Kapitel 66

3.8K 110 20
                                    

Heute stand eine ganztägige Wanderung auf dem Plan. Die einzelnen Gruppen wanderten alleine unterschiedliche Wege, aber am Ende war das Ziel gleich. Der Gipfel des Berges. Dort verbrachten wir dann die Nacht und machten abends ein Lagerfeuer.
Ich war schon ziemlich aufgeregt und voller Vorfreude.

"Habt ihr schon alles eingepackt?" fragte Abby.

"Der Rucksack ist gepackt, aber ich bin mir nicht sicher, was ich anziehen soll. Eine lange oder kurze Sporthose?" antwortete ich und sah beide fragend an.

"Ich ziehe eine lange Hose an und nehme die kurze mit. Wenn dir warm ist kannst du dich dann  umziehen. Aber jetzt und heute Abend wird es noch kalt sein." beantwortete Liv meine Frage.

Ich bedankte mich bei ihr und holte meine Sachen aus dem Schrank. Im Bad zog ich mich schnell an. Als ich das Bad verlassen hatte, gingen wir auch schon mit unseren Rucksäcken nach unten. Im Speisesaal frühstückten wir und dann trafen wir uns auch schon vor der Herberge mit den anderen Gruppen.

Mr. Sullivan belehrte uns noch einmal und gab einige letzte Anweisungen an uns Schüler und die anderen Lehrer. Nachdem Daniel uns noch einmal gesagt hatte, dass wir immer zusammenbleiben sollten, konnten wir loslaufen.

Unsere Gruppe lief sofort in den Wald, während andere Gruppen erst über ein Feld oder durch die Stadt laufen mussten. Ich war froh, dass wir durch den Wald liefen. Hier war es etwas kühler und die Luft roch angenehm nach Erde und Laub.
Die Jungs aus unserer Gruppe hatten eine Karte und liefen damit vorne weg. Hinter ihnen liefen die zwei anderen Mädchen, Luisa und Cathy. Bei ihnen lief auch Daniel. Das machte mich etwas wütend und vielleicht spürte ich auch so etwas wie Eifersucht.
Der Mann, den ich liebte, lief bei anderen Mädchen und unterhielt sich mit ihnen. Da durfte ich schon mal eifersüchtig sein.

Jedenfalls liefen Liv, Abby und ich ganz hinten. Ich glaubte, wir waren auch die Unmotiviertesten. Alle freuten sich und waren aufgeregt. Und wir wollten eigentlich nur das Lagerfeuer erreichen.

Nachdem wir etwa eine Stunde gelaufen waren, machten wir endlich eine Pause. Mein Rücken und meine Schultern schmerzten. An meinen Füßen hatte ich wahrscheinlich schon Blasen.

"Setzt euch auf die Bänke und esst und trinkt etwas. Wir müssten jetzt ungefähr die Hälfte geschafft haben. Hat jemand irgendwelche Probleme oder so?" sagte Daniel, als wir an ein paar Bänken ankamen.

Niemand reagierte auf Daniel's Frage, also schien es allen gut zu gehen.

"Prima. Wir machen jetzt hier circa eine Viertelstunde Pause und laufen dann noch einmal eine Stunde. Dann müssten wir angekommen sein." erklärte er uns den weiteren Verlauf.

Alle begannen etwas zu Essen oder zu Trinken. Daniel setzte sich zu den Jungs. Luisa und Cathy saßen bei Liv, Abby und mir. Wir untehielten uns eigentlich ganz gut. Die Beiden waren wirklich nett.
Wie besprochen, liefen wir nach einer Viertelstunde weiter.

Die Wege wurden schmaler und gingen steiler bergauf. Langsam wurde es anstrengend und zerrte an meinen Kräften. Irgendwann lief ich als letzte, weil ich einfach nicht mehr schneller gehen konnte. Wandern war echt nichts für mich.
Nach etwa zehn Minuten blieben auf einmal alle stehen und sahen sich um.

"Anscheinend haben wir uns verlaufen. Wir hätten vorhin doch rechts abbiegen müssen." sagte Chris genervt.

Daniel ging auf ihn zu.
"Zeig mal her."
Er nahm ihm die Karte ab und warf selbst einen Blick darauf. Konzentriert sah er sich die Karte an.
"Ja, du hast recht. Wir müssen wieder umkehren." sagte Daniel nun etwas lauter an uns alle.

Die meisten, hauptsächlich wir Mädchen, stöhnten genervt auf. Mein einziger Lichtblick war, dass es jetzt bergab ging.
Daniel überließ den Jungs wieder die Führung und wir anderen folgten ihnen. Ich lief wieder mit Liv und Abby hinten. Nur dieses Mal gesellte sich Daniel zu uns.

"Und, macht es euch Spaß?" fragte er uns neugierig.

Ungläubig sahen wir ihn an.
"Naja, spaßig ist wandern nicht gerade. Ich freu mich nur auf das Lagerfeuer." sagte Abby.

"Stimmt, das Lagerfeuer wird bestimmt schön." pflichtete Daniel ihr bei und sah mich kurz intensiv an.

Ich wandte schnell meinen Blick ab. Mein Kopf war jetzt schon ganz vernebelt von ihm. Wieso hatte er überhaupt in letzter Zeit so einen Einfluss auf mich? Ich ließ mich viel zu schnell von ihm einlullen.
Daniel musste natürlich neben mir laufen. Als der Weg schmaler wurde, liefen Liv und Abby vor uns. Daniel suchte mit seiner Hand meine und umschloss sie sanft. Sofort durchfluteten mich kleine Stromschläge und Schmetterlinge.
Er verlangsamte seine Schritte. Allmählich fielen wir weiter zurück.

"Ich habe deine Nähe vermisst." sagte Daniel leise und drückte meine Hand etwas.

"Mr. Sullivan hat gesagt, die Gruppe, die zuletzt ankommt, muss für das Lagerfeuer sorgen. Wenn wir verlieren, kann ich mit dir Brennholz sammeln gehen und als letztes mit dir am Lagerfeuer sitzen, um es auszumachen." erklärte mir Daniel leise.

"Solche Gedanken sind verboten, Mr. Smith." antwortete ich ihm betont unschuldig. Ich musste mir ein kleines Lächlen unterdrücken.

"Rose! Mach mich nicht noch mehr an." flüsterte er gepresst.
"Ich würde dich jetzt so gerne gegen einen Baum pressen und küssen bis dir die Luft weg bleibt."

"Wieso tust du es nicht einfach?" fragte ich ihn zuckersüß.
Wieso um Himmelswillen tat ich das?

Daniel sah leicht schockiert zu mir rüber. Seine Augen waren etwas dunkler als sonst und das Verlangen spiegelte sich in ihnen wieder. Ich erwiderte seinen Blick mit einem zuckersüßen Lächeln. Daniel stöhnte kurz auf.

Er griff nach meiner Taille und schob mich dominant nach hinten. Nach ein paar Schritten spürte ich die harte Rinde eines Baumes in meinem Rücken. Daniel sah mir tief in die Augen und legte dann seine weichen Lippen hart auf meine. Ohne lange zu warten, schob er dirket seine Zinge in meinen Mund, was mich zum Stöhnen brachte. Seine Zunge duellierte sich mit meiner. Unsere Lippen bewegten sich perfekt aufeinander.
Ich biss leicht in Daniel's Lippe und zog an ihr. Daraufhin brachte er ein kleines Stöhngeräusch zustande, was mich in den Kuss lächeln ließ.

Die Schmetterlinge in mir schlugen Purzelbäume. Meine Hände waren in Daniel's Haaren vergraben und zogen ihn näher zu mir. Ich spürte seine Hände überall auf meinem Körper.
Der Kuss war wild und ungezügelt. Wir beide konnten kaum atmen, aber wollten auch nicht voneinander ablassen. Es tat einfach zu gut seine Lippen auf meinen zu spüren.

Meine Hände wanderten zu Daniel's trainierter Brust. Ich versuchte ihn leicht wegzudrücken und meine Lippen von seinen zu entfernen. Erst bewegte er sich keinen Millimeter, aber als er merkte, dass ich es ernst meinte, löste er sich von mir und trat einen Schritt weg.

Ich versuchte Luft zu holen und war erleichtert, als Sauerstoff in meine Lungen drang. Wir atmeten Beide schwer und sahen uns nur mit einem kleinen Lächeln an.

"Wir sollten mal wieder zu den anderen aufholen." brachte Daniel nach einiger Zeit heraus.

Ich konnte nur nicken. Er nahm wieder meine Hand und zusammen liefen wir mit schnellen Schritten den Weg entlang.
Als wir die anderen sahen, löste ich meine Hand von Daniel's und lief noch etwas schneller. Bei Liv und Abby tat ich so, als wäre ich nie weggewesen und klinkte mich in ihr Gespräch mit ein. Daniel lief geradewegs an mir vorbei zu den Jungs.

.
.
.
Ein reines Hin und Her bei den Beiden... 😂🙈
Danke übrigens für 7000 Reads! 😍 Ich hätte nie gedacht, dass die Geschichte so viele "Fans" bekommen wird. 🙈 Also nochmal DANKE ❤❤❤

Our StoryDove le storie prendono vita. Scoprilo ora