❧ Kapitel 23

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„Checkst du es langsam, Grayson? Du kannst sie nicht länger anlügen, sieh sie dir doch an! Du willst sie schützen? Sieht das nach beschützen für dich aus? Du verlierst sie noch, allein wegen deiner Dummheit." mault Liam Grayson an.

„Was soll ich denn machen? Ich habe keine Ahnung, wie ich bis Ende der Woche das Geld zusammenkriegen soll." sagt Grayson verzweifelt.

„Scheiße. Ich rufe später mal die Jungs an und rede mit denen. Grayson, du bist echt am Arsch." seufzt Liam erschöpft.

„Hört auf zu streiten." wispere ich mit schwacher Stimme und öffne langsam meine Augen.

Das hier ist nicht Grayson's Zimmer. Wahrscheinlich haben sie mich zu Liam gebracht, nachdem ich ohnmächtig geworden bin. Ich will gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn sie meine Verletzung nicht bemerkt hätten.

„Hey Kleine, wie geht es dir?"

Besorgt nimmt Gray meine Hand und streicht sanft darüber.

„Ein bisschen schwach, aber sonst ganz gut." antworte ich ehrlich.

„Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Schwester." meint Liam ernst.

„Naja, offenbar lebe ich noch. Das habe ich euch zu verdanken, also danke Jungs." Leicht lächele ich die beiden an.

„Ich mache diesen Mistkerl fertig, wenn er dich nochmal anrührt. Er weiß genau, das du meine Schwachstelle bist und das nutzt er vollkommen aus." murmelt Gray vor sich hin.

„Wieso hast du eigentlich so viele Schulden, ich meine 40.000 Dollar? Hat dein Dad dir nicht die neueste Karre gekauft, oder wie?" fragt sein bester Freund ihn stirnrunzelnd.

„Sehr witzig, du Arsch." erwidert er und hebt seinen Mittelfinger.

Moment mal. „Du weißt auch nicht, wieso er Schulden hat?"

Liam zuckt nur mit den Schultern und antwortet „Nein, aber ich unterstütze ihn wo ich kann."

Misstrauisch blicke ich Grayson an, welcher meinen Blick erwidert.

„Sieh mich nicht so an, du bekommst ja bald Antworten."

Ich verdrehe meine Augen und wollte etwas entgegnen, aber ein Handy lässt mich inne halten. Liam gibt mir mein Handy und teilt mir mit, das es schon den ganzen Vormittag geklingelt hat.

„Hallo?" frage ich in den Hörer.

„Brooke, endlich gehst du ran. Ich habe dich schon bestimmt zehn Mal angerufen." begrüßt mich mein Vater.

„Ja, ich war noch beschäftigt. Was gibt's?" frage ich interessiert.

„Das möchte ich mit dir Zuhause besprechen. Bring aber deine Sachen wieder mit, du musst nicht mehr woanders wohnen. Ich vermisse dich, Allie ist seit... sie ist nicht mehr oft hier und ich bin ganz alleine. Bitte."

Seine Traurigkeit kann ich bis durch die Leitung hören.

„Ich komme später vorbei." versichere ich ihm.

Er verabschiedet sich von mir und ich lege auf, nur um dann in zwei neugierige Gesichter zu sehen.

„Mein Vater. Gray, wir müssen gehen. Ich werde bei meinem Vater erwartet und davor muss ich noch zu dir." teile ich ihm mit, während ich mich aus dem Bett hieve.

„Warum musst du davor zu mir?" fragt er skeptisch.

„Weil ich meine Sachen holen muss." antworte ich ihm und schiebe meinen Ärmel über den Verband an meinem Arm.

Sein Blick wird unlesbar und distanziert, weshalb ich mich schnell an Liam wende.

„Danke, für alles. Du hast etwas bei mir schuldig."

Lost SoulsWhere stories live. Discover now