4 | JK

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„Warum weinst du, Namjoon?", fragt Taehyung verwundert, als Namjoon und Jin sich in der Pause zu uns gesellen.
„Er hat 'ne Zwiebel im Kochunterricht geschnitten. Das auch noch auf eine komplett bescheuerte und falsche Art", antwortet Jin, seufzt zum Schluss. Ein Lachen von Taehyung ertönt.
Namjoon wiederum wischt sich nur seine Tränen weg, sagt kein Wort.

Die Pause geht damit weiter, dass sich Jin über Namjoons nicht vorhandene Kochkünste aufregt und Taehyung fast schon vor Lachen verreckt. Ich beobachte das Ganze, schmunzle manchmal.
Jimin sitzt wie immer still daneben, sein Blick nach unten gerichtet.

„Ah, Jungkook, kennst du deine Handynummer eigentlich auswendig?", fragt mich Taehyung auf einmal.
Ich nicke.
„Supi", sagt er, zieht seinen Ärmel nach oben und holt einen Stift aus seiner Hosentasche.
„Warum nimmst du 'nen Stift mit in die Pause?", frage ich ein wenig verwirrt
„Ich habe absolut keine Ahnung." Er reicht mir den Stift, damit ich meine Nummer auf seinen Arm schreiben kann, was ich auch tue.

„Wir haben übrigens einen Klassenchat. Willst du da rein? Ich muss dich aber warnen, die schreiben manchmal echt dummes Zeug." Er zieht seinen Ärmel nach unten und nimmt seinen Stift wieder.
Seine Frage bejahe ich lächelnd.

Kurz darauf klingelt es zum Unterricht, weswegen wir uns zu unseren jeweiligen Räumen begeben. Es stehen nun zwei Stunden Mathematik an. Mein absolutes Lieblingsfach - nicht.

Zum Glück vergehen die Stunden sogar relativ schnell und es ertönt der wunderschöne Klang der Freiheit. Der Unterricht ist für heute beendet.
Nach Hause gehe ich aber nicht. Stattdessen tragen mich meine Beine in die Stadt. Es ist ein wenig schwer mich zurecht zu finden, doch mit der Zeit würde das schon werden.

Ich gehe in einen Drogerieladen. Genaues suche ich nicht, aber es schadet nicht, sich einfach mal umzuschauen.
Während ich mich so umsehe entdecke ich jemanden, um genau zu sein, Jimin.
Er steht vor einem Regal, voller Klingen, was mich meine Stirn runzeln lässt.

So neugierig wie ich bin, gehe ich zu ihm.
Er greift gerade nach einer Packung Klingen, als ich ihn anspreche. „Hey", sage ich einfach nur, mit einem Lächeln. Er erschrickt, lässt die Packung fallen.
Ich bücke mich, hebe sie wieder auf und reiche sie ihm. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Darf ich fragen wofür du die Klingen benötigst?"
„Mein Vater hat mich gebeten, nach der Schule welche mitzubringen", sagt er mit einer zittrigen und unsicheren Stimme, während er die Packung aus meiner Hand nimmt.
Sein Blick wendet sich zum Boden.
„Ist alles in Ordnung?", frage ich, obwohl ich mir die Antwort schon denken kann. Jedoch würde er natürlich nicht zugeben, dass nicht alles in Ordnung sei. Er würde sagen, dass alles bestens ist. Denn, warum sollte er einem Fremden etwas über seine Gefühle erzählen?

„Ja. Ich muss jetzt aber los." Er geht an mir vorbei, bezahlt noch schnell an der Kasse und verlässt dann den Laden.

iteration ✗ jikookWhere stories live. Discover now