MAGNUS
Nachdem ich ebenfalls geduscht hatte und mir ein paar Sachen von Alec geliehen hatte, liefen wir hinunter in die Küche, wo wir auf Lydia, Isabelle und Helena trafen. Alle drei sahen uns verwirrt an. "Was suchst du denn hier?!" keifte Isabelle. "Izzy." ermahnte Alec seine Schwester. "Schon gut! Ich wollte ja nur wissen, warum er hier ist?!" brummte sie. "Ich war heute morgen joggen und wir haben uns getroffen, wir haben uns unterhalten und dann habe ich ihn eben mit rein gebeten." erklärte Alec. Er konnte mittlerweile besser lügen, musste ich zugeben. Er hatte mal getrost das Detail weggelassen, dass er einen Albtraum hatte und deshalb laufen war und dass ich ihn umgerannt hatte und ihn zurück begleitet hatte. Und den Albtraum von vor ein paar Stunden hatte er auch mit keinem Wort erwähnt. Nicht schlecht. Ich fand es nicht gut, dass er die anderen anlog, aber es war seine Entscheidung. "Ok" kam es nur von Isabelle. "Kaffee?" fragte sie an mich gerichtet. Ich nickte dankend und sie drückte mir eine dampfende Tasse in die Hand. "Bist du schon bereit für den Job heute?" fragte Helena an Alec gerichtet, dieser nickte nur und trank einen Schluck von seinem Kaffee. "Magnus wird auch mitkommen." erwähnte er nebenbei. "Was?!" kam es dieses Mal von Lydia, die fast an ihrem Kaffee erstickte. "Ja, ich werde ihn begleiten." bestätigte ich. "Ich werde vermutlich nie verstehen, warum du so nett zu ihm bist, aber ich akzeptiere es. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich nicht sauer auf ihn bin. Außerdem, Alec! Bist du irre?! Er hat dich betrogen! Ich weiß, wie dreckig es dir ging, als es raus kam! Hast du das etwa vergessen?! Er hat doch nichts besseres zu tun als dich wieder zu betrügen! Wie kannst du ihm nur wieder dein Vertrauen schenken?! " kam es Fassungslos von Isabelle. "Isabelle, bitte. Es ist meine Entscheidung, wen ich wann wieder in mein Leben lasse. Bitte akzeptiere das. Ich ertrage dieses ganze streiten momentan nicht, ok? Lass es einfach." bat er seine Schwester. Ich konnte ihm die Verzweiflung vom Gesicht ablesen. Was mich jedoch viel mehr beunruhigte, waren seine zitternden Hände. Er schien es ebenfalls bemerkt zu haben und stellte schnell seine Tasse ab, damit es niemand sah. Tatsächlich schien es niemand außer mir gesehen zu haben. Gerade, als Isabelle noch etwas sagen wollte, klingelte es an der Türe. Helena verließ die Küche, nur um wenige Sekunden später zurück zu kommen und zu sagen: "Der Fahrer ist da. Wir müssen los, auf dem Weg zum Flughafen holen wir dein Gepäck ab, Magnus." Alec schnappte sich seine Tasche und verließ dir Küche, als ich ihm folgen wollte, wurde ich von Isabelle zurückgezogen. "Tu ihm weh und ich bringe dich eigenhändig um!" sagte sie mit gefährlich ruhiger Stimme. Ich nickte und sie ließ mich gehen. Sie konnte einem echt Angst machen, aber ich wusste, dass ich es verdient hatte. Ich folgte Alec nun raus und gab Helena noch meine Adresse, bevor ich einstieg. Alec saß bereits im Wagen und hatte seinen Kopf gegen die Scheibe gelehnt. Er hatte seine Augen geschlossen seine Hände lagen auf seinen Beinen, sie zitterten immer noch. "Was ist los?" fragte ich besorgt. "Nichts" murmelte er nur. Ich atmete tief durch, bevor ich etwas erwiderte. "Du bist zwar ein besserer Lügner geworden, aber ich erkenne es trotzdem, wenn du lügst. Bitte, sei ehrlich zu mir. Ich mache mir Sorgen um dich." erklärte ich leise. Er drehte sich Richtung Fenster. "Ich will gerade nicht darüber reden." antwortete er nur. "Ok. Aber sag mir Bescheid, wenn etwas ist." meinte ich. Alec nickte.ALEC
Warum musste meine Schwester immer aus Magnus herumhacken? Ich wusste noch genau, was er getan hatte. An diesem Tag hatte ich meinen ersten Zusammenbruch. Es stresste mich, dass Magnus und sie nicht miteinander klar kamen. Sofort spürte ich, wie meine Hände anfingen zu zittern. Ich wusste, dass ich dringend eine Pause brauchte, doch ich wollte nicht. Ich konnte es nicht ertragen ununterbrochen nichts zu tun und an Magnus zu denken. Ich wollte das alles nicht hören. Ich hatte mitbekommen, was meine Schwester zu Magnus gesagt hatte, sie hatte ihm tatsächlich gedroht. Seufzend gab ich den Fahrer meine Tasche. Ich stieg ein und spürte zum ersten Mal, wie erschöpft ich eigentlich war. War es wirklich eine gute Idee gewesen meine Schwester zu belügen und Magnus mit zu nehmen? Egal. Jetzt konnte ich es eh nicht mehr ändern. Ich musste mich auf meinen Job konzentrieren, alles andere musste warten. Magnus Stimme holte mich aus meinen Gedanken. "Was ist los?" fragte er. Was los ist! Alles. Es ist zu viel los, um es in Worte zu fassen. Selbst, wenn ich Worte finden würde, kämen sie nicht an das, was ich sagen wollte heran. Er würde es nicht verstehen. "Nichts" entgegnete ich. Ich wusste sofort, dass er meine Lüge durchschaut hatte, aber es war mir egal. Er kannte mich einfach zu gut. Ich war überrascht, dass er sich Sorgen um mich machte. Früher waren wir immer ehrlich zueinander gewesen, bis zu dem Tag, als ich das Bild von ihm und diesem Typ in den Zeitungen gesehen hatte. Es hatte mir das Herz gebrochen, nein. Er hatte mich gebrochen. Ich hatte noch nie solche Schmerzen gespürt und ich wollte so etwas nie wieder spüren müssen. Nach einer Weile kamen wir bei Magnus Haus an. Dort stand eine ältere Frau vor der Tür und hatte einen Koffer in der Hand. Es war Magnus's Haushälterin. Sie wirkte nett. Wenige Minuten später war sein Gepäck verstaut und wir waren auf dem Weg zu Flughafen. Ich spürte, wie meine Augen immer schwerer wurden und mein Kopf zur Seite sackte. Ich was so müde. Der ganze Stress und meine Gefühle hatten mir wirklich zugesetzt.———————————————————————————
Hey, ich bin nach lange nicht wieder da, wo ich früher war, aber es wird besser. Es werden wieder neue Kapitel kommen, allerdings kann es länger dauern🖤 Es tut mir wirklich leid, aber ich hoffe dir gefallen die Kapitel
DU LIEST GERADE
Blue Angel
RomanceJeden Morgen immer wieder das Gleiche tun, aufstehen, zur Schule gehen und die Zeit dort absitzen, bis man wieder nach Hause kann. So ging es vermutlich jedem Schüler, darunter auch Alec Lightwood. Er hasste es immer das gleiche zu tun und einen Gro...