VIII

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«Richie, warte!», George langte nach Ringos Hand, doch dieser riss sie augenblicklich wieder weg.
«Fass mich noch ein Mal an und ich gehe zur Polizei!», zischte er und setzte seinen Weg fort. George blieb wie angewurzelt stehen. Wie konnte eine Person, für die George Gefühle zu empfinden glaubte, ihn so verletzten.
«Was?», flüsterte George unsicher.
Ringo blieb stehen, drehte sich um und blickte ihn kalt an.
«Bist du auch queer, oder sind das nur Paul und John?»
George blickte ihn kurz an und starrte dann schuldig zu Boden.
«Keine Antwort ist auch eine Antwort», sagte Ringo und wollte sich wieder in Gang setzten, doch George hielt ihn da.
«Ich habe eine Freundin»
Richard hob ungläubig eine Augenbraue hoch.
«Ach ja und wie heisst sie? Pete?», lachte er kalt.
George blieb die Luft weg. Prüfend blickte er Ringo an. Er konnte unmöglich von Pete und ihm wissen.
«Nein. Sie trägt den schönen Namen Judith», konterte er.
Ringo kicherte und schüttelte den Kopf.
George wurde wütend.
«Ach und wie heisst denn dein Mädchen?»
Richard wurde sofort still und funkelte ihn böse an.
«Ich komm ganz gut allein zurecht»
George wurde sich wieder bewusst, dass er Ringo auf seine Seite ziehen wollte, und nicht mit ihm streiten.
«Ringo, bitte! Paul und John sind betrunken, sie wissen doch gar nicht was sie tun! Bitte, wir brauchen dich in der Band!», flehte George.
Ringo musterte ihn eine Weile.
«Macht es Spass?»
«Wie bitte?», fragte George verwirrt.
Ringo verdrehte die Augen.
«Macht es Spass mit einem Jungen?»
George dachte augenblicklich an Pete und wurde knallrot.
Ringo grinste.
«Keine Antwort ist auch eine Ant-», doch George reichte Richards unverschämte Art.
«Ja, Ritchi, es macht unglaublichen Spass. Siehst es ja bei Paul und Johnny», er machte eine Schritt auf Richard zu.
«Warum fragst du?»
Nun war es Ringo, der anlief.
«Neugierde», sagte er schlicht, doch das reichte George nicht.
«Ach, und woher kommt diese Neugierde?», George kam ihm noch ein Stück näher.
Ringo schluckte.
«Da gibt es jemanden», flüsterte er.
Georges Herz machte einen Sprung, doch er durfte seine coole Mine nicht aufgeben.
«Meinst du etwa einen Jungen?», grinste er teuflisch.
Ringo wich seinen Blicken aus. Das war Antwort genug für George.
Er lehnte sich zu Richard und flüsterte in sein Ohr:
«Wenn du zur Polizei gehst, mach mir doch den Gefallen und zeige, neben uns auch Ringo Starr an, ok?»
Zufrieden drehte er sich um und machte sich auf den Weg nach Hause.
Als ihm noch etwas einfiel blieb er abrupt stehen und drehte sich abermals zu Ringo um.
«Probe beginnt Morgen um 10 Uhr bei mir zu Hause. Sei bitte pünktlich», grinste er und schickte Ringo noch einen Luftkuss. Dieser wurde rot und fluchte leise.
Kichernd lief George nach Hause.

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