Flucht oder Kampf

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Angestrengt versuchte er trotz des hellen Lichtes etwas zu sehen doch das wurde hinfällig als er die Stimme erkannte. "Hey Glasses-Kun was treibt dich hier her um die Uhrzeit". Im nächsten Moment lies der andere seine Taschenlampe sinken und er sah in das leicht ämüsierte Gesicht des Nekomcapitäns. Das hätte er sich ja denken können. "Du verfolgst mich- er musste schlucken- wirklich oder", meinte er, seufzte aber erleichtert auf.
"Ich verfolg dich nicht, das hab ich dir schonmal gesagt. Das wir uns hier treffen ist echt reiner Zufall. Bei uns ist der Getränkeautomat ausgefallen, deshalb bin ich hier", erklärte der andere, drückte sich an ihm vorbei und begutachtete den Automaten.
Tsukishima sah ihn von der Seite an. Er trug ausnahmweise eine schwarze lange Trainingshose, ein weißes T-shirt und eine graue Sweatshirtjacke. Seine Haare sahen etwas zerstrubelter aus als sonst, vielleicht hatte er schon geschlafen und war vom Durst aufgewacht, das würde zumindest zu seiner Geschichte passen. Kuro drückte auf die gleiche Sorte Wasser die er ebenfalls gewählt hatte und beugte sich runter um sie aus dem Schacht zu holen. "Hey, ist das deine", fragte er auch gleich. Er nickte denn er hatte bemerkt wie nah er dem schwarzhaarigen plötzlich wieder war. Der drückte ihm die Flasche in die Hand und öffnete seine eigene um einen Schluck zu nehmen. Dabei steckte er seine Taschenlampe in die Hose, das Licht des Automaten reichte aus, das man genügend sehen konnte.
"Alles ok bei dir", fragte er als Tsuki schwieg. "Ja, kann dir außerdem doch egal sein", murmelte er und wollte sich bereits umdrehen als der andere ihn an der Schulter zurückhielt.
"Hey, sei nicht gleich eingeschnappt. Was machst du hier eigentlich"?
Tsuki konnte es nicht verhindern, bei diesen Worten kam die Wut wieder in ihm hoch und er drehte sich zu dem Spiker um und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "Als du mich angerempelt hast nach dem Essen sind meine Kopfhörer runtergefallen. Du hast echt Glück, das sie nicht kaputt gegangen sind, sonst hätte ich..."
"Sonst hättest du was", fragte sein Gegenüber spitzbübisch? Das er unterbrochen worden war lies ihn noch wütender werden. Gerade als er überlegte was er als fiese Antwort entgegenbringen konnte, sprach der andere weiter.
"Würdest du sonst handgreiflich werden? Du hättest eh keine Chance gegen mich", profozierte der andere und das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Ein leichtes Knurren kam über Tsukis Lippen dann stürzte er sich auf den anderen. Im nachhinein verstand er sich selbst nicht. Er hatte sich noch nie mit jemanden geprügelt, im Gegenteil er hatte die ausgelacht die sich auf so etwas körperliches einliesen. Und jetzt war er es der den anderen zurück schupste und ihn an liebsten getreten hätte.
Doch Kuroo hatte nicht Unrecht. Er hatte keine Chance gegen ihn. Mit einem wohl gekonnten Griff bekam er seine Hand zu fassen, drückte sie etwas verdreht an seinen Rücken und knallte ihn dann gegen die Scheibe des Automaten.
Es kam ihm fast wie ein Polizeigriff vor oder wie etwas das er mehr als einmal gebraucht hatte. Die kalte Scheibe wieder auf seiner Stirn zu spüren fand er jedoch nicht so toll. Er fühlte sich irgendwie gedehmütigt, das er geglaubt hatte gegen den anderen Spieler anzukommen.
Doch er war kein schlechter Verlierer.
"Ist ja gut, du kannst mich loslassen", knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Der Griff um seine Hände wurde lockerer, aber war beständig. "Das war fast zu einfach", hörte er die Stimme des anderen plötzlich neben seinem Ohr.
"Ich hab gesagt du sollst mich loslassen".
Angestrengt versuchte er seine Stimme ruhig zu halten, was ihm aber zunehmend schwerer fiel als er eine Hand spürte die über seine Tailie strich.
"Mhm, nein ich glaube ich hab noch ein wenig Spaß mit dir", flüsterte Kuroo verschwörerisch und seine Finger streichelten über seine Hüftknochen und nach vorn über seine Oberschenkel.
Tsukishima bekam eine Gänsehaut, so war er definitiv noch nie berührt worden und blieb erstmal stocksteif stehen.
Seine Nervenenden waren auf höchster Alarmbereitsschaft . Natürlich spürte er den Körper hinter sich, die Wärme und den regelmäßigen Atem in seinem Nacken, doch aufgrund des Griffes konnte er sich nicht gegen diesen Kontakt wehren. Als nächstes zuckte er erschrocken zusammen als er plötzlich heiße Lippen in seinem Nacken spürte. Für einen Moment schloss er die Augen und gerade noch rechtzeitig konnte er sich auf die Lippen beisen bevor er einen ziemlich unpassenden Laut von sich gegeben hatte. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus. Die federleichten Küsse die der schwarzhaarige in seinen Nacken verteilte hinterliesen leicht feuchte Spuren und die wiederrum reagierten auf den leichten Atem seines Verteilers.
Hätte er nicht aufgepasst wäre ihm ein ganz anderes Knurren über die Lippen gekommen.
Was war plötzlich in ihn gefahren. Seine Knie zitterten und so unpassend es auch gerade war spürte er ein ziehen in seiner Leistengegend was ihn zunehmend verunsicherte. Er fühlte sich fremdgesteuert und versuchte seine aufkommenden Gefühle zu unterdrücken, weil sie ihm nicht geheuer waren.
Kruoo jedoch fuhr ungehindert fort und flüsterte in sein anderes Ohr. "Es scheint, das nicht nur mir das Spaß macht". Allein seine Stimme lies gerade Schauer in seine untere Körperregion strahlen und er gab es auf es zu unterdrücken und gestand sich ein das es sich gut anfühlte und das das alles ausgelöst wurde durch die Berührungen des anderen Blockers.
Vielleicht war es nur sein durch Alkohol geschwärztes Bewusstsein das ihm diese neuen Empfindungen einbrachte aber für den Augenblick kämpfte er in seinem Inneren mit seiner Widerstandskraft. Konnte er sich einfach fallen lassen? Konnte er seinen Widerstand gegen die Berührungen und Gefühle die durch seinen Körper fluteten einfach so aufgeben? Würde er damit sich nicht selbst verraten? Während er noch innerlich mit sich kämpfte lies der Junge hinter ihm nichts anbrennen. Er streichelte immer wieder auffordernd über seine Oberschenkel und kam dabei immer weiter in seinen Schritt. Als er einmal fast zu weit ging konnte er ein Seufzen nicht mehr unterdrücken und erschrocken über sich selbst hielt er inne. Verdammt.
Der Griff um seine Hände verschwand und er wurde an der Schulter umgedreht.
Er konnte dem anderen nicht in die Augen sehen, beschähmt sah er auf den Boden wo ihre beiden Wasserflaschen bei ihrem kurzen Kampf gelandet waren.
"Gib es auf".
Bei den Worten musste er einfach hochsehen. Und er sah etwas mit dem er nicht gerechnet hatte. In den Augen seines Gegenüber sah er außnahmsweise mal keine Provokation oder etwas lachhaftes, sondern er sah Verständnis aufblitzen und Mitgefühl.
"Was denn", fragte er obwohl er wusste was der andere meinte.
"Gib es auf dagegen anzukämpfen und genieß es einfach". Mit diesen letzten Worten drückte er seine Lippen auf die seinen.
Sollte er den Rat dieses Jungen annehmen? Sollte er aufhören dagegen anzukämpfen? Was würde das mit ihm machen? Hieß das, das er schwul war? All die Fragen schoßen ihm durch den Kopf, doch die nächste Berührung war ausschlaggebend.

Kurotsuki Wilde GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt