Achtundzwanzig 🌸

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Azriel ließ keine Widerworte zu, sondern schlang von hinten einen Arm um meine Taille, hob mich hoch und trug mich einfach ins warme Badezimmer rein. Laut quietschte ich auf.
„Azriel, lass mich runter", lachte ich.
Er setzte mich auf dem Boden ab und stellte sich so vor die Tür, dass ich nicht mehr raus gehen konnte.
„Ich bleib da keine Angst", brummte ich missmutig.
Azriel hob mein Kinn an, setzte sanft und leidenschaftlich seine Lippen auf meine. Weich und fordernd strich seine Zunge über meine. Seine Hand fuhr über die Konturen meines Kiefers. Dann löste er sich von mir. Enttäuscht brummte ich, stellte mich auf die Zehenspitzen und streckte mich ihm entgegen um mir noch einen Kuss zu holen. Leise, rau lachte er und küsste mich noch einmal ganz kurz und federleicht so, dass seine Lippen meine kaum berührten. Wütend funkelte ich ihn an.
„Vielleicht solltest du doch mit mir in die Badewanne kommen", schnurrte er verführerisch.
Wütend boxte ich ihn.
„Frag mich nochmal wenn du nicht voller fremdem Blut bist."
„Also ist das ein Ja?", seine Augen begannen zu leuchten.
„Idiot. Geh baden. Darüber streiten wir wann anders", brummte ich.
Lachend zog er sich die Lederkluft über den Kopf. Auf seiner Rippe prangte ein riesiger lila, blauer Fleck.
„Woher hast du den?", ich stellte mich vor ihn, strich mit den Fingerspitzen darüber. Geräuschvoll stieß er die Luft aus.
„Tu ich dir weh?", erschrocken zog ich meine Finger weg.
„Nein im Gegenteil", seine Stimme war rau und er schaute starr an die Wand.
„Oh. Entschuldigung, ich mach das hier nicht leichter oder?"
„Nein, aber hör nicht damit auf. Wir gehen es langsam an, also probier aus wobei du dich wohlfühlst", liebevoll lächelte er mich an. Ich nickte und setzte mich auf den weichen Teppich. Fest blickte ich auf meine Fingerspitzen während Azriel sich auszog. Erst als das Wasser platschte, schaute ich wieder auf. Seine Haare glänzten nass, hellrotes Wasser lief daraus über sein Gesicht. Ich streifte meinen von der Nachtluft klammen Pullover über meinen Kopf. Azriels Blick wanderte sehnsüchtig über meinen Körper.
„Schau mich nicht so an."
„Wieso? Darf ich meine Seelengefährtin nicht anschauen?"
Schnippisch schaute ich ihn an.
„Übrigens Seelenverbindung, bei mir ist sie immer noch verschwunden."
„Ich Versuchs, aber ich weiß nicht wie ich sie wieder aufbekomme."
„Azriel", fauchte ich wütend.
Entschuldigend schaute er mich an.
„Du hast unsere Verbindung zerstört. Wie konntest du nur?"
„Ich bekomm das hin, versprochen. Ich mach's gut."
„Schau einfach das du das wieder hin bekommst."
„Mach ich ja, mir ist das genauso wichtig", knurrte er mich sauer an. Dann schloss er die Augen und sein Gesicht nahm einen merkwürdigen Ausdruck. Prustend lachte ich los.
„Das sieht so merkwürdig aus", lachte ich immer weiter, Azriel schaute mich nur wütend an. Dann leuchtete es blau auf und ein Schwall Wasser traf mich. Wütend schrie und sprang ich auf.
„Ich wollte die Verbindung wieder herstellen und du..."
Dann tauchte er unter, verschwand in der riesigen Badewanne. Es vergingen einige Sekunden, dann schließlich eine Minute, noch eine und Azriel war immer noch Unterwasser. In dem Moment als ich begann mir Gedanken darüber zu machen, wie lange Fae unter Wasser sein konnten ohne bewusstlos zu werden, durchfuhr mich der selbe Schmerz, wie vorhin im Wald. Nur das diesmal nichts raus gerissen, sondern etwas in meine Seele zurück gesteckt wurde. Ich vergas vor Schmerz zu schreien und stöhnte nur laut und schmerzerfüllt auf. Ich krümmte mich auf den Badezimmerboden zusammen.

Schattensänger 🌙Where stories live. Discover now