Oneshots - kpop

Hyunin 2

Es regnete.
Ich sah aus dem Fenster.
Die Regentropfen prasselten sanft gegen die Scheibe.
Der Himmel war grau.
Die Wolken hingen schwer hinuter.
Die Bäume wogen sacht im Wind.
Das Gras bog sich unter den Tropfen.
Es lief Wasser die Scheibe runter.
Es war still.
Nur das Aufschlagen der Tropfen sowohl an der Scheibe als auch auf dem Dach war zu hören.
Es war ruhig
-Entspannend.

~

Meine Gedanken waren wirr. Ich dachte über alles nach, was mir in den Sinn kam. Ich dachte an schöne Sachen. Schöne Erinnerungen. Aber hin und wieder überkamen mich die Zweifel und schlechten Erinnerungen. Ich ließ mich aber nicht unterkriegen. Ich hatte keine Zeit dazu, traurig zu sein. Ich wartete auf ihn. Ich vermisste ihm. Ich hab ihn so lange nicht gesehen. Er sollte bald kommen. Nicht mehr lange, dann sollte er da sein.

Ich dachte weiter nach. Über uns. Über unsere Erinnerungen. Über unsere Zukunft. Über ihn. Über mich. Hauptsächlich über ihn. Ihn.. er ist so wundervoll. Das beste, was mir je passiert ist. Ein Lächeln huschte über meine Lippen.

~

Es strömte.
Mein Kopf lehnte am Fenster.
Die Regentropfen zersprangen beim Aufprall auf der Scheibe.
Der Himmel war trübe.
Die Wolken waren fast schwarz.
Die Bäume schwankten leicht hin und her.
Das Wasser tropfte an den Blättern der kleinen Blumen hinab.
Es bildeten sich immer wieder kleine Flüsse an der Scheibe.
Es war ruhig.
Das einzige was zu hören war, waren meine Gedanken und der Regen.
Es war angenehm
-Entspannend.

~

Ich warte immernoch auf ihn. Es wird langsam spät. Es wird langsam dunkel. Wo bleibt er nur? Steckt er im Verkehr? Kommt er überhaupt? Ich mache mir Sorgen. Vielleicht ist ihm ja was passiert. Wahrscheinlich geht's ihm gut... Hoffe ich. Er kann auf sich aufpassen. Alles wird okay sein.

Das Prasseln beruhigte mich. Ich versank nach und nach mehr in Gedanken. Ich betrachtete still die Tropfen, die sich ihren Weg zum unteren Ende der Scheibe bahnten. Ich fragte mich, wann er endlich auftauchen würde. Ich fragte mich, wann er mich nicht mehr warten ließe. Ich fragte mich, wann ihn wieder sehen kann.

~

Es stürmte.
Ich starrte durchs Fenster.
Die Regentropfen trafen härter gegen die Fensterscheibe.
Der Himmel färbte sich immer dunkler.
Die Wolken wirken erdrückend.
Die Bäume schaukelten stärker.
Das Wasser schlug fester auf die Pflanzen ein, welche sich schon krümmten.
Überall hatten sich schon Pfützen gebildet.
Es war immernoch nur das Hämmern und Prasseln des Regens zu hören.
Es war trotzdem noch beruhigend.
-Entspannend.

~

Irgendwann döste ich ein. Ich wollte nicht mehr warten. Mit dem Kopf am Fenster lehnend, döste ich, schreckte aber auf, als ich plötzlich einen Regenschirm sah und das Geräusch eines Schlüssels in der Tür hörte. Er war endlich da. Er war endlich wieder da. Im Dunkeln realisierte ich nicht ganz, was los war. Aber, dass er wieder da ist, ist am wichtigsten.

Sanft spüre ich zwei starke Arme, die sich um mich legen und mich sanft, aber mit festem Griff an sich drückten. Ich habe ihn so vermisst. Er hat mir so gefehlt. Meine Finger klammern sich am ihn. Ich schmelze in seiner Umarmung fast schon dahin. Die ganze Zeit habe ich nicht bemerkt, dass mir kalt war, bis er mich umarmt. Er ist so schön warm.

"Wo warst du solange?" murmelte ich leise und eine kleine Träne der Freude lief mir die Wange hinunter, wie die Regentropfen an der Scheibe.
"Stau.." antwortete er nur leise und drückte mich weiter an sich.
"Ich hab dich so vermisst." sagte ich leise und sank mehr gegen ihn.
"Ich dich doch auch, mein Engel." erwiederte er bloß sanft und küsste mich auf die Stirn.

Bei ihm fühlte ich mich geborgen, sicher. Ohne ihn, fühlte es sich an, als würde etwas fehlen, als wäre ich nicht komplett. Er gab mir das Gefühl von "zu Hause." Er war mein zu Hause. Er war das, wo ich mich wohlfühlte. Und ich gebe ihn nie wieder her.

Früher weigerte ich mich immer, von ihm umarmt, gekuschelt oder geküsst zu werden; Aber heute ist es schon fast lebensnotwendig für mich.

"Ich hab auf dich gewartet. Seit heute früh.., aber du bist ewig nicht gekommen.." wurf ich ihm, nicht böse gemeint, vor.
"Ich weiß doch.. ich hab es mir denken können. Aber durch das schlechte Wetter, war viel Verkehr und es gab einen Unfall.." erklärte er mir und hob mich liebevoll von dem Stuhl hoch, auf dem ich stundenlang saß.
"Hm... Ich verstehe schon. Es war trotzdem einsam hier - ohne dich." murrte ich leise und hielt mich an ihm fest.

"Wie wäre es, wenn wir beide jetzt kuscheln und ich mit dir morgen mache, was du möchtest, als Entschädigung für meine Verspätung? Was hälst du davon, mein Engel?" fragte er und sprach immernoch sanft und leise. Es war so dunkel, ich konnte kaum mehr etwas erkennen, dennoch spürte ich, wie er sich mit mir auf dem Arm auf's Sofa setzte und wir weiter kuscheln würden.
"Hmm... okay.." gab ich nach und kuschelte mich zufrieden an ihn.

Wir kuschelten ewig. Er erzählte mir von allem möglichen - wie seine Fahrt war, was er so gemacht hat, als er nicht da war, wie sehr er mich vermisst hat und, dass er fast einen Unfall gehabt hätte, was mich natürlich nicht sehr erfreut hat.

Gemeinsam auf dem Sofa liegend, kuschelten wir. Der Sturm hatte sich wieder etwas beruhigt und der Regen prasselte wieder sanfter gegen die Scheibe. Ich war müde. Ich hatte kaum geschlafen, als er nicht da war. Und jetzt, wo er wieder da war und wir kuschelten, wurde ich immer müder.

Schlafen will ich aber nicht. Nicht jetzt, wenn er gerade wieder da ist.
Irgendwann überredet er mich dann aber doch dazu, zu versuchen zu schlafen. Er mich nicht einmal losgelassen. Er hat mich fest im Arm gehalten. Die ganze Zeit hat er mich das Gefühl von Wohlbefinden spüren lassen. Die ganze Zeit hat er mich Liebe spüren lassen.

"Ich liebe dich, Jinnie.~" murmelte ich noch, bevor ich auch schon eingeschlafen war.
"Ich dich auch, mein Engel." flüsterte er liebevoll, was ich aber schon gar nicht mehr hörte.

---------------
1008 Wörter.
23.11.2019

Ich habe mich nach langer Zeit wieder dazu aufgerafft, etwas zu schreiben.

Ich hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich sehr über Feedback freuen.~