II

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«Wirklich an gar nichts mehr?», fragte George erneut. Er konnte es nicht fassen. Paul langte sich and die Schläfer und schloss die Augen.
«An gar nichts mehr», er schüttelte den Kopf. Nicht zufrieden mit dieser Antwort blickte George sich schnell um, ob John oder Pete in Hörweite waren und rutschte dann näher zu Paul.
«Komm schon! Du kannst nicht alles vergessen haben was gestern Abend passiert ist», drängte er flüsternd. Paul seufzte.
«Ich wünschte, ich wüsste es, Geo. Aber ich erinnere mich nur noch daran, dass wir alle in einem Bett eingeschlafen sind»
George musterte ihn eine Weile. Vielleicht erinnerte sich sein Freund wirklich nicht an den gestrigen Abend. Nachdenklich nahm er einen Schluck seines Tees. Oder vielleicht... Vielleicht stellte er nur die falschen Fragen. George grinste teuflisch, lehnte sich zurück und fragte beiläufig:
«Wie sehr magst du John?»
Paul wurde bleich und blickte zur Seite. «Was soll die Frage?»
«Ach ja, du erinnerst dich ja nicht...», sagte George gelassen. Pauls Augen weiteten sich und er packte George an den Schultern.
«Was hab ich gestern getan?!», fragte er panisch. George hob eine Augenbraue. Pauls Bleiche hatte sich augenblicklich in ein dunkle Röte verwandelt.
«Meinst du abgesehen vom Flirten und dem Händchen halten mit John? Ach und dem Spielen mit seinen Haaren? Abgesehen von den Tätigkeiten hast du wesentlich getrunken», neckte George grinsend.
Paul fuhr sich durch die Haare.
«Oh nein...»
George trank erneut einen Schluck und deutete seinem Freund, sich zu beruhigen.
«Du warst nicht schlimmer als John...», doch sowie die Worte seine Lippen verliessen, bereute er sie.
«Du-du meinst, John hat zurück geflirtet?»
George starrte ihn an. War das etwas Hoffnung in Pauls Augen? George wurde heiss. Er befand in einer missgünstigen Situation. Falls John etwas für Paul übrig hatte, sollte er es ihm sagen. Auf keinen Fall George.
«Ist das wichtig?», fragte er stattdessen und räumte seine leere Tasse weg.
«Was ist wichtig?» Paul fiel vor Schreck fast vom Stuhl als John ins Wohnzimmer betrat. George gab sich alle Mühe nicht zu lachen. Pauls Röte war, wenn dies irgendwie möglich war, noch dunkler geworden und er starrte auf den Boden. John blickte zwischen den beiden hin und her und runzelte verwirrt die Stirn.
«Morgen! Hey, Geo, Danke fürs Bettteilen!», lachte Pete, welcher gut gelaunt in den Wohnbereich kam. Er klopfte John auf die Schulter, der noch immer verwirrt mitten im Raum stand.
«Was ne Nacht, he?»
John kratzte sich verlegen am Kopf.
«Ich kann mich nicht mehr erinnern..», augenblicklich hob George den Kopf.
«Das kann ja wohl nicht war sein», murmelte er.
Pete hob auf Johns Aussage eine Augenbraue und blickte zu George. Dieser zuckte nur mit den Schultern und setzte sich wieder aufs Sofa.
«Ist wohl besser so...», meinte Pete und goss sich ebenfalls einen Tee ein.
«Warum?», kam es von John und Paul wie aus einem Mund. Pete kicherte und nahm kopfschüttelnd einen Schluck Tee.
John gähnte und setzte sich neben Paul aufs Sofa. Dieser rutschte sofort ein Stück weg und blickte beschämt zur Seite. Verletzt blickte John zu Paul und starrte dann ebenfalls zu Boden. George wurde erst jetzt deutlich, dass die Beiden sich wohl mehr bedeuteten, als er anfangs gedacht hatte. Er fuhr sich durch die Haare und schloss für einen Augenblick die Augen. So sehr sich George auch wünschte, John und Paul würden glücklich werden, so hoffte er auch, dass sie nicht zusammen kämen. Die Gesellschaft hätte kein Verständnis für die Beiden. Er öffnete seine Augen und blickte zu Pete. Genau so wenig wie für George und Pete. Schnell schüttelte er den Kopf. Welche Gedanken hatte er denn? George wollte keine Beziehung mit Pete. Um Himmel Willen, George hatte eine Freundin! Und dennoch hatten Pete und er schon so viel getan...
«Wollen wir spazieren gehen?», riss John George aus seinen Gedanken. Automatisch nickte er. Dann kam ihm eine Idee. Er selber fand sie furchtbar, doch er wusste, dass sie die Stimmung der Beatles aufheitern würde.
«Wollen wir vielleicht sogar Rory und seine fellas besuchen?», er zwang sich zu einem Lächeln. John hob misstrauisch eine Augenbraue während Paul begeistert aufsprang.
«Gute Idee, Geo», sagte Pete wissend und trank einen Schluck Tee.
Genervt von sich selbst, machte George sich au den Weg in sein Zimmer. Als er es betrat, hatte er sofort das Szenario von gestern Abend vor seinem inneren Auge. George schloss die Tür ab, nicht dass seine Mates wieder auf lustige Gedanken kamen, und öffnete den Kleiderschrank. Viel Auswahl bot sich ihm nicht. Pullover oder Hemmt. Er seufzte über die Monotonie seiner Klamotten. 
Nachdem er sich sowohl Hemd wie auch Pullover angezogenen hatte, schlüpfte er noch in die schwarze Hose vom vorherigen Tag und zog seine Lederjacke an. Seine Freunde würden es ihm gleich machen. Und tatsächlich, als er das Wohnzimmer wieder betrat, sassen die restlichen Beatles, auf ähnliche Art und Weise wie ihr Lead Gitarrist gekleidet, auf dem Sofa.
«George hat es auch noch geschafft, Lets go boys!», lachte John und die Vier machten sich auf den Weg.

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