~Kapitel 12~

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POV: Yoongi:

Dieser Dummkopf... Warum hat er das nur getan?! Habe ich heute beim Gespräch etwas Falsches zu ihm gesagt? Ich hätte das vorhersehen müssen. Irgendein kleines Zeichen habe ich übersehen. Im Internat angekommen, bringen wir Kooks vorsichtig in sein Zimmer. Jin sollte ihn nicht so sehen. „Soll er erstmal schlafen?" „Ja. Legt ihn aber nicht in sein Bett." „Warum?" „Vielleicht muss er sich wegen dem Alkohol übergeben. Wir legen einfach eine Luftmatratze auf den Boden und legen ihn da drauf.", schlage ich vor. „Soll ich einen Eimer holen, falls er sich echt übergeben muss?", fragt Tae besorgt. „Gute Idee. Jimin, habt ihr irgendwo eine Luftmatratze?" „Ja, warte. Badesachen sind hier oben." Er fischt eine Luftmatratze vom Schrank herunter. Nach einer halben Stunde sind wir mit allen Vorbereitungen fertig und legen Jungkook hin. „Was sollen wir machen, wenn er aufwacht?" „Ruft mich einfach an. Ich komme dann vorbei und versuche mit ihm zu reden." „Okay, machen wir." „Bis dann. Ich muss jetzt zu Jin." „Viel Glück." „Danke." Nachdenklich laufe ich zu Jins Zimmer. Was soll ich Jin nur sagen? Die ganze Wahrheit würde ihn ziemlich fertigmachen, aber vielleicht ist es besser, wenn er es jetzt erfährt und nicht irgendwann später. Ich klopfe an die Tür. Keine Sekunde später reißt Jin die Tür auf. „Yoongi! Weißt du was? Wo ist Jungkook?! Geht es ihm gut?!" „Atme erstmal! Kann ich reinkommen?" „Klar. Namjoon ist auch da. Ich konnte mich ja gar nicht beruhigen." „Hey Joonie." „Hi Baby. Was ist passiert?" Jin und Namjoon setzen sich auf Jins Bett, während ich mich auf dem Schreibtischstuhl fallen lasse. „Jungkook lebt zumindest." „Was soll das heißen?!" „Er hatte einen Rückfall." „Hat er versucht sich die Pulsadern aufzuschneiden?!", fragt Jin panisch. „Nein. Er hat wieder Gras geraucht und was getrunken." „Wie geht es ihm jetzt?" „Er ist in seinem Zimmer und schläft. Jimin und Tae passen auf ihn auf." „Ist noch etwas passiert?", will Namjoon wissen. „Naja... Jimin sagte mir, dass Jungkook nachdem er geraucht und getrunken hat, hysterisch lachte und dann plötzlich in Tränen ausbrach... Das erinnert mich irgendwie an eine bipolare Störung." Jin sieht mich geschockt an. „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er bipolar wird?" „Keine Ahnung. Da kann ich mich echt nicht festlegen, aber wir sollten sehr auf ihn aufpassen. Noch viel mehr als jetzt." „Denkst du, es hilft ihm, wenn er ständig mit dir reden würde?" „Nein. es wäre besser, ihm mehr zu vertrauen. Ich weiß, dass das extrem schwer ist." „Und wie sollen wir uns dann mehr um ihn kümmern?" „Wir müssen mehr mit ihm machen und ihn vielleicht auch zu einem ausgebildeten Therapeuten bringen, der weiß, was ihm hilft." „Dann muss ich mit seinen Eltern telefonieren und nachfragen, ob sie einverstanden sind." „Ich denke, es wäre so das Beste." Plötzlich klingelt mein Handy. „Entschuldigt mich. Ich gehe kurz raus." Schnell verlasse ich das Zimmer und nehme den Anruf von 'Unbekannt' an. „Hallo?" „Hey Yoongi!" Schweiß bildet sich auf meiner Stirn. Warum ruft er schon wieder an?! Was will er nur von mir?! „Was willst du?", zische ich meinen Vater an. „Ich freue mich auch, dich zu hören. Ich wollte dir nur bescheid geben, dass ich mal bei Gelegenheit vorbei kommen werde, mein Junge." „Erstens bin ich nicht mehr dein Junge, du ekelhaftes Arschloch! Und zweitens wohne ich schon lange nicht mehr zu Hause." „Ich weiß, Yoongi. Deine Mutter hat mir von dem Internat erzählt." Scheiße! Was fällt ihr ein?! „Wehe du kreuzt hier auf! Ich rufe die Polizei!" „Und was denkst du was sie machen werden? Das was du dir einbildest, was ich getan hätte, wäre so oder so längst verjährt. Du machst dich nur lächerlich, wenn du das ernsthaft machst. Also, bis bald." Damit legt er auf. Dieses widerliche Arschgesicht! Völlig außer mir prügle ich auf die nächstbeste Wand ein! Wenn er hierher kommt, bringe ich ihn um! „Yoongi! Yoongi!" Ich spüre, wie mich jemand von hinten fest umarmt und mich an sich drückt. Namjoon und Jin sind durch mein Geschrei nach draußen gekommen. Jin sieht mich erschrocken an. „Was ist los?", fragt Namjoon, als ich mich wieder etwas beruhigt habe. „E-er war es wieder!" „Dein Vater?!" „Er will hierher kommen!" „Mach dir keine Sorgen, Schatz. Wir lassen ihn nicht rein." „Aber was, wenn du nicht da bist, um mich zu beschützen." „Das wird niemals passieren. Ich bin immer an deiner Seite." „Versprochen?", frage ich ihn zitternd. „Versprochen.", antwortet er sanft lächelnd. „Du solltest jetzt schlafen. Du bist völlig durch den Wind. Jin, du solltest auch ins Bett gehen." „Du hast sicher recht, Joonie. Wir sehen uns morgen. Schlaft gut." Damit verschwindet Jin wieder in sein Zimmer. Namjoon und ich duschen uns und kuscheln uns in unser Bett. „Am liebsten würde ich dich nie wieder loslassen.", flüstert er mir zu, während er beruhigend durch meine Haare streicht.


New Year, Old TroublesWhere stories live. Discover now