Flughafen

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HELENA
Natürlich hatte ich gemerkt, wie schlecht es Alec ging, aber was sollte ich machen?! Ich konnte ihm ja schlecht verbieten zu arbeiten. Ich konnte ihm nicht das letzte wegnehmen, was ihm noch Halt gab. Ich wusste, dass es keine gute Idee war Magnus wieder in seine Nähe zu lassen, aber er war meine letzte Hoffnung. Vielleicht könnte er Alec den Halt geben, den er jetzt so dringend brauchte. Er durfte Alec nur nicht wieder fallen lassen, das würde er dieses Mal nicht überleben.
Ich hatte mich neben den Fahrer gesetzt und bemerkte, dass Alec an Magnus Schulter gelehnt ruhig schlief, als ich nach hinten sah. Ich blickte Magnus eindringlich an. „Wenn du ihn wieder fallen lässt überlebt er das nicht." sagte ich. Er wurde bleich und sah mich geschockt an. „W-..was  meinst du damit?" stotterte er. „An dem Tag, an dem die Zeitungen voll mit dir und diesem Typen waren bin ich sofort zu ihm gefahren. Als ich an kam saß er weinend auf dem Boden und wäre fast erstickt. Er hatte einen Zusammenbruch und ich musste ihn in die Klinik fahren. Er musste da fast 2 Monate bleiben. Ich mache mir wirklich Sorgen, er gibt sich selbst keine Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Er will sich nicht mit seinen Gefühlen auseinandersetzten und stürzt sich lieber in seine Arbeit. Vor ein paar Wochen ist er zusammengebrochen, bei einem Job. Der ganze Stress war zu viel für ihn. Er ist momentan ein Wrack, also überleg dir gut, was du willst und wage es ja nicht ihm weh zu tun." erklärte ich leise, um Alec nicht zu wecken. Ich bemerkte, dass Magnus mittlerweile Tränen in den Augen hatte. Er sah besorgt zu Alec und strich ihm über die Wange. In seinem Blick lag so viel liebe und sorge, dass sich mein Herz zusammen zog. „Ich weiß, es geht mich nichts an, aber warum hast du ihm das angetan?" fragte ich enttäuscht. Er sah wieder hoch zu mir und sagte: „ Als er gegangen ist, wollte ich ihm einen Antrag machen.... ich... ich habe meinen Engel so unglaublich vermisst nach dem, was ich ihm angetan habe hat er immer noch zu mir gehalten. Ich weiß nicht, ob er es dir erzählt hat, aber ich habe ihn mehrfach geschlagen, aber er wollte mich einfach nicht aufgeben. Er hat mich zu einem besseren Menschen gemacht und dann war er auf einmal weg.... ich bin fast daran zerbrochen. Eine Freundin hatte mich auf eine Party mitgeschleift und ich habe mir die Kante gegeben. Das nächste, was ich weiß, dass ich neben diesem Typ aufgewacht bin. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so schlecht gefühlt. Ich habe versucht Alec an zu rufen, aber er ist nicht ran gegangen, jetzt weiß ich auch warum. Ich habe ihm so unglaublich weh getan und ich weiß, dass nichts auf der Welt das wieder gut machen kann. Es tut mir so leid." antwortete er und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

MAGNUS
Nachdem Helena mir die Ereignisse geschildert hatte, war ich schockiert. Was hatte ich Alec nur angetan. Er war so zerbrechlich und ich hatte ihn einfach fallen gelassen, sodass sein Herz in tausend Teile zersprungen war, dabei liebte ich ihn doch. Ich liebte ihn so abgöttisch, aber ich musste zuerst wieder sein Vertrauen gewinnen. „Wir sind da." kam es plötzlich von Helena. Wir waren tatsächlich am Flughafen angekommen. Von draußen konnte man schon das Gekreische der Fans und das klicken der Kameras hören. Wie Alec wohl reagieren würde? Er schlief so friedlich, ich wollte ihn eigentlich gar nicht wecken, doch es musste sein. Vorsichtig rüttelte ich an seiner Schulter. „Hey, wir sind am Flughafen." sagte ich leise. Alec gab ein leises Brummen von sich und rieb sich die Augen. Als er einigermaßen wach war zog er eine Sonnenbrille aus seiner Tasche und setzte sie auf. „Der gute alte Trick von Isabelle." murmelte ich. Alec musste schmunzeln. „Bereit?" fragte ich. „Nur, wenn du es bist" gab er mit einem frechen grinsen zurück. Ich öffnete die Türe und stieg aus. Draußen stand schon ein Typ mit unserem Gepäck und zu meiner Überraschung auch Jason. Nachdem auch Alec ausgestiegen war, schloss ich die Tür hinter ihm und begrüßt Jason. Alec hatte ihm ebenfalls mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. „Du dachtest doch wohl nicht, dass ich den besten Fotografen der Welt einfach so gehe lasse." sagte Alec, als er meinen irritierten Blick bemerkte. Jason und ich fingen an zu lachen. Als wir uns wieder einigermaßen beruhigt hatten, viel mir auf, dass Alec ziemlich entspannt wirkte, obwohl wir von Fans, Paparazzi und Security umringt waren. Wow! Langsam machten wir uns auf den Weg zu unserem Startplatz. Auf dem Weg dorthin mussten wir immer wieder stoppen, da einige Fans Autogramme oder Bilder mit Alec machen wollten, einige von denen wollten sogar Bilder von uns zusammen. Süß! Viele spekulierten, ob wir wieder zusammen seien, doch die meisten funkelten mich wütend an. Das war der Nachteil, wenn man in der Öffentlichkeit stand, jeder bekam die Fehler, die man machte mit und hasste einen dafür. Ich wurde immer unsicherer. Die Menschen schienen mich wirklich zu hassen. Ich hatte mich noch nie so unsicher gefühlt. Plötzlich spürte ich, wie jemand meine Hand nahm. Alec! Er kam etwas näher und flüsterte mir etwas ins Ohr. „Es wird alles gut. Ich habe auch Angst, aber die werden sich wieder beruhigen. Wir schaffen das, zusammen. Das hast du früher auch immer zu mir gesagt." flüsterte er. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wir waren uns so nah, wie schon langen nicht mehr. Ich bekam nur am Rande das klicken von Kameras und das Kreischen von Fans mit, da ich mich vollkommen auf Alec konzentrierte. „Wir müssen langsam los, Jungs." warf Helena verschmitzt grinsend ein. Alec wurde leicht rot und ich spürte, wie mir ebenfalls die Hitze ins Gesicht stieg. Der Flug verlief relativ ruhig, Alec schlief und Helena plante zusammen mit mir die Termine für unsere Kooperation. Alec hatte sich an mich gelehnt und war ruhig am schlafen, als ich ebenfalls langsam die Müdigkeit in mir aufsteigen spürte. Helena, mir gegenüber war ebenfalls eingeschlafen. Nun driftete ich ebenfalls langsam ab.

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt