~Kapitel 18~

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POV: Yoongi:

Am nächsten Morgen werde ich durch ein Niesen neben mir wach. Verwirrt drehe ich mich zu Namjoon um. „Morgen Schatz... Ist alles in Ordnung bei dir?", frage ich ihn verschlafen. „Ich weiß nicht. Ich glaube, ich habe mich erkältet, Yoongi.", antwortet er mir mit heißerer Stimme. „Du klingst auch nicht sonderlich gut. Soll ich dir einen Tee machen?" Besorgt sehe ich ihn an. „Danke... Aber ich denke, erstmal sollten wir uns noch ein wenig ausruhen. Beim Frühstück können wir mir ja immer noch welchen holen." „Stimmt..." Wir liegen noch ein wenig im Bett, bis wir schließlich von unserem Wecker wachgerüttelt werden. Da Weihnachtsfeiertage sind darf jeder essen wann er will und auch ansonsten haben alle einfach mal Freizeit. Ich verbringe die Zeit bis Silvester größtenteils damit Namjoon Tee zu kochen und ihn wieder gesund zu pflegen. Zum Glück ist es nur eine einfache Erkältung. Am fünfundzwanzigsten ist Hoseok wieder abgereist. Aber er hat uns versprochen in seinen nächsten Ferien mal wieder vorbeizuschauen. Allerdings sind die erst im Sommer. Mittlerweile haben wir den einunddreißigsten Dezember. Jungkook, Tae, Jimin und ich sind dabei das Feuerwerk für heute Nacht vorzubereiten. „Was nehmt ihr euch für nächstes Jahr vor?", fragt Kooks in die Runde. „Ich will meinen Abschluss mit 1,5 machen!", antwortet Jimin bestimmt. „Ich will mein Abitur überhaupt erstmal bestehen." Tae kratzt sich verlegen am Kopf. „Was ist mir dir, Yoongi?" Die drei sehen mich gespannt an. „Ich hab mir nichts vorgenommen. Wieso auch? Ich habe alles was ich will.", antworte ich schulterzuckend. „Hätte ich auch gerne..." „Was ist eigentlich mit dir Kooks?" „Ich will eigentlich nur gesünder werden und mich nicht verletzen. Mehr habe ich nicht vor. Außer meinem Abitur natürlich." „Das sind doch mal vernünftige Ziele." Ich klopfe ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Seid ihr fertig? Es gibt gleich Abendessen.", fragt Jin, als er seinen Kopf zur Tür reinsteckt. „Ja, fast. Wir haben genug Raketen für alle." „Gut. Kommt bitte." „Ja." Bevor wir allerdings wirklich zum Essen gehen, rauchen Jungkook, Jimin und ich noch eine. Die beiden sehen viel glücklicher aus, als noch vor ein paar Monaten. Jimin kann mittlerweile wieder essen, ohne sich pausenlos Gedanken über Kalorien zu machen. Das bedeutet nicht, dass er geheilt ist, aber immerhin ist er einigermaßen stabil. Und Jungkook geht es auch ganz gut. Wir reden regelmäßig über die Sachen die ihn gestresst oder traurig gemacht haben und langsam schafft er es seine Gefühle nicht mehr an sich selbst auszulassen. Die Therapie hilft ihm zusätzlich Strategien zu entwickeln, wie er seinen Gefühlen auf ungefährlicher Weise Ausdruck verschaffen kann. Die Stunden bis Mitternacht vergehen dreimal langsamer als sonst. Fünfzehn Minuten vor Neujahr schaffen wir alles für Feuerwerk in den Hof und verteilen es. Namjoon und ich verziehen uns anschließend in eine ruhige Ecke, um zu zweit das neue Jahr zu begrüßen. „Die letzten zehn Sekunden! Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins: Neujahr!" Wir zünden unser kleines Feuerwerk und unsere Wunderkerzen an und stehen händchenhaltend nebeneinander. „Frohes Neues, Babe!" Ich lächle meinen Freund an. „Frohes Neues, Yoongi."

POV: Tae:

Seit Silvester ist eine ganze Menge passiert. Wir haben schon fast das Halbjahr erreicht. Es fehlt nur noch eine Woche bis zu den Zeugnissen. Um unsere beiden Problemkinder Kookie, und mein Freund Jimin ist es ruhiger geworden. Jungkook scheint die Therapie zu helfen. Mittlerweile weiß er, dass er ziemlich sensibel ist. Zum Glück konnte der Therapeut keine Anzeichen für eine bipolare Störung feststellen. Jimin schafft es langsam durch Yoongi und mich seinen Körper zu akzeptieren. Es ist eigentlich sogar ungewöhnlich ruhig für meine Freunde und mich. Aber eigentlich ist das ganz gut so... Der Stress war schon ganz schön heftig, den wir immer mit irgendjemanden hatten. Im Moment haben Jungkook, Jimin und ich eher Sorgen um unseren Abschluss. Außer Jimin, der Sozialarbeiter werden will, hat niemand so wirklich einen Berufswunsch. Kookie kann sich nicht zwischen Fotograf und Lehrerentscheiden. Er liebt es Landschaften, Menschen und Tiere zu fotografieren,aber es macht ihm auch Spaß Kindern etwas beizubringen und auf sie aufzupassen. Und ich habe gar keinen Plan... Ich könnte niemals sowas wie Lehrer werden. Ich will eher was mit Erwachsenen zu tun haben. „Fällt dir echt nichts ein, Taetae?",fragt Jimin mit großen Augen ungläubig. Die Aufgabe ich voll einfach. Wir sollen dreihundert Wörter über unseren Wunschberuf schreiben. „Die Aufgabe selbst ist ja einfach... Aber nicht, wenn du keinen Plan von deiner Zukunfthast!", beschwere ich mich seufzend. Jimin schwingt sich auf meinen Schreibtisch, macht das Fenster auf und setzt sich auf die Fensterbank. Missmutig beobachte ich wie er sich eine Kippe anzündet. Er kann ja von mir aus rauchen so viel er will, aber nicht über meinen Kopf, wenn ich Hausaufgaben machen muss! „Ist das echt so schwer?", fragt er verständnislos. „Ja!", antworte ich sichtlich genervt. „Also... Du willst nicht mit Kindern, Jugendlichen oder alten Menschen arbeiten, richtig?" „Joa." „Du willst dich körperlich nicht sehr anstrengen, oder?" „Ja... Was soll das denn jetzt werden?", frage ich verwundert.„Ich gehe im Kopf alle Berufe durch, die was für dich wären.", erklärt er grinsend. „Willst du alleine arbeiten?" „Nicht so wirklich. Andere Menschen wären schon cool." „Welche Bereiche interessieren dich denn?" „Nichts..." „Hm...Naja, hast du mal an sowas wie Anwalt gedacht?" Ich überlege. „Stimmt... Passt eigentlich zu allen Anforderungen." „Aber willst du diesen Beruf? Kannst du dich da vorstellen?", hakt Jimin nach. „Als Anwalt würde ich Menschen helfen können, oder?" „Ja, klar." „Und als Richter?" „Ich denke auch." Richter war sogar mal mein Traumberuf... In der Grundschule. Aber warum eigentlich nicht? „Ich glaube, ich versuche Richter zu werden.", sage ich bestimmt. „Ich denke, das passt zu dir. Übrigens... An der Uni wo ich ich beworben habe kannst du auch Jura studieren. Was hälst du davon, wenn wir zusammen hingehen?" „Klar! Ich will immer bei dir bleiben! Und wenn das so klappt, ist das super!" Glücklich strahle ich ihn an.

New Year, Old TroublesWhere stories live. Discover now