Der Kuss

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„Wow du siehst ja mal flott aus!", sagt meine Mutter und zwinkert mir zu. Oh Gott wie ich das hasse. Kann sie nicht einfach normal sein und nicht immer alles kommentieren. „Danke Mama, so wir müssen jetzt los. Danke das du das erlaubst, das ist wirklich, wirklich meeega nett!", haste ich und küsse Mama auf die Wange. „Amüsiert euch schön ihr zwei, morgen reden wir dann nochma....",ruft Mama uns noch hinterher, doch ich verstehe nur noch die Hälfte. „Lia, was hast du meiner Mutter gesagt, dass sie das hier erlaubt hat?", funkle ich sie böse an und bleibe kurz stehen. Sie lächelt nur, antwortet jedoch nicht auf meine Frage. „Ich meine das ernst, wenn du irgendwa...", weiter komme ich nicht da unterbricht mich das laute hupen eines Autos und Licht blendet mich. Ein Auto ist genau vor meiner Nase an mir vorbeigerauscht und hätte mich fast überfahren. Vor lauter Verwirrung hatte ich das gar nicht gemerkt. Ich laufe über die Straße und steige dann zu Lia ins Auto. „Ich habe deiner Mutter nur versprechen müssen, dass wir bzw. du nicht trinken wirst und dass du die nächste Woche im Garten hilfst", erklärt Lia mir dann endlich mit unsicherer Miene. Na super jetzt muss ich im Garten helfen. Naja aber was solls heute gehe ich erstmal auf diese Party. Lia fährt los und ich sehe das Licht der Straßenlaternen an mir vorbeiziehen. Dieser neue Junge von heute geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Was macht ihn bloß so besonders? Ein starker Ruck wirft mich aus den Gedanken. „Mansch Lia kannst du nicht mal ganz normal bremsen wie jeder andere normale Mensch auch?", lache ich und schnalle mich ab. „Das wäre doch langweilig du Nudel", antwortet sie mir und steigt aus. Man hört schon sehr deutlich, dass in der Nähe eine Party stattfinden muss, da man die Musik auch 4 Blocks weiter noch hört. Außerdem laufen von überallher Menschen in eine Richtung als würden sie den Alkohol und die Musik förmlich riechen. „Jess kommst du jetzt steh da doch nicht so rum", fordert Li mich auf und erst jetzt merke ich das ich wohl stehengeblieben bin und mich umgucke wie ein hilfloses Kind was seine Eltern sucht. Ich stolpere jetzt also auch mal los und nach zwei Blocks wird erst klar welch ausmaß diese Party hatte. Yasmine hatte deutlich mehr eingeladen als nur unsere Jahrgangsstufe und ich wusste wirklich nicht, dass sie so eine Villa besitzt. Am Eingang wurden wir von zwei relativ breiten und großen Männern zurückgehalten und nach unseren Namen gefragt. Nach kurzem Blick auf die Gästeliste wurde uns der Eintritt dann gewährt. „Heyyyy ihr zwei, bin ja so Froh, dass ihr gekommen seid", kam uns Yasmin entgegen und war erstaunlich nüchtern. „Na Yasmin wohl noch nicht so viel gesoffen he? Du hast ja die halbe Stadt eigeladen!", haut Lia stumpf raus und guckt sich erstaunt um. „Ach wisst ihr, wenn man der Gastgeber ist sollte man immer relativ nüchtern bleiben zumal meine Eltern nicht wissen, dass so viele Menschen hier sind. Sie denken es sind nur 20 oder 30 Freunde von mir hier. War auch eigentlich geplant, aber ihr wisst ja wie das ist, dann fragt der Eine ob er noch wen mitbringen darf und so weiter und ich kann leider ganz schlecht nein sagen." „Krass na dann hoffe ich mal das alles glatt geht. Aber jetzt erstmal alles Gute zum Geburtstag Yasmin", schalte ich mich ein und umarme sie fest. Lia tut es mir gleich und holt eine Falsche Sekt aus ihrer Tasche und übergibt sie Yasmin. „Uh danke Mädels das echt mega lieb von euch. So was wollt ihr trinken ich bringe euch was?", fragt sie und stellt die Flasche neben sich auf einen Tisch ab, wo Unmengen an Alkoholflaschen stehen. Ich kenne Yasmin kaum und hatte nie so wirklich den Kontakt zu hier aber sie scheint ganz nett zu sein. „Mach den beiden mal zwei gute Margarithas mit gut viel Alkohol ja", höre ich eine vertraute Stimme neben mir sagen und musste lachen. Es war Jul und ein Freund von ihm die sich beide torkelnd um uns scharren. Jul umarmt mich und seine Hände rutschen etwas weiter als gedacht. Ich muss schmunzeln und drücke sie wieder nach oben. Ich kenne Jul schon so viele Jahre und dachte bis vor kurzem auch wirklich immer, dass er mich nur als seine beste Freundin sieht jedoch merke ich immer wieder, besonders wenn er betrunken ist, wie sehr er mich doch eigentlich mag. Ich lasse mir das aber nie anmerken, da ich immer angst habe dadurch unsere Freundschaft zu gefährden. Als Yasmin dann mit unseren Margarithas zurückkommt begeben wir uns in da Wohnzimmer und setzten uns auf die noch Frei Couch. Lia und der Kumpel von Jul kommen sofort ins Gespräch, was mich aber nicht wundert. Sie ist förmlich ein Männermagnet. Ich dagegen meide Jungs eher und bin ein sehr vorsichtiger Mensch was Vertrauen und Gefühle angeht. Als ich gerade meine Margaritha abstellen will und mich zu Jul drehe um ihn etwas zu fragen kommt der Neue in den Raum und mein Atem stockt. Einerseits aufgrund von Lukas, andererseits weil plötzlich die Lippen von Jul auf meinen liegen. Im ersten Moment bin ich starr als wäre ich aus Eis, doch dann legt sich eine wohlige Wärme über meinen Körper und ich erwidere den Kuss. Es fühlt sich so an, als wäre es lange überfällig gewesen und demensprechend reagiert mein Körper. Mein Herz rast und mein Gehirn schaltet völlig an. Alles an was ich denken kann ist der Kuss. Der Kuss wir inniger und leidenschaftlicher und irgendwann strecke ich auf. Jessica du bist auf einer Party, Hier sind Menschen, viele Menschen und du bist fucking nüchtern. Das könnte unangenehm werden. Plötzlich übernimmt mein Gehirn die Kontrolle wieder und ich stoße Jul weg. Ich renne rau und sehe nur die vielen überraschten Blicke die auf mir liegen. Ich renne direkt in Lukas Arme und bleibe vor Schreck kurz stehen. Er guckt ausdruckslos und wie versteinert. Ich verharre einen Moment und renne dann direkt weiter. Was soll ich jetzt nur machen?


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Und dann auch mal ein neues Kapitel zu dieser Geschichte... Viel Spaß beim Lesen..

xoxo Alysha

Lukas Frost Badboy StoryWhere stories live. Discover now