Himmel auf Erden (die achte)

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Danke für das tolle Feedback. Es geht also weiter mit den dreien. Mal sehen wie der Alltag so läuft. Viel Spaß.
Magnus

Drei Monat später konnte man uns schon fast als kleine Familie ansehen. Alexander wohnte sozusagen bei uns. Denn seitdem er plötzlich vor meiner Tür stand, hatte er keine Nacht mehr in seiner eigenen Wohnung verbracht. Die Tage wo Rafael noch krank war, haben wir gemeinsam sehr gut herum bekommen. Ich habe sie voll uns ganz genossen.

Von mir hatte er relativ schnell ein Schlüssel bekommen, welchen er erst nicht annehmen wollte. Alexander hat in wenigen Tagen alles gelernt was man bei einem Baby bringen muss. Sei es das windeln, das Baden, Fingernägel schneiden oder das anziehen. Er war ein Naturtalent, wenn man das so sagen konnte.

In den letzten Wochen und Monaten wurden wie ein eingespieltes Team. Ich genoss die Zeit und schon jetzt verzierte die Wand im Wohnzimmer nicht nur das Bild vor ungefähr zehn Jahren sondern auch neue mit Alexander und Rafael, wir zu dritt oder Rafael und ich. Ich gebe ehrlich zu, es ist sehr lange her das ich Alexander so fröhlich gesehen habe.

Er ging natürlich auch wieder arbeiten. Ich vermisste ihn in dieser Zeit. Zusammen mit Rafael, der bereits angezogen war ging ich in die Küche. Der Tisch war liebevoll gedeckt aber darauf konnte ich nicht achten. Meine Aufmerksamkeit lag allein auf meinen Freund, der dort in seiner Uniform stand. Ich musste schlucken. Er war heiß und meine Phantasien gingen mit mir durch.

In den letzten Wochen sind wir uns natürlich immer wieder näher gekommen. Aber jeder der ein Kind hat weiß das manche Pläne immer durch kreuzt werden. Bis jetzt sind wir den letzten Schritt noch nicht gegangen und das trieb mich fast in den Wahnsinn. Solange bis ich Rafael und Alexander zusammen sah. Die Sehnsucht gepaart mit der Erregung verschwanden und wurden durch reine Liebe eingewechselt.

"Ich weiß nicht wer mich süßer anstarrt von euch beiden." Meine Wangen wurden leicht rot. Ich blickte zu Rafael, der seine Augen offen hatte. Seine Augen waren auf Alec gerichtet. Mittlerweile ist er fünf Monate alt und er wird munterer. Er bekommt mehr mit. Ich kann es kaum erwarten ihm zusammen mit Alexander die Welt zu zeigen.

Dieser kam auf mich zu und gab mir und Rafael einen Kuss. "Ich habe Frühstück gemacht." Erst jetzt konnte ich richtig den Tisch betrachten. Es duftete nach frisch gekochten Kaffee. Man fand allerlei Aufstriche und Orangensaft. Vor Rafael' Baby Hochstuhl stand bereits seine Flasche. In einem Korb waren verschiedene Brötchen und andere Gebäcke. Ich liebte es.

Doch bevor ich irgendetwas sagen konnte klingelte die Wohnungstür. Alec nahm Rafael während ich diese öffnete. Davor stand meine Tante. Wir hatten nur einmal kurz telefoniert ansonsten war sie immer unterwegs oder war so kaputt das sie es nicht mehr geschafft hatte. Danach ist sie gleich dort geblieben um eine Auszeit zu machen. Sie sah erholt aus. "Magnus, schön dich wieder zu sehen." Sie zog mich in ihre Arme und ich erwiderte nur zu gerne diese Umarmung. "Willst du mit frühstücken?" frage ich. Cat nickte nur freudig. "Alexander hat gerade Krümmel, da..."  noch während ich sprach stockte ich. Sie wusste noch nichts von Alexander.

Verwirrt sah sie mich an. Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte ging sie in die Küche. Das wird spannend. "Alec?" fragte sie immer noch ganz von der Rolle. Ich stand hinter Cat und sah ihn entschuldigend an. "Tante Cat?" fragte er ehrlich erfreut. "Ich wusste nicht das man noch attraktiver werden kann. Magnus hat es dir also doch erzählt?" Ich verdrehte die Augen als ich seinen grinsenden und gleichzeitig neckenden Blick sehe. "Ich habe es heraus gefunden, sagen wir es so. Außerdem kommt die Attraktivität von der Uniform. Stimmt's Mags?"

Wieder einmal lasse ich meine Augen rollen. Die beiden haben sich gegen mich mich verschworen. Schon früher haben sie mich wegen irgendetwas aufgezogen. "Du bist auch ohne Uniform attraktiv." gebe ich dann zu. Liebevoll zwinkert er mir zu und ich kann nicht anders als mit in das grinsen einzusteigen. "Moment!" Erschrocken sehen wir zu Cat. "Ihr seid zusammen?" Ich muss kichern als ich ihren Blick sehe und nicke währenddessen. "Endlich! Den Engeln sei Dank, habt ihr es begriffen." Sie war schon immer der Meinung das wir das perfekte Paar wären.

"Ich glaube Alexander hat es schneller gecheckt." Gemeinsam setzen wir uns an den Tisch. Krümmel wird liebevoll von Alec in seinen Baby Hochstuhl gelegt. Dieser füttert ihn auch, während ich Cat alles erzähle. Nur ab und zu ergänzt er etwas.

"Ich muss jetzt los." Er räumt sein Geschirr weg. Schnell gibt er mir einen zärtlichen Kuss, den ich nur zu gerne erwidere. Mittlerweile kann man es glaube ich als Sucht bezeichnen. Seine Lippen sind aber auch so weich. Cat drückt er kurz und bei Rafael, ja da schmelzt mein Herz wieder wie ein Schneemann in der Sonne. Er kitzelt ihn leicht worauf der kleine Krümmel freudig auf quietscht. Zu letzt bekommt er noch einen Kuss auf die Stirn bevor er wirklich los macht.

"Oh dich hat es ja ganz schön erwischt." Mit einem verklärtem Blick sehe ich zu Cat, die mich nur anlächelt. "Ja wahrscheinlich." Ich sehe auf meine Hände, die in meinem Schoß liegen. "Ok Magnus was ist los? Du hast hier einen mehr als heißen Partner an deinem Tisch sitzen und dazu kümmert er sich noch so liebevoll um deinen Sohn. Und trotzdem sitzt du hier als wäre jemand gestorben."

Ich stehe auf und räume den Tisch ab. Verständnislos sieht mich meine Tante an. Solange bis sie mein Handgelenk ergreift und mich so zwingt bei ihr zu bleiben. Fast schon erschöpft lasse ich mich wieder auf meinen Stuhl fallen. "Ich bin auch unendlich glücklich. Wirklich. Aber manchmal kommen die Gedanken. Es läuft alles gut aber wird Alec uns auch jemals als gemeinsame Familie ansehen? Er kümmert sich um Rafael als wäre es sein eigenes Kind und wäre ich an seiner Stelle hätte ich immer im Hinterkopf das er das ja gar nicht ist. Ich habe das Gefühl ihm irgendetwas zurück zu geben. Er ändert sein ganzes Leben für mich und ich? Ich sehe dabei zu wie er alles opfert. Alec ist quasi über Nacht Familienvater geworden. Zumindest sehe ich ihn so aber wie sieht er sich selbst?"  Ich raufe mein Haar  und denke über meine eigenen Worte nach. Cat legt eine Hand auf meine Schulter. "Ach Magnus du denkst auch schon an die Rente oder?" Verwirrt sehe ich sie an.

"Du denkst viel zu weit. Es sind gerade einmal ein paar Monat vergangen." Ich seufze. Alles fühlte sich so richtig an. Ich liebe diesen Mann. Auch wenn er das noch nicht weiß. "Lass etwas Zeit vergehen. Ich glaube auch wenn sich Alec sehr sicher gibt, muss er sich noch selbst an die Rolle "Vater" gewöhnen. Wahrscheinlich kann er das auch gar nicht, weil es ist ja nicht sein eigener Sohn. Auch wenn du es so siehst. Für dich ist es viel leichter, Rafael ist ja auch dein Sohn. Gib Alec einfach Zeit. Er ist unsicherer als du denkst. Vielleicht muss er es auch erstmal gesagt bekommen."  Ich nicke. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht wie recht sie behalten sollte.

Während ich den Haushalt auf Vordermann brachte dachte ich an ihre Worte. Ich will nur das Alexander genau so glücklich ist, wie ich es bin.  "Magnus?" Ich schrecke auf und sehe in die wundervollen und liebenden Augen meines Freundes. "Ist alles in Ordnung?" 

...Fortsetzung folgt

Malec KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt