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Einen Moment schaue ich sie an und bin schon daran ihr zu widersprechen

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Einen Moment schaue ich sie an und bin schon daran ihr zu widersprechen. Dann besinne ich mich aber eines besseren und mache, was sie von mir verlangt. Wenn ich genauer darüber nachdenke ist es wahrscheinlich auch eine gute Idee, denn so werde ich die eiskalten Klamotten los. Sie nickt und deutet mir an, dass ich mich hinlegen soll, was ich auch direkt mache.

Sie holt einige Dinge und kommt dann wieder zu mir. Zuerst schaut sie mir erneut in die Augen und die Ohren, hört meine Atmung ab wozu ich mich hinsetzen muss und tief ein und ausatmen muss. Dann muss ich in so ein Teil hinein pusten. Sie meint, es dient dazu um herauszufinden, wie viel meine Lungenkapazität ist. Anschließend soll ich mich wieder zurücklehnen und bekomme wieder ein paar Fragen gestellt.

„Was isst du am liebsten?", fragt sie zuerst und ich schaue etwas verwirrt. Wieso will sie so etwas banales wissen? „Ehm... Ein Steak mit Kartoffeln...?", antworte ich aber eher als Frage und sehe ihr zu, wie sie sich dazu eine Notiz macht. „Okay. Und gibt es etwas, auf das du allergisch bist?", fragt sie nun weiter und schüttle den Kopf. So wirklich allergisch bin ich so weit ich es weiß auf nichts. Wenn man mich fragen würde, was ich essen will und was nicht ist das noch einmal etwas anderes.... Es gibt so viele Dinge die ich lieber nicht essen will...

Die Ärztin notiert sich alles und blättert um. Wenn das alles Blätter sind, die wir noch abarbeiten müssen... Dann wird das noch lange so weiter gehen. Mein Blick wende ich wieder auf den Mann, der mich noch immer nicht beachtet. Er scheint das Geschehen von außerhalb viel interessanter zu finden. Aber ich beschwere mich nicht. Je weniger Aufmerksamkeit ich bekomme, desto weniger kann ich falsch machen und desto weniger kann ich bestraft werden. „Du hast gesagt, du bist schwul...", beginnt sie und ich schaue erschrocken auf. Bekomme ich dafür nun Ärger?

„Ich... Ich bin mir nicht sicher. Also vielleicht... Es ist alles normal und... Ich bin doch normal...!", beginne ich, doch schon dreht sich der Mann um und schaut mich streng an. Ich zucke zusammen und verstehe direkt... Ich habe gesprochen ohne aufgefordert zu werden. „E-e-entschuldigen S-sie Sir... I-ich... Entschuldigen S-sie...", wimmere ich schon eher und starre auf den Boden. Bloß nicht weinen... Bloß nicht weinen. „Du lernst e~"

„Ist gut, komm runter. Und es ist nicht schlimm, dass du Schwul bist. Dafür wirst du nicht verurteilt. Es ist sogar eher gut. Dann wirst du viel besser verkauft werden können und die Kunden werden Spaß mit dir haben können, an dem du dich auch erfreuen kannst!", unterbricht sie ihn und redet einfach munter weiter. Doch mein Gehirn ist an ihrem letzten Satz hängen geblieben... ‚Sie werden Spaß mit dir haben und du kannst dich auch daran erfreuen...'

Meint sie damit das, was ich denke das sie meint? Aber das kann doch nicht... Am Rande bekomme ich mit, wie sie mit Handschuhen auf mich zukommt. Sie tastet meinen Rücken ab und meinen Bauch, geht auch in tiefere Regionen, doch ich beachte es nicht. Meint sie wirklich, dass ich dazu gezwungen werde mit Männern zu schlafen?

Nach dem sie damit fertig ist, soll ich mich aufsetzen und bekomme eine Decke. „Du bist krank geworden. Das ist nicht gut. Ich werde mit dem Boss reden und einrichten, dass du wieder Klamotten bekommst. Solange solltest du selber darauf achten, möglichst keine Probleme zu machen.", erklärt sie und schaut mich an. Ich nicke minimal und beobachte sie, lasse dann meinen Blick wieder zu dem Mann schweifen, der am Fenster lehnt. Unsicher räuspere ich mich und schaue sie fragend an.

„Ja, rede... Was willst du sagen?", fragt sie und ich schaue noch einmal unsicher zu dem Mann, ehe ich wieder zu ihr schaue und mich getraue, zu fragen: „Was für Regeln muss ich beachten? Mir hat niemand etwas gesagt, außer dass ich nicht reden darf." Sie legt ihren Stift zur Seite, überschlägt die Beine und richtet sich ein wenig auf. „Die Regeln?", fragt sie und scheint überlegen zu müssen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es gibt gar keine festen Regeln und die werden alle nach Lust und Laune ausgesucht.

„Du darfst nur sprechen, wenn du aufgefordert wurdest. Ausnahme ist dabei die Pause, die ihr nachmittags bekommt. Dazu kommt, dass du einfach allen gehorchen musst. Wenn jemand, egal ob es ich oder einer der anderen Aufseher ist etwas sagt, dann hast du dem zu folgen. Egal um was es sich handelt. Wenn du eine Strafe bekommen solltest hilft es dir nicht, dich zu wehren. Akzeptiere sie einfach und mache, was sie von dir verlangen. Behalte deine Wünsche für dich. Die interessieren hier niemanden. Soweit alles klar?", fragt sie und ich nicke minimal mit großen Augen.

 Soweit alles klar?", fragt sie und ich nicke minimal mit großen Augen

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Shadow - Entführt gerettetWhere stories live. Discover now