Ständige Beobachtung

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Jessica P.O.V

Ich schrecke auf. Die Uhr zeigt 7: 45 Uhr. Fuck in 15 Minuten fängt die schule an und ich liege immer noch im Bett. „Jessica du musst los!"; höre ich meine Mutter heraufbrüllen. Ich stürzte noch im Halbschlaf ins Badezimmer und schaue in den Spiegel. Oh man wie soll ich das da im Spiegel ansehnlich machen? Ich schüttele den Kopf und versuche meine Haare zu entknoten. Schnell mache ich mir einen tiefen Zopf und nehme dann das Erstbeste, was ich finden kann aus dem Schrank. Radlerhose mit Lukas Oversizepulli. Okay so kann man rausgehen. Ich schnappe mir meine Schultasche und schmeiße schnell mein Collegeblock und ein paar Stifte hinein, die auf meinem Schreibtisch herumliegen. Gerade will ich aus der Zimmertür gehen, als mir mein USB Stick einfällt, auf dem mein Geschichtsreferat darauf ist, welches ich heute zu allem Übel auch noch halten muss. Ich sprinte die Treppe hinunter und schlüpfe in meine schnürsenkellose Vans. Die sehen ultra ranzig aus, ist mir jetzt gerade aber völlig egal. Beim Vorbeigehen an unsere Küchentheke schnappe ich mir schnell einen Apfel und 2 Bananen und schmeiße sie ebenfalls, etwas zu aggressiv, in meinen Ranzen. Na Toll jetzt sind die Bananen später bestimmt ganz matschig. Egal! An der Tür greife ich noch schnell an unserem Schlüsselbrett und stecke mein Schlüssel in die Pulli Tasche und stützte aus dem aus. Ich weiß genau, dass Lia nicht vor meinem Haus wartet und ich jetzt den allerletzten einigermaßen pünktlichen Bus nehmen muss. Gerade aus der Tür sehe ich den Bus schon an mir vorbeifahren und ich bleibe fassungslos stehen. Kann der tag eigentlich noch gestresster werden? Ich biege also in unseren Garten und hole mein altes und rostiges Fahrrad aus unserem Schuppen und radel los Richtung Schule. Auf dem Weg fluche ich immer wieder vor mich hin, wenn ich mal wieder absteigen muss, weil meine Kette wieder herausgesprungen ist. Nach ner geschlagenen Dreiviertelstunde komme ich dann auch mal an. Ich bin total verschwitzt und aus der Puste. Schnell schließe ich das Fahrrad ab und sprinte hechelnd die Treppen zu unserem Geschichtsraum hoch. Vor der Tür stütze ich meine Hände auf den Knien ab und atme noch einem Tief durch. Nichts ist unangenehmer zu spät zu kommen und dann kaum reden zu können, weil man so sehr aus der Puste ist. Nach 3 tiefen Atemzügen klopfe ich und betrete den Raum. Wie es zu erwarten war, gucken mich alle an als würde ich von einem anderen Planeten kommen. „Hallo Jessica, beehrst du uns nun auch mal mit deiner Anwesenheit?", fragt mein Geschichtslehrer witzelnd und beginnt mich ins Klassenbuch einzutragen. Mein Blick streift durch den Raum als ich mich zu meinem Platz begebe und bleibt ganz ungeniert an Jul kleben. Er sieht fertig aus. Unter seinen Augen zeichnen sich dunkle schatten ab und sein Blick ist gläsern. Oh Fuck ich weiß genau wie sensibel Jul ist, es muss ihn alles sehr mitgenommen haben. Schnell setze ich mich und packe meine Unterrichtsmateriealien auf den Tisch. „So Jessica wenn du jetzt schon da bist, dann kannst uns nun ja auch etwas über die Eroberung das Inkareichs erzählen. Komm bitte nach vorne und beginne mit deinem Referat.", fordert mein Lehrer mich auf und ich bewege mich genervt nach vorne. Als der USB Stick steckt und die Powerpoint nach 10000 Versuchen auch mal geöffnet ist, beginne ich zögernd mit dem Referat. Ich kann das Thema perfekt wiedergeben und auch sehr gut und genau erklären aber irgendwie läuft gerade alles schief. Ich verhasple mich ständig und lasse sehr wichtige Punkte weg. Mein Blick liegt abwechselnd immer auf Lukas und auf Jul. Meine Gedanken schweifen immer wieder ab an den Morgen mit Lukas und den Kuss mit Jul. „Jessica würdest du bitte fortfahren? Oder was ist los mit dir? Kannst doch sonst auch immer so gut den Mund aufmachen!" Die strengen worte meines Lehrers holen mich zurück aus meinem Gedanken. Oh man, ist das alles peinlich. „Ehm.. ja.. also Pizarro schaffte es mit seinem Hinterhalt, Atahualpa gefangen zu nehmen und 2-8 Tausend Uhreinwohner zu töten. Wer nicht an den Waffen der Spanier starb, starb an der ausgelösten Massenpanik." Schnell hatte ich mich wieder gefangen und konzentrierte mich jetzt voll und ganz auf das Referat. „Danke für eure Aufmerksamkeit, habt ihr noch irgendwelche Fragen?", beende ich das Referat und fahren den alten Schulrechner wieder runter. Mein Lehrer stellt mir noch ein Paar fragen und bewertet mich dann mit einer 10 Punkten. Okay das ist vielleicht nicht meine beste Leistung aber für die Verhältnisse ist es völlig okay. Als ich wieder auf dem Platz sitze merke ich den Blick von Lukas auf meinem Nacken. Mein Blick richtet sich langsam auf meinen Schoß und dann bemerke ich erst, dass ich vergessen hatte mir einen anderen Pulli anzuziehen. Ich hatte Lukas Pulli an. Kein Wunder, dass er mich die ganze Zeit so anstarrt.

Nach der Doppelstunde Geschichte nutze ich die Zeitfür mein Frühstück und setzte mich zu Mia und Lia an einen freien Tisch inunserer Cafeteria. „Jess du musst echt mit Jul reden, der kommt nicht mehr aufsein Leben klar. Bitte rede mit ihm.", Mia guckt mich ernst an und legt eineHand auf meine Schulter. Ich nicke nur abwesend und schaue nach rechts. Ichwusste es. Ich fühle mich die ganze Zeit so beobachtet. Ich blicke direkt inLukas Augen. Sofort bekomme ich Gänsehaut und bleibe an seinen Augen hängen.Alles in meinem Körper schreit nach ihm aber mein Kopf weiß, dass ich zu Julmuss. Ruckartig springe ich auf und schmeiße dabei fast den ganzen Tisch mit um.Mit zügigen Schritten verlasse ich die Cafeteria und suche auf dem SchulhofJul. Ich schaue mich um und entdecke ihnauf der Bank vor dem Hauptgebäude. Lustlos starrt er auf sein Pausenbrot undlegt es angewidert zurück in seine Dose. „Wieder mal zu viel Butter und zu wenigBelag?", frage ich ihn als ich auf ihn zukomme und mich zögernd neben ihnsetzte. Er schaut verwundert auf und seine Mundwinkel machen einer Banane erneutKonkurrenz. „Hey also ich weiß, dass das alles echt scheiße gelaufen ist, aberfür mich ändert es nichts okay? Bitte denke jetzt nicht, dass du alles ruinierthast oder so was. Du bist seit so vielen Jahren mein bester Freund und schon soviel zusammen Erlebt, da wird ein Kuss doch nicht alles ruinieren. Hey schaumich an", erkläre ich im und hebe sein Kinn mit zwei Fingern vorsichtig an, „dubist und bleibst mein bester Freund und daran kann keiner und nichts etwasändern. Okay?" Er nickt und fällt mir in die Arme. Ich wusste zwar, dass ereigentlich mehr für mich empfindet, aber darüber will ich jetzt in diesem Momentnicht reden, alleine schon, weil ich nicht aufhören kann daran zu denken, wasich bei unserem Kuss gefühlt habe. „Jessica danke. Ich war echt am Ende als duweggelaufen bist und den ganzen Abend nicht zurückgekommen bist. Bitte mach dasnie wieder ja?", bittet er mich und zusammen gehen wir zurück ins Schulgebäude,weil die Pause zu Ende ist. Kurz vor dem Klassenraum, in welchem wir gleich Biohatten, werde ich dann von Lukas abgefangen. „Jess ich muss dich sprechen.JETZT!", gibt er mir zu verstehen. „Jul geh schon ich komme gleich nach ja?"Ich nicke bekräftigend und folge Lukas in einen leeren Klassenraum neben an. Alsdie Tür zufällt kommt er mit schnellen Schritten auf mich zu und drückt mich andie Wand. Oh Fuck was passiert jetzt bloß?

Lukas Frost Badboy StoryWhere stories live. Discover now