Osafts Sicht:
Schmerz brannte auf meiner Haut und ließ mich wach werden. Ich schrie. Wo genau dieser Schmerz seinen Ursprung hatte, konnte ich nicht sagen. Er war einfach da und quälte mich. Dazu kam dieses Pfeifen, dass sich in meinen Kopf zu bohren schien, gefolgt von grellem Licht unweigerlich vor mir. Wie aus Instinkt wehrte ich mich um dem Schmerz zu entkommen, aber es war zwecklos. Ich war festgeschnallt auf einer Art Liege. Äußerst robust und hart wie Stein. Wieder schrie ich.
"Es gerät außer Kontrolle!", hörte ich eine weibliche Stimme schreien. Sie klang sehr dumpf, als würde etwas die Schallwellen unterbrechen. "10 MILIGRAMM!", brüllte eine männliche Stimme. Auch diese klang dumpf aber etwas lauter. Plötzlich spürte ich einen weiteren Schmerz. Jemand hatte mir eine Nadel in den Arm gerammt und drückte eine Flüssigkeit in diesen. Ich ballte die Fäuste und merkte wie sich die kalte Chemikalie in meinen Blutbahnen verteilte. Binnen weniger Sekunden lockerte sich meine Hand und meine Kraft verließ mich mehr und mehr. Es war wie als ob ich schlief, nur tat ich das nicht. Eher war es vergleichbar mit einer Art Paralyse.
Meine Augen waren offen und hatten sich nun langsam an das Licht gewöhnt, jedoch war meine Sicht verschwommen. Ich sah mich um und erblickte zwei Personen direkt neben mir. Jeder von beiden trug einen Mundschutz und grüne Operationsanzüge. "Haben Sie keine Angst O-Saft", es war wieder die weibliche Stimme. "Schlafen Sie sich aus, dann wird es ihnen besser gehen" Die andere Person schwieg und verschwand hinter einem Meer aus schwarzen Punkten. Ich war verwirrt und vor allem ängstlich. Immer mehr wurde meine Sicht beschränkt bis ich kraftlos in einen dunklen, einsamen und kalten Schlaf fiel.
...
Ich schreckte hoch. War es ein Traum gewesen!? War es einfach nur ein beschissener und sich gruselig echt anfühlender Traum gewesen!? Mein Schwindelgefühl verflog und ich betrachtete die Umgebung. Es war nicht mein Zimmer. Es war also kein Traum gewesen.
Ich erinnerte mich an die Schmerzen. Sofort suchte ich meinen Körper mach Wunden ab, fand aber nur einen Verband an meinem linken Arm. Langsam wickelte ich ihn ab und erschrak, als ich sah, was auf meinem Unterarm geschrieben stand...
Innocent.
