es war nochmal etwas anderes von jemandem erkannt zu werden, der einen oft hatte tanzen sehen und wahrscheinlich Silas gut kannte. Wobei Marten ebenfalls kein Unschuldslamm war, was die Verbindungen zu Silas angingen. Er und sein Chapter hatten glücklicher Weise nach dem kleinen Zwischenfall auf dem Kiez vor einigen Monaten die Verbindungen zum Blues gekappt, dennoch holte mich meine Vergangenheit nun ein.

„Alles okay?", fragte Marten da, als hätte er meinen inneren Kampf gespürt.
Ich sah hoch, geradewegs in seine eisblauen Augen. Sein Gesichtsausdruck war ehrlich besorgt und wieder einmal breitete sich ein innerer Frieden in mir aus, weil dieser wahnsinnig tolle Mann tatsächlich zu mir gehörte, was ich noch immer nicht ganz fassen konnte. Vor allem nicht, wenn man wusste, wie wir uns kennengelernt hatten.

„Ja, alles gut. Musste nur gerade daran denken, wie du mich damals in der Katze angemacht hast vor meinen Freunden.", lenkte ich ab.

Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er sich erinnerte. „Du warst so unglaublich frech und vorlaut, obwohl du ganz genau gesehen hast, wer ich bin. Das hat mich total aufgeputscht und gleichzeitig unglaublich angemacht."

„Ich war frech?", lachte ich und er schlang einen Arm um mich, zog mich zu sich heran. „Ich erinnere dich nur ungern daran, aber du hast meinen Kollegen völlig zu Unrecht angemacht. Schließlich hatten wir den Tisch reserviert, im Gegensatz zu euch Prolls."

Martens raues Lachen ging mir durch Mark und Knochen, löste ein warmes Gefühl in meiner Brust aus, während ich verliebt zu ihm hochgrinste. Ich liebte es, wenn er so losgelöst war und seine dunkle Aura einmal nicht so präsent war.

Loderndes Eis ⎜MartenWhere stories live. Discover now