❧ Kapitel 13

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Einige schöne Tage sind vergangen und heute ist der letzte Tag unserer Abschlussfahrt und ich habe Angst. Ich habe die ganze Woche schon die Tränen zurückhalten müssen, denn ab morgen habe ich kein Zuhause mehr. Andere feiern ihren 18. Geburtstag mit Familie und Freunden und ich? Ich werde vor die Tür gesetzt und weiß nicht was ich mit mir anfangen soll. Tolles Geschenk.

Dazu kommt noch das Grayson irgendetwas vor mir verheimlicht und ich denke nicht gerade etwas unbedeutendes. Auf die Nachricht am Strand habe ich ihn nicht angesprochen, aber seine Reaktion als er sie gelesen hat, war mir mehr als genug. Vielleicht sollte ich mit Liam reden? Schließlich ist er doch einer von Grayson's engsten Freunden.

Da ich gerade fertig geworden bin meinen Koffer zu packen, beschließe ich gleich mit ihm zu reden.

„Ich gehe mir kurz die Beine vertreten und rufe meinen Dad an."

Er sieht von seinem Koffer auf und antwortet „Okay, mach aber nicht zu lange, wir gehen bald los."

Ich nicke und verabschiede mich lächelnd. Lügen am Anfang einer Beziehung ist nicht gerade das Ideale, aber was bleibt mir für eine Wahl? Ich laufe zügig den Gang entlang und bleibe vor Liam's Zimmer stehen und klopfe zögernd. Jayden öffnet mir dreckig grinsend die Tür und lehnt sich am Türrahmen an.

„Na wen haben wir denn hier? Ich wusste du würdest auf mein Angebot eingehen." redet er arrogant.

Ich ignoriere seine Aussage und sage „Ist Liam hier? Ich müsste mit ihm sprechen."

Er schnalzt mit der Zunge und ruft dann in das Zimmer. „Liam! Komm her, Bro. Grayson's kleine Schlampe ist hier und will irgendetwas von dir."

Er macht sich aus dem Staub um Liam Platz zu machen, der Jayden böse ansieht, bevor er mit mir vor die Tür geht.

„Tut mir leid, er ist ein Arsch, du kennst ihn ja. Du bist kein Zeitvertreib für ihn, allein wie er immer von dir redet bestätigt es nur." erzählt er mir eindringlich.

Ich lächele ihn leicht an. „Danke. Du, kann ich dir mal eine Frage stellen?"

Unsicher fährt er sich durch seine dunkelblonden Haare und entgegnet „Vielleicht, was willst du wissen?"

„Keine Ahnung, ich glaube Gray verheimlicht mir etwas. Vor ein paar Tagen hat er mich auch schon belogen. Ich habe ein komisches Gefühl und habe Angst um ihn, weißt du irgendetwas was ich nicht weiß?" Ich beiße nervös auf meine Unterlippe und warte ungeduldig auf eine Antwort.

Er fährt sich über sein Gesicht und erwidert „Ich kann es dir nicht erzählen, das sollte er selbst tun. Wenn es dich beruhigt, ich habe ein Auge auf ihn. Ich weiß auch nicht alles, aber ich lasse nicht zu das ihm etwas passiert. Ich verstehe deine Sorge, ich mache mir auch Sorgen, schließlich ist er mein bester Freund. Ich passe auf ihn auf, ja?"

Nicht überzeugt antworte ich mit zittriger Stimme „Ihm darf nichts passieren."

Als er meinen Stimmungswechsel bemerkt, nimmt er mich vorsichtig in die Arme und streicht beruhigend über meinen Rücken. „Ich regele das mit ihm, mach dir nicht zu viele Gedanken. Alles wird gut, ich verspreche es."

Langsam löse ich mich aus seinen Armen und sehe ihn dankend an. „Du bist eigentlich gar kein Arsch. Ich dachte immer, weil du mit Jayden und so befreundet wärst, wärst du genau so wie die. Du bist aber ganz anders."

Ein schüchternes Lächeln breitet sich in seinem Gesicht aus. „Schön zu hören, das ich kein Arsch bin. Hauptsächlich bin ich nur mit Gray befreundet und mit den anderen Idioten nur in der Schule. Das was Jayden und so abziehen unterstütze ich in keinster Weise, aber was soll ich machen, die machen sowieso was sie wollen. Jayden ist auch eigentlich nicht so übel, wenn er sich nicht wie ein Arschloch die ganze Zeit verhalten würde."

Lost SoulsWhere stories live. Discover now