Pure Angst

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Markus ging und kam kurze Zeit später mit einer Breze und einer Flasche Wasser zurück. Er hielt mir beides hin, doch ich verschränkte die Arme und sah weg. "Sid, du musst doch was essen. Dann geht es dir wieder viel besser." versuchte es Markus, doch ich zeigte keine Reaktion. "Trink wenigstens etwas." meinte Markus und hielt mir die Glasflasche vor die Hand und stupste sie an. In mir stieg die Wut. Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen. Markus stupste nochmal meine Hand mit der Glasflasche an. Jetzt reichte es mir. Ich packte die Flasche und schmiss sie gegen die Wand. Das Glas zerbrach und das Wasser spritzte. Markus zuckte zusammen. Dann ging er ohne ein Wort zu sagen und kam wenige Minuten darauf mit drei Pflegern wieder. Markus sagte: "Ich nehme an du willst immer noch nichts essen?" Ich starrte ihn wütend an und Markus redete weiter: "Dann kommen wir um das hier jetzt nicht rum." Ich wusste was er meinte. Ich sprang von der Liege, brach aber sofort zusammen. Markus kam auf mich zu, doch ich versuchte von ihm wegzurobben. Nun hatte ich richtig Panik. Markus redete auf mich ein, doch ich blendete das alles aus und rollte mich zusammen. Leicht berührte Markus meine Schulter. Ich zuckte stark zusammen und schlug nach ihm. Dann packten plötzlich zwei Pfleger meinen Arm und Markus kam mit einer Spritze auf mich zu. Ich flehte: "Nein, nicht. Bitte. Bitte. Markus, nein. Ich bin brav. Hörst du. Ich höre auf." Markus kniete sich vor mich hin und seufzte: "Sid, das hat so keinen Sinn..." Nein, bitte." Inzwischen weinte ich, da ich so Angst hatte. Markus kam mir mit der Spritze näher und stöpselte den Stöpsel vom Zugang ab. Dann setzte er die Spritze rein. Ich schrie: "Nein! Nein!" und kniff die Augen zusammen. In diesem Moment ging die Tür auf. "Was macht ihr mit ihm? Lasst ihn aus, sofort! Er hat doch nur Angst!" Diese Stimme gehörte Cem. Sofort wurde ich ausgelassen und die Pfleger plus Markus traten von mir weg. Cem kam zu mir und nahm mich in dem Arm. Ich schluchzte und drückte mich an ihn. "Ganz ruhig. Alles gut. Ich passe auf dich auf." meinte Cem leise und sagte danach mit lauter Polizistenstimme: "Kann mir mal wer erklären was dass hier eben war? Markus?" Markus erklärte: "Er ist eingeliefert worden weil er bewusstlos geworden war. Wir gaben ihm Flüssigkeit und er sollte aber auch noch so was trinken. Die Flasche hat er gegen die Wand geworfen, wie du hier unschwer erkennen kannst, und essen wollte er auch nicht. Also wollte ich ihm was zum schlafen geben und ihm eine Sonde legen. Ich habe es lange nett probiert. Das war mein letzter Weg. Glaub mir. Du weißt dass ich auch eine Aisbildung als Psychiologe habe. Wir haben keinen Fehler gemacht." Cem nickte und meinte: "In Ordnung. Okay." Er strich mir über den Rücken und sagte wieder leise: "Sid, hey. Schau mich an Sid." Langsam sah ich ihn an und er meinte: "Du musst wirklich etwas essen und trinken. Bitte." Ich fing wieder stärker an zu zittern, was Cem deutlich spürte und mich behutsam hin und her wog. Nachdem ich mich beruhigt hatte, setzte Cem mich auf die Liege und hielt mir die Breze hin. Ich machte mich klein und Cem fragte: "Warum denn? Vor was hast du Angst?" Dann ging ihm ein Licht auf und er meinte: "Du musst nicht zurück, okay? Ich sorge dafür. Aber bitte iss was." Ich sah ihn an und fragte leise: "Wirklich?" "Ich verspreche es." bestätigte Cem und ich griff nach der Breze. Tatsächlich hatte ich einen riesen Hunger und hatte die Breze nach wenigen Minuten aufgegessen. Markus und Cem sahen sehr zufrieden aus. Markus hielt mir noch ein Wasser hin, was ich auch trank. Markus sagte dann: "Von meiner Seite aus bist du entlassen. Ruh dich noch ein zwei Tage aus, dann passt wieder alles." Ich nickte und stand auf. Ich ging aus dem Behandlungsraum Richtung Ausgang. Cem kam mir nach: "Stopp, warte mal." Ich blieb stehen. "Wo willst du denn hin?" "Irgendwo hin halt." "Das geht nicht." "Natürlich geht das." Ich ging einen Schritt zurück und er nahm mich am Arm. Ich fing an zu schreien: "Du willst mich zurück bringen! Ich hab dir vertraut!" "Nein, nein! Sid, jetzt bleib mal ruhig!" versuchte es Cem, doch ich entriss ihm meinen Arm und rennte los. Ich schaffte es duch den Ausgang, doch dann hatte Cem mich und hielt mich fest. Ich weinte und Cem redete auf mich ein: "Sid. Ich bringe dich nicht zurück!" Ich and mich in seinen Armen und versuchte frei zu kommen, doch er verstärkte nur seinen Griff. "Verdammt hör mir doch zu!" Cem war erst ein wenig aufgebracht, doch dann meinte er leiser: "Gaaanz ruhig. Schhhhh. Schau mich an Sid. Schau mich an, ganz ruhig." Er schaffte es mich zu beruhigen und dann fuhr er fort: "Ich nehme dich mit zu mir, okay? Du musst nicht in ein Heim oder auf die Straße. Du kannst zu mir." Erschöpft nickte ich und drückte mich an ihn. Dann hob er mich hoch und setzte mich in sein Auto. Er schnallte mich auch an, dann fuhren wir los zu ihm mach Hause.

Nichts wie vorherWhere stories live. Discover now