Kapitel 68

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Ein nerviges Rütteln an meiner Schulter riss mich aus meinem Schlaf. Ich grummelte genervt und kuschelte mich näher an den warmen Körper neben mir. Leider bewegte er sich und schon wieder spürte ich dieses Rütteln an meiner Schulter.

Genervt machte ich meine Augen auf, um nach der Quelle für dieses Rütteln zu suchen. Zuerst sah ich nur eine nackte, durchtrainierte Brust. Das müsste dann also Daniel sein.
Mein Blick glitt höher und ich sah, wie er mich lächelnd musterte. Seine Hand ruhte auf meiner Schulter. Er musste mich also wach gemacht haben. Wie unfair.

"Endlich bist du wach. Ich dachte schon, ich muss dich in das andere Zelt tragen." sagte Daniel, nachdem er mich eine Weile stumm gemustert hatte.
Seine Stimme war rau und tiefer als sonst.

"Sorry, aber du bist viel zu gemütlich und warm, um aufwachen zu wollen." rutschte es mir raus. Meine Wangen färbten sich automatisch rot, als ich realisierte, was mir rausgerutscht war.

"Ich will dich auch nicht gehen lassen, aber weil ich noch öfter mit dir in meinen Armen aufwachen will, musst du mich jetzt leider verlassen."
Daniel setzte eine mitleidige Miene auf, aber dahinter konnte ich das Amusement in seinen Augen sehen.

"Ich geh ja schon." grummelte ich und stand langsam auf. Ich zog mir meine Hose an und dann meinen BH unter Daniel's T-Shirt.

Ich wollte gerade die Zelttür öffnen, aber Daniel hielt mich am Handgelenk zurück.

"Warte, Rose. Du hast was vergessen."
Daniel lächelte mich warm an.

Ich hatte meine Sachen von gestern in der Hand und angezogen war ich auch. Was hatte ich denn bitte vergessen?
Weil mir absolut nichts einfiel, sah ich Daniel nur fragend an.

"Abschiedskuss." flüsterte er und zog mich zu sich.

Ich lächelte und schloss meine Augen. Kurz darauf trafen unsere Lippen auch schon aufeinander. Dass ich halb auf Daniel lag, schien weder ihn noch mich zu stören. Ich fand es ehrlich gesagt sehr gemütlich.

Daniel vertiefte den Kuss und drang mit seiner Zunge in meinen Mund ein. Bevor es aber wieder eskalieren konnte, löste ich mich widerwilig mit dem letzten bisschen Verstand, was ich noch besaß von Daniel's weichen Lippen.

"Tut mir leid, aber ich kann dieses Zelt sonst nie verlassen." ich lächelte ihn süß an und gab ihm noch schnell einen Kuss auf die Wange.

Dieses Mal konnte ich ungestört das Zelt öffnen und trat ins Freie. Ich holte einmal tief Luft und genoss die kühle, frische Morgenluft. Nachdem ich mich einmal gestreckt hatte, lief ich rüber zu dem Zelt von Liv und Abby. Es war knallpink. Man konnte es gar nicht übersehen.

Ich öffnete schnell von außen das Zelt und krabbelte rein. Die beiden schliefen noch tief und fest. Ich nahm mir schnell mein Zahnputzzeug und eine Wasserflasche aus meinem Rucksack. Damit lief ich an den Waldrand und putzte mir schon mal die Zähne. Ich beschloss Daniel's T-Shirt einfach anzulassen. Vorne steckte ich es etwas in meine Hose, so dass es nicht einfach wie ein Sack runter hing und nicht so lang war. Sein Geruch umhüllte mich und vernebelte meinen Verstand. Ich mochte das Gefühl.

Mit geputzten Zähnen ging ich wieder in das Zelt und räumte alles weg. Ich nahm mir mein Handy und setzte mich vor das Zelt. Drinnen war es definitiv zu eng und zu warm. Ich schrieb schnell meiner Mutter eine Nachricht, dass es mir gut ging und fragte nach Sky.

Langsam wurden auch schon einige andere wach, die ich freundlich grüßte. Nachdem auch ein Lehrer wach war, beschlossen wir frühstück zu machen und holten aus einem Auto, welches unsere Zelte und Essen hierher transportiert hatte, etwas zum Frühstück. Wir stellten alles auf die Picknickbänke und begannen schon einmal zu essen.
Daniel war auch schon aufgestanden, setzte sich aber zu zwei anderen Lehrern an den Tisch. Irgendwann kamen dann auch endlich Liv und Abby und gesellten sich zu mir. Wir quatschten eine Weile bis wir aufbrachen.

Der Rückweg zur Herberge war entspannt. Wir liefen dieses Mal einen kürzeren und viel leichteren Weg. Somit waren wir schon nach einer Stunde wieder da.
Wir hatten zwei Stunden Freizeit bekommen. Liv, Abby und ich setzten uns vor der Herberge auf eine Wiese und genossen die Sonne.

"Wisst ihr was wir nachher noch machen?" fragte ich die Beiden.

"Hatte nicht jemand etwas von schwimmen oder so erwähnt?" überlegte Abby.

"Klingt gut." sagte ich und schaute hoch in den Himmel.

Er war strahlend blau. Fast so schön wie an dem Tag, als Daniel mich in meinem Garten überrascht hatte und wir den ganzen Nachmittag nur in den Himmel gestarrt hatten. Vielleicht würde es in Zukunft ja noch mehr von diesen Nachmittagen geben. Nur Daniel und ich. Die Vorstellung war schön, aber die Realität sah leider anders aus.

"Los Leute, wir müssen wieder rein. Wir treffen uns in zehn Minuten im Foyer." erinnerte uns Liv.

Wir standen alle auf und liefen zurück zur Herberge, um uns dann in das Foyer zu setzen. Zum Glück standen hier einige Sofas und Sessel rum. Es waren auch schon einige andere Schüler da. Auch Daniel stand zusammen mit Mr. Sullivan und einer anderen Lehrerin etwas abseits.

Als alle anwesend waren, übernahm dieses Mal Mr. Jones die Ansprache, ein Geographielehrer.
"Wir haben uns dazu entschieden mit euch schwimmen zu gehen. Zieht euch bitte dementsprechend an und seid pünktlich in fünfzehn Minuten wieder hier."

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Was denkt ihr über Mr. Jones? 😂🙈
Ihr könnt in den Kommentaren gerne mal alle Fragen stellen, die ihr so habt. Egal ob wegen dem Buch oder an mich. 😊❤

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