Back to the roots

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Jessica POV

„Was willst du? Ist irgendetwas passiert?", frage ich ihn und schaue ihn ahnungslos an. Meine Augen fokussieren seine strahlend blauen Augen. Ich könnte mich darin Stunden lang verlieren. Alles an ihm wirkt so unnatürlich schön. Seine Haut ist so rein und seine Lippen haben die perfekte Form um geküsst zu werden. Alles in meinem Körper will ihn küssen, seinen Körper nah an meinem spüren und alles auf der Welt vergessen. Doch seine tiefe Stimme reißt mich aus meinen Traumvorstellungen: „Nein! Warum hast du meinen Pullover an?" „Ehm ....ich... Ich habe einfach nur verschlafen und hab nicht darüber nachgedacht was ich anziehe geschweige denn wem was gehört. Fällt doch eh keinem auf", entgegne ich ihm schnell und versuche seinem verärgerten Blicken auszuweichen. Was macht er denn jetzt so einen Aufstand? Juckt doch Keinen, was für einen Pulli ich trage und als ob irgendwer darauf kommen würde, dass der Pulli von Lukas ist. Er lehnt sich langsam vor und legt seine Hand an meinen Hals. Als seine warmen Finger meinen Hals berühren gefriert mir das Blut in den Adern und ein warmer angenehmer Schauer läuft mir den Rücken herunter. Ich kann ihn eigentlich absolut nicht leiden, nach der Aktion nach der Party am nächsten Morgen, so wie er mich abserviert hat als wäre ich eine schöne Freizeitbeschäftigung gewesen, aber irgendwas an seinem Verhalten ist total heiß. „Hör mir jetzt genau zu: Du wirst sowas nie wieder bringen ja? Kannst den heute anlassen, wollen ja nicht, dass du nackt durch die Schule läufst obwohl du es mehr als verdient hast. Vergiss nicht, man legt sich nicht mit der Mafia an!", flüstert er mir in mein Ohr und als sein ich seinen Atem spüre will ich am liebsten laut schreien, weil mein Körper komplett überreagiert. Er lässt meinen Hals los und dreht sich, ohne mich noch einmal anzugucken, um und geht aus dem Raum. Ich atme laut aus. Ich hatte anscheinend die ganze Zeit die Luft angehalten, als er mir so nah war. Langsam entspannen sich meine Muskeln und mein Herzschlag verlangsamt sich. Das aber nur ganz kurz, weil sich ein Ansturm von Wut in mir aufbaut. Wie kann er sich bitte erlauben so mit mir zu reden? Sehe ich aus wie ein Mädchen, was sich so einfach einschüchtern lässt? Er wird sehen was er davon hat. Scheißkerl. Völlig Wutentbrannt stürme ich aus dem leeren Klassenraum und gehe Richtung Bioraum. Es hat schon längst geklingelt, weshalb ich vorsichtig klopfe und warte bis mir die Tür aufgemacht wird. Glücklicherweise ist der Lehrer selber zu spät und ist noch nicht da. Ich setzt mich schnell neben Jul und verschränke genervt meine Arme vor meiner Brust. „Jess alles okay?", fragt er mich mit besorgtem Blick, „Was wollte Lukas von dir? Hat er dir wehgetan?" Ich schüttle nur meinen Kopf und lehne mich zurück.

Nach der Schule warte ich vor dem Gebäude auf Lia, damit wir zusammen nach Hause fahren können. Ich muss ihr unbedingt erzählen, was passiert ist. „Hey Süße, was ist denn mit dir los? Ist dir ne Laus über die Leber gelaufen?", witzelt sie als wir zusammen zu ihrem Auto gehen und einstigen. „Ne alles gut nur Lukas hat vorhin mit mir gesprochen. Er war übel angepisst und hat mich ohne richtigen Grund angemault, warum ich seinen Pulli in der Schule tragen würde und dass ich mich nicht mit der Mafia anlegen sollte. Er hat mir einfach gedroht dieser Mistkerl", erkläre ich ihr und schnaufe angewidert aus. „Alta was ist sein scheiß Problem, dich erst auf dieser Party retten und dann so eine Scheiße bei dir abziehen. Was denkt er eigentlich wer er ist. Nur weil sein Vater bei der Mafia ist heißt das doch lange noch nicht, dass er sich alles erlauben kann und sich wie ein Schwein verhalten darf. Dieser Kerl macht mich echt aggressiv. Versuch dich einfach von ihm fern zu halten und ihm diesen blöden Pulli wiederzugeben. Dann kann er dich auch nicht mehr anpöbeln", sprudelt es auf einmal aus Lias Mund und ich merke wie sie anfängt vor Wut schneller zu fahren. „Lia reg dich nicht so auf und geh n bissel von Gas hier ist 50. Ich gebe ihm den Pulli morgen sofort wieder, der hat eh übel gestunken. Ich komm nicht auf seine Arroganz klar. Wurde der als Kind zu wenig geliebt oder warum muss er seine Defizite an anderen Menschen ausleben", gebe ich zurück und schüttle nur den Kopf, währen dessen Lia in meine Straße einbiegt. Ich verabschiede mich mit einer Umarmung und steige au. Ich muss unbedingt raus aus diesem Pulli. Schnell schließe ich die Tür auf und renne hoch in mein Zimmer. Von unten höre ich meine Mutter noch was rufen, ignoriere es aber komplett. Ich denke sie frag,t ob ich gleich zu Essen wieder runterkomme oder ob ich schon gegessen hab oder ob alles okay ist. Ist mir auch egal, ich habe gerade kein Hunger und muss raus aus meinen Klamotten. Ich ziehe mir den Pulli über den Kopf, doch er bleibt kurz an meinen Ohren hängen. Für eine Sekunde atme ich den Geruch von dem Pulli ein und erneut spüre ich einen warmen Schauer, der mir über den Rücken läuft. Ich hatte gelogen, der Pulli riecht unfassbar gut. Doch dann schaltet sich mein Gehirn schlagartig wieder ein und ich werfe den Pulli in die Ecke meines Zimmers. Ich gehe ins Bad und schaue in den Spiegel. Oh man wie sehe ich denn aus. Augenringe bis zum Mond. Ich krame meinen Concealer aus und über schminke die Dinger als gäbe es kein Morgen. Dann ziehe ich mir meine Gammelklamotten an und gehe doch runter zum Essen. „Hallo Sonnenschein wie war die Schule?", fragt meine Mutter mich und hält mir einen Teller hin. Ich nicke nur ruhig und gebe mir ein wenig Nudelauflauf auf. Schweigend sitze ich mich an den Esstisch und esse lustlos mein Mittagessen. „Ach ja Jessica ich hatte noch ganz vergessen zu erzählen. Nächste Woche kommen deine Tante und deine Cousine zu besuch für zwei Tage. Ich hatte überlegt es wäre vielleicht ganz nett, wenn sie zu deinem Geburtstag vorbeikommen. Wäre es also okay für dich Lydia bei dir schlafen zu lassen?", erzählt sie mit einem Lächeln wie ein Honigkuchenpferd. Ich musste anfangen zu husten, das Essen bleibt mir augenblicklich im Hals stecken. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Lydia ist der letzte Mensch, den ich momentan in meinem Leben haben möchte. Ich werde nie vergessen was sie Jul angetan hatte, diese hinterhältige Fotze. Das Problem ist nur Mama weiß nicht, was damals vorgefallen ist. Deswegen nicke ich nur und setzt ein Lächeln auf: „Ich freu mich drauf!" Hastig esse ich auf und räume meinen Teller dann in den Geschirrspüler. Oben im Zimmer ziehe ich mich dann erneut um und gehe raus eine Runde laufen. Ich weiß schon ganz genau wohin ich laufe. Je mehr ich an Lydia und Lukas denken muss, desto schneller laufe ich. Nach guten zehn Minuten bemerke ich dann, dass ich angefangen bin zu sprinten. Schlagartig werde ich langsamer und bleibe letzendes stehen. Ich gucke mich um und finde mich genau da wieder wo ich sein wollte. In der Straße von Jul. Oh man war ich lange nicht mehr bei ihm gewesen. Ein lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit. Ich vermisse die alten Zeiten echt dolle. Meine Füße setzten sich schon ganz automatisch wieder in Bewegung und steuern auf das Haus von Jul zu. Meine Augen suchen sein Fenster und checken, ob er zufällig an seinem Schreibtisch sitzt. Und Bingo da sitzt er und scheint ziemlich verzweifelt an seinen Hausaufgaben zu sitzen. Ich nehme einen kleinen Kieselstein und werfe ihn an das Fenster. Jul schreckt total panisch auf, beruhigt sich jedoch als er mich sieht. Alles so wie früher, ich hab's wirklich vermisst. Alles hatte sich so verloren in letzter Zeit. Der Schulstress und dann noch seine Football spiele und sein Training. Wir haben einfach viel zu selten Zeit für einander gefunden. Naja vielleicht wird das jetzt ja endlich mal wieder ein bisschen besser. Ich würde es mir auf jeden Fall wünschen.

Lukas Frost Badboy StoryWhere stories live. Discover now