ALEC
Ich hatte nur zugestimmt, da ich nicht wollte, dass sein Traum platzte und dann wollte er wirklich noch mit mir reden? Er musste sich nicht mit mir unterhalten, nur weil ich zugestimmt hatte. Er hatte doch schon, was er wollte. Als ich gehen wollte drückte er mich gegen die Wand. Was sollte das? Warum ließ er mich nicht einfach gehen. Ich wollte mich befreien, doch er fixierte meine Hände über meinem Kopf. Warum war es ihm so wichtig etwas über meine Tattoos zu erfahren?! Er hatte mir doch schon klar gemacht, dass ich für ihn einen Dreck Wert war. Ich bat ihn mich gehen zu lassen, doch er forderte einen Kuss!? Unser altes Spiel. Er hatte es tatsächlich nicht vergessen. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Vielleicht war ich ihn ja doch nicht so egal? Nein! Das ist nicht wahr! Er hatte mit diesem Typen geschlafen. Ich musste es durch die Zeitungen erfahren! Er hatte zwar versucht mich danach zu erreichen, doch ich war zu verletzt gewesen. Mein Herz war in tausend Teile zersprungen. Ich hatte damals alles verloren, was ich jemals wollte. Ich hatte mich vollkommen in meine Arbeit gestürzt, bis ich vor ein Paar Tagen bei einem Shooting für mein Instagram-Profil einfach zusammengebrochen war. Ich war am Enden und das nicht nur psychisch. Helena hat die Notbremse gezogen und mich in den Zwangsurlaub zu Isabelle geschickt. Ich war gestern hier angekommen und schon hatte sich das geplante Entspannen in Stress verwandelt und einen neuen Job. Dazu kam noch, dass ich für Magnus arbeitete. Ohne nachzudenken küsste ich ihn. Sofort war mein Kopf leer und ich fühlte mich besser. Es war so, als wäre nichts passiert. Kein Betrug, kein Schmerz, kein Zusammenbruch. Alles war auf einmal, wie weggeblasen. Ich wusste nicht, wie lange wir uns geküsst hatten, doch als wir uns lösten kam alles zurück. Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen! Ich musste hier weg! Sofort! Magnus hatte mich immer noch nicht losgelassen, also sah ich keine anderen Möglichkeit mehr. Ich rammte ihm mein Knie in die Weichteile. Es tat mir so leid, als er wimmernd auf den Boden sank, aber ich musste hier weg. Ich stürmte so schnell ich konnte aus der Küche und die Treppe rauf. Dabei rannte ich fast eine mir entgegenkommende Helena um. Die mir verwirrt hinterher blickte. Ich verschwand so schnell es ging in meinem Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Ich musste erstmal runterkommen.HELENA
Ich lief gerade die Treppe herunter, als mir ein völlig verstörter Alec entgegen kam. Er sah ziemlich fertig aus. Ich wusste, dass er sich erstmal beruhigen musste, bevor ich mit ihn reden konnte. Ich lief also weiter und ging in die Küche, wo ich einen mit schmerzverzerrt Gesicht, einen auf dem Boden sitzenden Magnus vorfand. Isabelle und Lydia versuchten ihm irgendwie zu helfen und hatten ihm Eiswürfel in einem Beutel auf den Schoß gelegt. Ich konnte mir irgendwie schon denken, was passiert war. „Euer Gespräch war wohl sehr ergiebig, richtig?" fragte ich amüsiert und erntete dafür zwei vernichtende Blick von Magnus und Lydia und ein Grinsen von Isabelle.
Schmunzelnd stellte ich meine Tasse auf der Kücheninsel ab und schnappte mir den Ring, der darauf lag. „Du hast also wirklich versucht mit ihm zu reden? Bist du lebensmüde? Warte! Ich ziehe die Frage zurück. Der Situation nach zu urteilen bist du mehr als lebensmüde„ sagte ich. Nun wurde ich ernster. „Er macht den Job,richtig?" fragte ich. Magnus nickte nur. Ich stand auf und kniete mich vor ihn. „Ich sag dir eins Bane. Ich kenne Alec zwar nicht so lange, wie du, aber du bist schuld daran, dass es ihm schlecht geht und ich viele Termine verschieben musste! Wenn du ihm auch nur noch einmal zu nahe kommst, ist das ein Spaziergang, gegen das, was ich die antun werde. Klar!" sagte ich mit bedrohlich ruhiger Stimme. Magnus nickte wimmernd und ich ging. Ich musste Alec beschützen. Der Arzt hatte gesagt, dass mit einem weiteren Zusammenbruch nicht zu scherzen wäre. Ich machte mir wirklich Sorgen um Alec's Gesundheit. Ich hatte ihn eigentlich hier her geschickt, um Ruhe zu bekommen und nicht um sich Hals über Kopf in Arbeit zu stürzen. Er war noch nicht ansatzweise wieder gesund. Ich wollte nicht, dass er sich zu viel zumutete. Ich lief die Treppe rauf und stand wenige Sekunden später vor Alec's Zimmer. Ich klopfte leise und trat ein. Alec saß auf dem Bett und starrte die Wand an. Seine Hände zitterten. Ich setzte mich neben ihn und sah ihn besorgt an. „Bist du dir sicher, dass du den Job machen willst? Du solltest dich eigentlich erholen." fragte ich besorgt. „Helena, bitte. Lass mich wieder arbeiten. Ich habe das Gefühl, als würde ich keine Luft bekommen. Ich will einfach nur arbeiten. Bitte." flehte er mich an. „Na gut, aber wir gehen es langsam an und brechen ab, wenn irgendetwas sein sollte. Klar?" forderte ich. Alec nickte. Ich zog ihn in eine Umarmung. „Alles wird gut." versprach ich ihm und ging wieder hinunter zu den anderen, um den Vertrag mit Magnus klar zu machen.
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Blue Angel
RomanceJeden Morgen immer wieder das Gleiche tun, aufstehen, zur Schule gehen und die Zeit dort absitzen, bis man wieder nach Hause kann. So ging es vermutlich jedem Schüler, darunter auch Alec Lightwood. Er hasste es immer das gleiche zu tun und einen Gro...