Zwei ⭐️

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Ich wartete.
Und wartete.
Die Sonne schien fröhlich auf mich runter. Sie hatte keine Ahnung davon das ich hier unten dem Tod entgegen blicken würde. Und dann kamen sie. Gesichter so hässlich und grauenvoll dass man sie kaum beschreiben konnte. Sie schauten mich aus ihren rot glühenden Augen an und zogen die Lefzen hoch, als sie ihre Nasen in die Luft hoben und meine Witterung aufnahmen. Es waren insgesamt drei Stück. Beim Anblick der Sonne zuckten sie zusammen, liefen dann aber weiter mir entgegen. Einer von ihnen stieß ein Bellen ähnliches Brüllen aus. Ich hielt meinen Stock höher und schrie laut zurück. Auf einmal kam mir mein Stock als Waffe so lächerlich vor, er war so winzig und zerbrechlich im Vergleich zu den riesigen monströsen Bestien vor mir. Ich hatte kämpfen untergehen wollen, aber sie würden mich gegessen haben bevor ich ihnen auch nur nah genug war um zu kämpfen. Ich versuchte immerhin einen festen Stand zu bekommen, aber mein linker Fuß protestierte sofort, als ich ihn belasten wollte. Wütend knurrte ich. Nichts funktionierte und so wollte ich nicht sterben, unabhängig davon ob mein Leben mir noch was zu bieten hatte oder nicht. Ich wusste das nichts mehr kommen würde, ich hatte nie Glück gehabt, aber ich hatte gelernt zu kämpfen und hatte mir immer genommen was ich wollte, deswegen widerstrebte es mir so zu sterben. Die Hunde knurrten und kamen immer näher. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Fester umklammerte ich den Stock. Der Verwesungsgeruch schlug zu mir rüber und ich würgte. Langsam kamen die Hunde auf mich zu, sie teilten sich auf, kesselten mich zwischen ihnen ein und nahmen mir jegliche Möglichkeit zur Flucht. Nicht das ich mit dem Fuß überhaupt nur ans Fliehen hätte denken können. Der Hund vor mir duckte sich, setzte zum Sprung an, ich zuckte zusammen und riss den Stock hoch, in der Hoffnung ihn irgendwie verletzen zu können. Ich wartete auf den Knall auf den Schmerz aber er kam nicht. Verwundert riss ich die Augen auf. Schwarze Schatten und blaues Licht explodierte um mich herum. Erschrocken stolperte ich ein zwei Schritte zurück und fiel auf meinen Hintern.
„Unten bleiben", knurrte eine tiefe männliche Stimme.
Verwirrt schaute ich mich um. Ich sah niemanden. Vermutlich war ich schon tot und das hier war noch der letzte blöde Scherz des Lebens. Einer der Hunde jaulte laut auf. Blut und Gedärme spritzten um mich rum, schützend riss ich die Hände hoch, trotzdem bekam ich einiges ab. Ich rollte mich zu einer Kugel zusammen um mich vor den Gedärmen zu schützen. Noch immer explodierte das ganze Licht um mich herum, dazwischen tanzten schwarze Schatten. Der Blauton erinnerte mich an das Meer. Es sah wunderschön aus wie das schwarz durch das blaue Meer tanzte. Ein paar Mal knurrten die Hunde noch, dann jaulten sie und Stille legte sich über die Lichtung.
„Alles in Ordnung? Bist du verletzt?"
Ich nahm den Kopf von meinen Knien und schaute hoch. Vor mir kniete der schönste Mann den ich je gesehen hatte. Er hatte kurze schwarze Haare, dunkle goldbraune Augen und hinter ihm schwebten große schwarze Flügel, die in verschiedenen dunklen lila und blau Tönen schimmerten, wenn das Licht richtig drauf schien. Ganz oben zierten sie dunkle lange Krallen, an jedem Flügel einer. Blut lief ihm über die Stirn und dunkelrote Klumpen hingen ihm in den Haaren. Ich schaute von seinen schmalen aber trotzdem vollen Lippen hoch in seine Augen und tief in meiner Brust explodierte etwas.

Schattensänger 🌙Where stories live. Discover now